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Bischof Mixa gesteht Schläge ein"... die eine oder andere Watsch´n"

Bischof Walter Mixa hat zugegeben, dass er Jugendliche geschlagen hat. Der Verdacht, dass er Gelder zweckentfremdete, hat sich erhärtet. SPD und Grüne fordern Mixas Rücktritt.

Bischof Walter Mixa: Jetzt wird sein Rücktritt erwartet. Bild: dpa

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat eingeräumt, in seiner Zeit als Stadtpfarrer im bayrischen Schrobenhausen möglicherweise Kinder des Heims St. Josef geohrfeigt zu haben. In einer Mitteilung von Freitag beteuerte er weiter, dass es "schwere körperliche Züchtigungen" durch ihn nie gegeben habe, allerdings könne er die "eine oder andere Watschn von vor zwanzig Jahren" nicht ausschließen. Körperliche Gewalt durch Erzieher ist allerdings in Bayern schon seit dreißig Jahren verboten. Doch laut Mixa war das "damals vollkommen normal".

In den vergangenen Tagen hatten acht ehemalige Heimkinder Mixa in mehreren eidesstattlichen Erklärungen vorgeworfen zwischen 1975 und 1996 Kinder mit Faust, Stock oder Teppichklopfer geschlagen zu haben. "Ich musste die Hose runterziehen, mich über die Badewanne beugen und bekam dann fünf bis sieben Schläge auf das Gesäß", sagte eine heute 41-jährige Frau der Süddeutschen Zeitung. "Die ersten zwei Tage danach war es unmöglich, vernünftig zu sitzen vor Schmerzen". Am Donnerstag entschuldigte sich der Träger des Kinderheims bei den Opfern.

Mixa hatte seit Anfang des Monats bestritten, überhaupt körperliche Gewalt gegen Kinder angewandt zu haben. Sein Bistum sprach sogar von einem Versuch, "den Bischof persönlich zu diffamieren". "Ein Priester muss gewaltlos sein", erzählte Mixa der Bild am Sonntag. Er habe auch kein Verständnis dafür, wenn einem Erzieher mal die Hand ausrutscht: "Dann hat er nach heutiger Erkenntnis einen erzieherischen Fehler begangen."

Am Freitag forderten SPD und Grüne nach Mixas Erklärung seinen Rücktritt. Die religionspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion in Bayern, Ulrike Gote, nannte Mixas Erklärung zu den Ohrfeigen verharmlosend: "Damit offenbart der Augsburger Bischof eine tiefe Arroganz gegenüber den Opfern, die ihm jede Eignung als Seelsorger abspricht." Vizelandtagspräsident Franz Maget (SPD) forderte Mixa auf, sein Amt niederzulegen, bis die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geklärt sind: "Jeder Bischof hat das Recht, jederzeit sein Amt niederzulegen, davon sollte Bischof Mixa jetzt Gebrauch machen."

Der vom Kinderheim eingesetzte Sonderermittler Sebastian Knott gab unterdessen bekannt, noch keine Aussagen über die gegen Mixa erhobenen Vorwürfe machen zu können. Die eidesstattlichen Erklärungen der ehemaligen Heimkinder lägen ihm noch nicht vor und weder Mixa noch dessen Anwalt habe Angaben gemacht. "Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurden besonders auffällige Kinder dem Pfarrer vorgestellt, welcher folglich unter vier Augen ein Erziehungsgespräch führte", erklärte Knott. In Medienberichten waren die Schwestern des Heims zitiert worden: "Warte nur, wenn der Stadtpfarrer Mixa kommt", sollen sie gedroht haben.

Laut Knott haben sich die Vorwürfe der finanziellen Veruntreuung von Geldern erhärtet. Mixa habe Geld stiftungsfremd genutzt, um Antiquitäten zu kaufen, und dabei meist einen zu hohen Preis bezahlt. Unter anderem wurden für einen Stich, der nur 5.000 Mark wert war, 43.000 Mark bezahlt. Später habe Mixa zwar der Waisenhausstiftung für 69.300 Mark die meisten Gegenstände wieder abgekauft, dem Heim sei aber ein Schaden von 10.000 bis 15.000 Mark entstanden, so Knott. Es gebe aber keine Hinweise, dass sich Mixa persönlich bereichert habe.

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48 Kommentare

 / 
  • T
    Tobias

    So richtig mit der Wahrheit hält Mixa es wohl nicht.

     

    erinnern wir uns an diesen Artikel noch?

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21303489.html

     

    Meint er, er steht über dem Recht?

  • BV
    Brian von Nazareth

    Die PIpifanten denunzieren doch immer gerne ihren Lieblingsfeind bzw. den Islam mit den triefenden Worten "Religion des Friedens".

    Da könnte man ja glatt analog schließen, das Christentum unter Mixa trüge den Beinamen "Religion der Liebe" ...

  • P
    Piet

    Mixa wird so langsam aber sicher zum Uwe Barschel der deutschen Katholen!

  • R
    Ralle

    Aber,aber, - Kinder, Kinder! - "Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!", steht in der Bibel!

    Und wem könnte da nicht die Hand ausrutschen bei solchen Heuchlern und Gutmenschen, wie sie im Talar der katholischen Kirche immer wieder zu finden sind?

    Da haben wir den Flakhelfer Ratzinger, der die ganze Sache anführt, sich also schon früh um die himmlischen Heerscharen vertraut gemacht hat (- von Demut kein Deut zu sehen) und auf der anderen Seite Sugar-Ray Mixa, dem möglicher Weise die eine oder andere Watschen schon mal ausgekommen ist. - Aber hey, nobody´s perfekt! - Und außerdem gibts bei uns ja auch noch die Sache mit der Beichte... Also Schwamm drüber! - Ich will nichts mehr hören von euch elenden Lutheranern und Ungläubigen: Demut, Demut und Proskynese, das ist es was euch ansteht!

  • WP
    Wolfgang Pohl

    kurz: www.kirchenaustritt.de

  • V
    vic

    Ich bin selbst im Opferalter und in meinem Umfeld gab´s so etwas nicht, Mixa du Sadist.

    Sollte Merkel mal Zeit findet was Vernünftiges zu tun, muss sie dafür Sorge tragen, künftig solche Leute von Kindern fernzuhalten.

  • G
    gaijinette

    [Meine immer wieder nach Klick auf den Sendeknopf erkannten Rechtschreibfehler sind ja schon schlimm genug, aber hier habe ich im variierten Böll-Zitat auch noch einen Fehler anderer Art gemacht: Es sollte nicht 'Lebewesen' sondern 'Wesen' heißen... andererseits ist das ein Unterschied von geradezu theologischer Bedeutung -- aber mit solcherlei muß sich ein Atheist ja nicht rumschlagen...]

  • QS
    "Dr. Siegfried P. Posch (Graz)"

    Antwort auf dem Gästebuch des "Vespaclubs

    Linz" (siehe unten)

     

    Ich verfaßte auf Ihrer Seite Einträge zum

    Kalender, einen solchen verwenden Sie

    doch auch: nach einer Begegnung mit Zwei-

    radfahrern in Gleisdorf in der Oststeiermark.

    Der Ort war auf Ihrem Gästebuch erwähnt.

    In Gleisdorf in der Oststeiermark und in

    St. Bartholomä in der Weststeiermark (von

    uns im C 4 besucht, als ich an Betagten-

    Obsorge teilnehmen durfte) spielt ein Fest

    "Maria Lichtmeß" - "Mariä Reinigung" - eine

    besondere Rolle. Nun ist ungeklärt weshalb

    ein solches Fest nicht einem Gleichheits-

    grundsatz widerspricht. Die Reinigung nach

    der Geburt einer Tochter beinhaltet im Ju-

    dentum nicht die gleiche Vorschrift wie jene

    nach der Geburt eines männlichen Kindes.

     

    [Kopie, strg ac v, abgetippt vor weniger als

    einer Stunde:]

     

    GÄSTEBUCH ["vespaclub linz"]

    ...

    Gästebucheinträge

    18

    12.04.2010 11:04:05

    Name: Gerald Hofbauer

    Sehr geehrter Herr Siegfried Paul Posch,

    bitte unterlassen Sie zukünftige Gästebucheinträge.

    Sollten Sie weiterhin SPAM-Einträge verfassen,

    werde wir weitere Schritte einleiten.

    Schriftführer

  • G
    Glock

    @Peter L.:

     

    HEUTE hättest du ein paar links und rechts verdient.

     

    Wenn einer wie du sich meinen Kindern auch nur falsch nähert, mache ich von meiner scharfen Schusswaffe gebrauch. Punktum.

  • QS
    "Dr. Siegfried P. Posch (Graz)"

    Antwort auf dem Gästebuch der Stadt Graz,

    auf: "'ihr dämlichen', 17.04.2010, 19:34"

    [freigeschaltet vor weniger als einer

    Stunde]

     

    NS-Ideologie habe sich an Meister Eckhart zu

    orientieren versucht: das war vor etwa einer

    Stunde im Österreichischen Rundfunk - Hör-

    funk, Ö1 - zu hören. War aber NS-Ideologie

    nicht in höherem Maß an Karl Haushofer

    orientiert?

  • L
    Lotto

    War nicht sogar mal "vergasen" normal irgendwann?

    Tolle Kausalkette, Schläger Mixa!

  • HD
    Heidi Dettinger

    Na, dann wollen wir mal sehen, was dem sauberen Mixa noch so "®ausgerutscht" ist - außer der Hand, mit der er "ganz normal" Kindern ins Gesicht geschlagen hat.

     

    Könnte es sein, dass so langsam eine Zeit angebrochen ist, wo sich die Geprügelten, Gefolterten, Misbrauchten nicht mehr einfach so mit Drohungen, Lügen, Verschweigen ruhig stellen lassen?

     

    Mixa, wir haben ein Auge auf dich!

  • HK
    Helena K.

    Es geht hier ja wohl nicht darum, was damals als "normal" angesehen wurde, sondern darum, wie diese "Normalitaet" moralisch zu beurteilen ist. Ansonsten koennten wir uns ja jegliche historische Aufarbeitung einschliesslich Nazizeit, Kolonialismus und Sklaverei komplett sparen.

  • DT
    dot tilde dot

    der forderung jesu nach klarer rede (matthäus 5,37) wird mixa nicht gerecht.

     

    .~.

  • DH
    Dirk Hafner

    Bei den Ungarn wundert man sich, dass sie aus der Geschichte nichts gelernt haben. Hierbei ist es allerdings noch schlimmer.

    Die Auftritte von B6n6d6tto bei dieser Thematik erwecken bei mir schon fast den Verdacht, dass er selber Dreck am "Stecken" hat.

    Wäre das keine Story für die taz?

    Wer noch nicht ausgetreten ist, sollte jetzt langsam Gas geben. Diese Bande hat mit GOTT sowas von gar nichts zu tun.

    In Rom das Bildnis von Gott, Anbetung von Holzgötzen, Knochen, Tüchern, gebärenden Jungfrauen, die erwiesenermaßen jungE Frauen sind, "Unfehlbarkeit" der "heiligen Väter", die durch und durch UNheilig sind, allein schon wg. der Anmaßung eines solchen Titels.

    Die Hure fällt endlich.

  • T
    Thomas

    Vor 20 – 30 Jahren.

    Ich selbst bin Jahrgang 1968. In der ländlichen Schule gab in den 70ern es durch aus noch Lehrer die Ohrfeigen regelmäßig austeilten, allerdings nur bei Schülern bei denen sie sicher sein konnten, dass die Eltern nicht reagierten. Mein Vater hätte das sich nicht gefallen lassen.

    Rechnen wir mal nach: 20 Jahre = 1990 30 Jahre = 1980. Selbst in Bayern waren solche Methoden damals absolut nicht mehr akzeptabel.

    Rufen wir uns ins Gedächtnis: Ratzinger (dessen Bruder ja immerhin Papst geworden ist) gab zu ab und zu eine ausgeteilt zu haben. Klingt heute absolut unakzeptabel, war damals in den 60ern (und auf dem Land zumindest bis in die 70ern) aber „normal“. Hier kann man keine einzelne Person verurteilen für einen Sachverhalt der gebräuchlich war. Man kann seinem Bruder daraus auch nichts vorwerfen (macht sich aber gut, aber bitte bei der Sache bleiben).

    Der vordergründige unakzeptable Fakt ist: Herr Mixa hat geleugnet, jemals Schläge ausgeteilt zu haben.

    Aber: Soweit ich noch in Erinnerung habe wurde doch als Entlastungszeugen ehemalige Ministranten zitiert, die sich nicht an Ohrfeigen erinnern konnten. Wenn dem so ist, liegt der Fall noch schlimmer wie bei meinem ehemaligen Lehrer. Es wurden die schwächsten der Schwachen getroffen. Heimkinder, die keinen Schutz durch ihre Eltern genossen. Kinder die mehr auf dem Schutz der Kirche und angewiesen waren.

    Gerade vor eine Person, die als Bischof der Gemeinde vorstehen ist eine hohe Moralische Qualifikation zu erwarten, ob die vorliegt, dran zweifele ich im Falle Mixa.

  • UH
    U. Hörbi

    @bastian: "Korrupt, prügelnd, vergewaltigend, mißbrauchend und verdeckend."

     

    Genau so ist es. Die katholische Kirche als organisatorischer Rahmen für vielfältige abscheuliche Gewalttätigkeiten sowie geistige Verirrungen.

    Eine sich aufdrängende Gelegenheit, die

    Konkordatsverträge mal näher unter die Lupe zu nehmen. Darin steht, wieviel der vermeintlich laizistische deutsche Föderalstaat den "Amtskirchen" für ihre höchst seltsamen Handlungen vergütet. Im Laufe der Jahrhunderte haben die beiden großen Kirchenorganisationen ein unversteuertes offizielles Vermögen von ca. 1 Billion € zusammengebracht.(vgl. Carsten Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirche in Deutschland, Aschaffenburg 2002; www.stop-kirchensubventionen.de)

    In den Konkordatsverträgen wird nicht begründet, warum der deutsche Staat überhaupt finanzielle Leistungen erbringt, man nimmt nur Bezug darauf, dass seine Rechtsvorgänger dies schon seit 1804 taten und knüpft einfach daran an.

    Jedenfalls geht daraus hervor, dass bis zur letzten Kerze, natürlich auch bischöfliche Bekleidung, alles von Steuergeldern finanziert wird. Dieses Märchen ist einer Demokratie höchst unwürdig und gehört schleunigst abgeschafft !

  • A
    Antichrist

    Erst hat er es nie getan, jetzt ist es plötzlich ganz normal...was da wohl noch kommt?

    Geheimrituale, die Kannibalismus miteinschliessen? Hat es nie gegeben? Naja, doch, aber in der Kirche stopfen wir uns ja auch den Heiland in die Speiseröhre und spülen mit seinem Blut nach, da hat sich noch niemand aufgeregt...gaaaanz normal!

  • G
    gaijinette

    So, Militärbischof... war mir ga nicht so bekannt, obwohl katholisch getauft (wennzwar zwischen Atheismus und Agnostizismus schwankend gewissermaßen...) ja dann... kann ich Happes nur recht geben, da gibt's aber dann auch gar keinen Grund zur Klage, die sogenannten Opfer sollen doch froh sein, ja froh sollen sie sein und Hallelujah singen oder dergleichen, daß der Bischhof sie nicht gleich erschossen hat.

     

    Ich glaube, ich wurde ein einziges Mal von einem Kaplan geschlagen, leiderleider war's kein Bischof..., ich trag's ihm nicht nach; aber sicher wurde ich zu Beginn meiner Schulzeit im Bayern 'geistig-moralisch' verwandten Saarland von Lehrern geschlagen, aber das war in der Tat statistisch normal hier... nunja, ich wollte vor allem keine Heimatkunde lernen... wahrscheinlich hat das damals schon den Nazi-BND interessiert (war 'n Späßchen, sorry, das nächste Mal bemühe ich mich mehr).

     

    Und ja, wenn die von mir verehrte Frau Käßmann wegen rein gar nichts zurückgetreten ist -- nicht vorstellbar, was sie in solch einem Verfehlensfalle getan hätte... sich vom Petersdom gestürzt? (Um jenes angeblichen höheren Lebewesens willen, das der eine oder die andere verehrt: Das war keine Aufforderung! Im Ernst: Ich rechte nicht so leicht über andere.)

     

    --gaijinette

  • V
    vic

    Hab´s erst wieder in Panorama gesehen.

    Mixa: "Ich habe niemals Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche angewandt"

    Hey Mixa, das war eine Lüge. Hat was von Barschel finde ich.

    Außerdem, nur weil Prügeln in manchen Kreisen üblich war, ist es noch lange nicht richtig.

    Und nun auch noch Veruntreuung von karikativen Geldern in die eigene Tasche.

    Zeit zu gehen alter Mann. Am besten schnell und leise.

  • BD
    Bene Dick

    Frisches Blut nach Rom - Mixa for Pabst!!

     

    Flagellanti Der Erste

  • D
    DocMison

    Soweit ich weiß wurde die Prügelstrafe in Bayern erst 1980 abgeschafft, und das auch nur auf dem Papier.

     

    Ich komm aus einem Dorf in Bayern und

    ich hab Ende der 80er hier in Bayern noch

    Kniffe in die Backe bekommen in der Grundschule, oder man wurde an den Ohren oder Haaren hochgezogen.

    Das wusste jeder, Eltern, Kinder, Lehrer, eigentlich alle bei uns im Dorf aber wir wurden auch oft von unseren Eltern mit Ohrfeigen oder wie bei uns im Dorf noch oft üblichen Tracht Prügel mit dem Haselnussstock bestraft (vor allem die Oma meines Freundes)

    Ich fand das nicht so extrem heftig, es war normal, die meisten Prügel waren auch berechtigt.

    Was wir an Mist gebaut haben...mein lieber Mann...

    Heute ruft man die Polizei, damals gabs Prügel.

     

    Was mich etwas irritiert ist, dass war jedem klar, es wusste und weiß jeder der 30 ist oder älter oder liege ich da falsch? Es war als Erziehungsmaßnahme Akzeptiert und wurde eingesetzt.

    Mittlerweile ist man zum Glück schlauer geworden.

     

     

    PS Was für mich bei der Debatte auch etwas seltsam ist, ist die Vermischung von Prügelstrafe also Misshandlungen und die sexuellen Misshandlungen (nicht unbedingt hier im Forum, aber in der generellen Diskussion und Medienmeldungen über dieses Thema). Für mich ist da doch ein Unterschied.

     

    Grüße aus Bayern

  • E
    Erich

    Ich war die 80er hindurch durchgehend in einem ordensgeführten Kinderheim und dort war es überhaupt nicht normal, dass geprügelt oder auch nur geohrfeigt wurde. Ganz im Gegenteil, WIR wurden stets korrekt behandelt, kann mich an keinen Fall erinnern. Da widmen Menschen ihr Leben dem Wohle von Kindern.

     

    Insofern kann ich die Behauptung des Herrn Mixa nicht nachvollziehen. Solche Leute sind peinlich und eine Ohrfeige für all die vielen Leute, die dort unauffällig einen guten Job machen.

  • M
    Maddin

    Elefanten verwesen langsam.

  • MA
    Mohammad Al Stefani

    Sind de PIpifanten schon gewesen hier, Alta?

    Erklaeren uns doch bestimmt, dass de Imam is schlimmer, weil Moslem oda?

    Hat de Wischof Bixa eben nisch gehabt moderne k.o.-Tropfen, guckst du. Sonst seine Opfer koennten heute nisch ihn anklagen, isch schwoer.

  • T
    Taz-O-Mat

    Walter Mixa, alter W...!

     

    So ist das mit dieser dogmenverseuchten Christen-Sekte: frömmeln, schlagen, missbrauchen, veruntreuen, leugnen, diffamieren, lügen und wirren Bullshit labern.

     

    Und Mixa ist diesbezüglich ein überdurchschnittlich ekelhaftes Beispiel. Rücktritt allein reicht da m.E. nicht mehr aus. Er sollte öffentlich für seine Missetaten Buße tun. Das ginge z.B. im Münsterland. Dort hängt am Münsteraner Münster noch ein original und gut erhaltener Pranger. Da könnte man den schlaffen Pfaffen doch reinquetschen und so lange mit faulen Eiern bewerfen, bis sich seine innere Verderbtheit bildhaft manifestiert hat.

     

    Abschreckende Wirkung hätte das auf jeden Fall.

  • GG
    Gottlos Glücklich

    Witzig, die Pfaffen, nicht?

  • O
    otto

    Mal schauen, was der Kirchenfürst mit dem "reinen Herzen" noch so an Leichen im Keller hat!

    Er zeiht sich doch nicht ohne Grund plötzlich selbst der Lüge.

  • O
    Oberhirt

    @ Matthias Glatz:

     

    Der Austritt hat sich recht bald amortisiert. Viel skandalöser als die Austrittsgebühr finde ich, dass zig Kirchengehälter gar nicht über die Gelder aus der Kirchensteuer bezahlt werden. Das ist ganz frech und superdreist und gehört schleunigst abgeschafft. Jeder deutsche Steuerzahler, auch solche, die keine Kirchensteuer bezahlen, finanziert zB Bischöfe wie Mixa über seine Steuern mit.

     

    Die Kirchen leben hier wie die Made im Speck. Nicht nur, dass der Staat ihnen die Steuern eintreibt und ihnen Sonderrechte einräumt, mit denen sie gemütlich und legal das Grundgesetz umgehen können, nein, dazu dürfen sie auf Staatskosten an staatlichen Schulen auch noch Kinder mit ihrem Humbug indoktrinieren. Und als Krönung bezahlt Vater Staat (also du und ich) auch noch die Gehälter von Bischöfen. Trennung von Kirche und Staat gibt es in Deutschland nur auf dem Papier. Der ganze Mist wird einfach hingenommen. Ein Trauerspiel.

  • H
    Happes

    Na ja, der Mann ist Militärbischof (!)

     

    Okay, zivilisierten Menschen dreht sich zwar schon bei dem Begriff der Magen um, aber immerhin: Es erklärt sein kreatives Verhältnis zur Wahrheit, denn die stirbt im Krieg bekanntlich zuerst. Und im Krieg sind wir ja, wie man weiß.

     

    Und überhaupt: natürlich war das (das Prügeln) "damals" normal - ob nun 30-er, 50-er, 70-er oder 90-er Jahre, ist doch völlig egal; der Mann (Jahrgang 1941) denkt eben historisch in etwas größeren Zusammenhängen. So gesehen sollen sich seine Opfer mal nicht so haben - historisch gesehen müssen sie heilfroh sein, dass er sie "damals" nicht einfach erschossen hat.

  • BB
    Bodo Bender

    "So 20-30 Jahre her...", sagt der Herr Mixa, der so viel zu beichten hat, dass er aus dem Beichtstuhl kann nicht mehr rauslommt, entschuldigend und dass das damals normal gewesen sei. Nur: Damals war selbst im watschenden Bayern, allerdings als letztes der Bundesländer, das Züchtigungsrecht auch in der Schule verboten (ab 1980). Also von wegen "normal". Dies auch ins Stammbuch einiger Kommentatoren, die nach dem elenden Motto verfahren: "So a Watsch's kann gar nicht schaden" - verbunden mit dem sich selbst kasteienden Zusatz: "Ich hab's auch verdient." Es graust einem.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperstrafe

     

    "Jedoch erklärte noch 1979 das Bayerische Oberste Landesgericht, dass „im Gebiet des Freistaates Bayern … ein gewohnheitsrechtliches Züchtigungsrecht“ besteht. 1980 wurde die Prügelstrafe an Schulen auch in Bayern abgeschafft."

  • JL
    Jonas L.

    Ich war in dieser Zeit (1970er jahre) selbst Schüler – allerdings weit weg von Mixa, in Hessen. Eine Ohrfeige für ein Schüler hätte bei uns, in einer kleinen provinziellen Dorfschule, für ziemlichen Wirbel gesorgt. Das kann ich sicher sagen. Schlimm, wenn das in Bayern damals noch anders gewesen sein sollte, und schlimm, wenn das für Mixa damals "normal" gewesen sein sollte. Die 1970er sind ja schließlich nicht die Nachkriegsjahre.

  • MG
    Matthias Glatz

    Schön wär´s, wenn man so einfach austreten könnte: Der Staat verlangt für den Austritt € 30,- Bearbeitungsgebühr, als ob man selbst eingetreten wäre. Eine Frechheit.

     

    Eigentlich wäre jetzt ein passender Zeitpunkt, die Verflechtung von Kirche und Staat abzuschaffen: Kirchen sollen sich ihr Geld doch selbst zusammensuchen, dann sind die bestimmt auch nicht mehr so abgehoben, denn dann besteht ein direkterer Zusammenhang zwischen Spenden und Leistung!!

  • PL
    Peter L.

    Naja das war damals auch normal, ich hab auch ein paar mal eine gefangen und ich hatte es auch verdient wie ich mich benommen habe.

     

    Es ist genauso Heuchelei wenn man das jetzt als Missbrauch darstellt da könnte man die meisten Lehrer von damals auch mit anklagen.

  • F
    Fabian

    Verbannt ihn und seine Heuchelkumpanen!

    Alles andere wäre nur eine weitere Heuchelei im Kinderschänderparadies.

  • MB
    Mr. Burns

    Macht nix Bischof Mixa, ist zu vernachlässigen, die Reformpädagogen und Berufsbetroffenen aus der günen Ecke haben in der Odenwaldschule ganz andere Sachen getrieben.

    Watsch´n waren tatsächlich zu einer Zeit der Glückseeligkeit noch kein Grund für einen inszenierten Skandal.

  • HJ
    hans jürgen

    20, 30 Jahre ist meine Schulzeit auch schon her. Da gab's Recyclingpapier, Lichterketten, AIDS- und Tschernobyl-Panik. Das war normal, Ohrfeigen zum Glück nicht mehr ... zwischen 1980 und 1990 !!!

  • O
    Oberhart

    "Der wegen Prügelvorwürfen in der Kritik stehende Augsburger Bischof Walter Mixa hat erstmals eingeräumt, in seiner Zeit als Stadtpfarrer Kinder und Jugendliche geschlagen zu haben."

     

    Richtig müßte es heißen: Der UNTER ANDEREM wegen Prügelvorwürfen in der Kritik stehende...

     

    Bin mal gespannt, wer der Nachfolger wird. Ein Glück, dass die Kirche diesen erzreaktionären Widerling ohne Probleme durch einen ebenso erzreaktionären Widerling ersetzen kann.

     

    Ein Trauerspiel, dass ich als Atheist dieses Ekelpaket mit meinen Steuergeldern finanziere. Es wird höchste Zeit die Bischofsgehälter durch die Kirchensteuer finanzieren zu lassen.

  • B
    Bastian

    Jeder katholik hat jeder Zeit das Recht da auszutreten.

     

    Korrupt, prügelnd, vergewaltigend, mißbrauchend und verdeckend.

     

    Stellt sich eher die Frage wer von denen kein Dreck am stecken hat.

  • J
    Johannes

    Hier wird das wahr, was vor ein paar Wochen schon gemutmaßt wurde. Als Frau Käßmann mit ein paar Gläsern Wein intus über eine rote Ampel fuhr, dabei zwar Menschen potentiell gefährdete, aber niemanden verletzte trat sie sofort und konsequenter Weise zurück. Die Herren Bischhöfe scheinen selbst bei deutlich schweeren Vergehen nicht zu merken was los ist...

     

    rtbam!

  • GM
    Gosig Mus

    Also mein erster Gedanke war -- obwohl ich absolut kein Freund der Kirche bin -- dass man schon das Handeln auch im Kontext betrachten muss. Dabei dachte ich an das Schüler/Lehrer-Verhältnis in der Schülergeneration meiner Eltern, wo Prügelstrafe sicher keine Ausnahme war.

     

    Dann aber fiel mir auf, dass Mixa so alt dann doch nicht ist, und sich selber explizit auf die Zeit vor 20, 30 Jahren bezieht. Vor 20, 30 Jahren?! Prügelstrafe war 1990 vollkommen normal? Ähm, nein! Mag sein, dass das in Mixas Umfeld tatsächlich üblich war; da gibt es offenbar also noch jede Menge Aufklärungsbedarf! Verboten -- und damit in juristischer Hinsicht wohl kaum mehr normal -- ist es jedenfalls laut Wikipedia seit 1974, seit 1980 selbst bei unseren südeuropäischen Nachbarn in Bayern (SCNR).

  • R
    reblek

    Schläge sind so "normal" wie Mixa, Mixandlung nämlich.

  • LH
    Lorenz H.

    über mixa heißt es, er habe zwei Kinder. das ist der gipfel der heuchelei. ob er seine kinder auch haut?

  • E
    Ebs

    Dem Herrn sei Dank!

    Ist dieses Eingeständnis Mixas nun endlich der ersehnte Beginn des längst überfälligen dauerhaften Rückzugs des Don Padre Mixa?

    Bye, bye alter Mixa, auf deine medialen Einlassungen hatte ich schon lange verzichten können!

  • M
    Martin

    Der Mann ist ja sogar noch zu dumm(dreist) um richtig zu lügen.

    " die eine oder andere Watsch'n von vor zwanzig oder dreißig Jahren natürlich nicht ausschließen kann", teilte Mixa der Nachrichtenagentur dpa schriftlich mit. "Das war damals vollkommen normal und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch."

     

    Aha. Ich bin Jahrgang 1964. Also genau im relevanten Alter. Weder habe ich eine "Watsch'n" bekommen, noch hätte ich das bei irgendeinem meiner Mitschüler mitbekommen. Nicht in meiner Grundschulzeit und auch nicht später. Mitnichten war das vor dreißig Jahren "völlig normal" und weitverbreitet.

    Mixa tut das, was er am Besten kann: Lügen.

  • AK
    Adelheid Klein

    Erst in den 70er Jahren wurde das ausdrückliche Recht auf Züchtigung an Schulen mehr oder weniger offiziell abgeschafft, was natürlich nicht heisst, dass ausgerechnet der Herr Bischof, an einer selektiven Wahrnehmung leidet und möglicherweise die Unwahrheit sagt.

     

    Noch heute "rutscht" dem ein oder anderen bei Kindern die Hand aus.

    Das gesellschaftliche Unrechtsbewusstsein wird in regelmässigen Abständen von der Zeitschrift Eltern immer wieder untersucht.

    Auch heute noch halten manche Eltern an dieser Unsitte fest.

    Leider.

  • A
    Andy

    Wenn er Kinder geschlagen hat - unabhängig davon ob es üblich war oder nicht - hat der Herr Mixa keine Ahnung von Erziehung. Schläge dienen nicht der Erziehung der Kinder sondern nur den Erziehern. Er schlägt wehrlose Kinder damit sie sich ins Unterdrückungsmuster fügen!

  • KK
    Karl Kraus

    2010 - 30 = 1980