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Bezirkschef unter BeschussSchreiber macht den Wulff

Nach dem Tod von Chantal könnte Andy Grote Bezirksamtschef Markus Schreiber beerben.

HAMBURG taz|Es wird eng für Markus Schreiber (SPD). Als gelte es, den 52-jährigen Bezirkschef sturmreif zu schießen, wurden an gestrigen Mittwoch im Stundentakt Rücktrittsforderungen von CDU, GAL und Linken laut. Schreiber jedoch blieb sesshaft. Er habe zwar keine "Pattex-Mentalität", die ihn am Stuhl kleben lasse, könne aber "noch keine persönliche Schuld" am Tod der elfjährigen Chantal erkennen, sagte er.

"Schreiber muss gehen", fordert hingegen GAL-Fraktionschef Jens Kerstan. Wenn Schreiber sagt, er habe seine jetzt suspendierte Jugendamtsleiterin schon 2009 für ungeeignet befunden, "hätte er sie absetzen oder sehr eng führen müssen" - beides sei nicht geschehen. Da Schreiber "damit persönlich versagt" habe, führe "an seiner Ablösung kein Weg vorbei".

Der CDU-Bezirksabgeordnete Lukas Skwiercz findet noch deutlichere Worte über Schreiber: "Er alleine trägt die politische Verantwortung für den Tod von Chantal." Und Mehmet Yildiz, Bürgerschaftsabgeordneter der Linken, ergänzt: "Schreiber sind zahlreiche dramatische Fehler unterlaufen. Es wird Zeit, dass er sein Amt zur Verfügung stellt."

Wie lange der Kopf der SPD-Mitte, der Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, noch die schützende Hand über seinen Zögling Schreiber hält, ist ungewiss. Am Mittwoch schickte er Bezirks-Fraktionschef Falko Großmann mit der Botschaft vor, die SPD-Fraktion "stehe geschlossen hinter Schreiber".

Doch im Hintergrund hat längst die Suche nach einem Nachfolger begonnen. Im Gespräch ist ein anderer Kahrs-Intimus: Der Bürgerschaftsabgeordnete Andy Grote. Der 43-jährige Rechtsanwalt, der sich dem Vernehmen nach noch ziert, dürfte auch für FDP oder GAL wählbar sein. Die SPD besitzt in Mitte keine Mehrheit.

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5 Kommentare

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  • BA
    Bürger aus Ohlsdorf

    Die einzige Lösung wäre, einen Nicht-SPD-ler zum Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte zu wählen und die SPD in die Opposition zu schicken. Die CDU als größte Oppositionspartei steht jetzt in der Verantwortung, ein Bündnis gegen die SPD im Bezirk zu schmieden. Herr de Vries, jetzt können Sie zeigen, ob Sie dazu in der Lage sind. Wenn nicht, gilt auch für sie: Abtreten!

  • W
    Wanzbek

    Schön, Marlies, wie Du hier die tragischen Umstände für Deinen kleinen Rachefeldzug gegen den pöhsen pöhsen Kahrs nutzt. Zu Deiner Info: der ist seit 18 Jahren Vorsitzender des JHA, schon lange, bevor er MdB und damit Rüstungslobbyist wurde. Und nur, weil er Politiker ist, trägt er ja nicht automatisch die "politische Verantwortung". Die trägt natürlich Markus Schreiber als Behördenchef, und im extremsten Falle der zuständige Senator.

  • M
    Marlies

    Rüstungslobbyist gestaltet Jugendhilfe

     

    Die politische Verantwortung für die desaströsen Zustände im Jugend- und Sozialdezernat des Bezirksamtes Hamburg-Mitte trägt der Rüstungslobbyist Johannes Kahrs als

    langjähriger Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. Markus Schreiber ist lediglich seine Marionette.

     

    Wer sich jedoch dermaßen naiv um Kopf und Kragen redet wie Schreiber darf sich einerseits nicht wundern, wenn er zur Disposition steht und beweist andererseits eindrucksvoll

    seine Untauglichkeit für das Amt eines Bezirksamtsleiters.

  • O
    Oli

    Grote oder Schreiber - wo ist da der Unterschied? Das Problem ist doch der Wähler, denn der bestimmt die SPD immer wieder in diesem Bezirk mit der Regierung. Was dabei rauskommt: Lara Mia und Chantall. Bei Lara Mia haben sich gerade diese Politiker überworfen, dem Bürger zu versichern, das sei nun alles nicht mehr möglich, man habe alles gerichtet etc. Angeblich liegt es jetzt an einer Amtsleiterin (die sich wahrscheinlich einen guten Anwalt such und ... bleibt).

     

    ->Schreiber sollte gehen, aber Grote nicht kommen.

     

    St. Pauli ist der Wilde Westen für Spekulanten und dort werden die SPD-Wähler genau von solchen Leuten vertrieben und umgesiedelt. Hübsch platz machen - wenn so ein Politiker den ganzen Bezirk in seiner Hand hat, dann geht's mit den Investoren erst richtig los, so ein paar tote Kinder stören dann wohl. Oder auch nicht - Verantwortung - wie man das schreibt, wissen diese SPD-Typen doch gar nicht.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Den Hut neehmen

    M