: Big Brother is watching you
Betr.: Gestochen scharfe Mülleimerdeckel, taz Bremen vom 5.10.2002
Innensenator Kuno „Big Brother“ Böse (CDU) lässt den Bahnhofsvorplatz mit einer Videokamera überwachen. Angeblich soll das dem Kampf gegen die Kriminalität dienen. Diese lässt sich mit Kameraüberwachung jedoch nicht vermindern, denn sie wird sich dadurch nur verlagern. Aber dann werden eben neue „kriminelle Brennpunkte“ überwacht, und so kommt man scheibchenweise, immer mit dem Argument Verbrechensbekämpfung, zur Observierung der gesamten Stadt. Der Beteuerung Böses, eben das habe er nicht vor, traue ich nicht. Für mich ist die geplante Videobeobachtung des Bahnhofsplatzes eine weitere Etappe auf dem Weg zum Überwachungsstaat, der seine Bürgerinnen und Bürger auf Schritt und Tritt kontrollieren kann.
Es heißt, der liebe Gott sieht alles. Der Staat bald auch, wenn es so weitergeht. Joachim „Bommel“ Fischer
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen