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Billige Bahn

Das StudentInnen-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr wird rund 160 Mark pro Semester kosten  ■ Von Lars Klaaßen

Die Verhandlungen zwischen VertreterInnen der Berliner Unis und dem Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg (VBB) über die Einführung eines Semestertickets sind einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Während die VerhandlungsführerInnen der BVG 191 Mark pro Semester als Wunschpreis nennen, wollen die Uni-VertreterInnen bislang nur 130 Mark zubilligen. Doch die Differenz ist nicht mehr so groß wie zu Beginn der Verhandlungen. Der Kompromiß wird dazwischen liegen – etwa bei 160 Mark.

Das Semtix soll die Studierenden vom Auto auf die Bahn locken. Das Prinzip ist simpel: Alle Studis einer Stadt werden als Dauerabonnenten des jeweiligen Verkehrsbetriebes verpflichtet. Die Dauer-Abos garantieren dem öffentlichen Nahverkehr kontinuierlich hohe Einnahmen. Der Preis für das einzelne Ticket kann also entsprechend niedrig gehalten werden. Sowohl die Studierenden aller Berliner Unis als auch die BVG könnten vom Semtix profitieren.

Bis zu dem kürzlich erzielten Durchbruch gestalteten sich die Verhandlungen schwierig, weil BVG und HochschulvertreterInnen von unterschiedlichen Annahmen ausgingen. Eine Erhebung des Hochschulinformationsdienstes wurde von den Uni-Leuten dahingehend ausgelegt, daß bahnfahrende StudentInnen heute überwiegend Monatstickets verwenden. Nach Meinung der BVG werden dagegen in erster Linie die teureren Einzelfahrscheine gekauft. Folge dieser Annahme: Bei Einführung des Semestertickets wäre die finanzielle Einbuße der BVG größer. Der Wunschpreis der BVG fürs Semtix liegt deshalb höher als die Zielvorstellung der HochschulvertreterInnen. Diese hätten sich der Sichtweise der Verkehrsbetriebe jetzt aber im wesentlichen angeschlossen, erklärt Antje Theißen, Verhandlungsführerin der BVG.

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