: Birma: Friedensnobelpreisträgerin darf Besuch empfangen
Die Militärregierung in Birma hat sich offenbar zu ersten Zugeständnissen an die Opposition entschlossen. Wie der staatliche Rundfunk am Samstag meldete, darf die unter Hausarrest stehende Regimegegnerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nach Jahren der Isolierung erstmals Besuch von Angehörigen erhalten. Außerdem wurden zwölf politische Gefangene entlassen, darunter der 85jährige frühere Ministerpräsident U Nu, der Ende 1989 unter Hausarrest gestellt worden war. Er hatte während der Demokratiebewegung des Jahres 1988 eine Gegenregierung ausgerufen.
Am Donnerstag war der Vorsitzende der in Rangun herrschenden Militärjunta, General U Saw Maung, entmachtet worden. Der staatliche Rundfunk Birmas hatte schon am Freitag gemeldet, eine Versammlung solle einberufen werden, die über eine neue Verfassung beraten solle. Politische Beobachter in Rangun äußerten die Ansicht, die herrschenden Offiziere wollten wegen der wachsenden Kritik des Auslands an den Menschenrechtsverletzungen zeigen, daß sie zu Konzessionen bereit sind.
Aung San Suu Kyi steht seit Juli 1989 unter Hausarrest und ist die prominenteste Politikerin der Nationalen Union für Demokratie, die im Mai 1990 die absolute Mehrheit bei den Parlamentswahlen gewonnen hatte. Foto: Reuter
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