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Bewegt stehen

■ Zu den neuesten Staumeldungen vom Wochenende

QUERSPALTE

Zu einem Situationsbericht vom nördlichen Kölner Autobahnring geben wir zunächst weiter an die Flugbeobachtung der ADAC-Zentrale in München. Wir rufen unseren Verkehrsreporter Rudi Schnell:

„Ja, hier meldet sich die Flugbeobachtung des ADAC: Wir fliegen zur Zeit entlang der A1 in westlicher Richtung.

Unter uns reiht sich Fahrzeug an Fahrzeug zu einer eindrucksvollen Demonstration unseres Wohlstandes und der Leistungsfähigkeit unserer Automobilindustrie. Da steht die Nation zusammen. Mercedes an Trabant. Opel an Ford. Im Stau verschwinden die Hubraumunterschiede, und Menschen verschiedener Steuerklassen finden zueinander. Bis ans Ziel gemeinsam durch-stehen, Seite an Seite, Stoßstange an Stoßstange, Kilometer um Kilometer - das ist die Botschaft des Staus, der immer mehr Autofahrer voller Faszination folgen. Und sollten Sie einmal verhindert sein, so lassen Sie unsere Verkehrsnachrichten jederzeit an den aufwühlenden Ereignissen teilhaben.

Mit Tränen der Freude in den Augen umarmten sich in der vergangenen Nacht zwischen Würzburg und München wildfremde Menschen, nachdem im Verkehrsfunk die Meldung durchgegeben worden war, daß sie im längsten Stau aller Zeiten standen. Das bewegt das Gemüt! Auch heute wieder: Staus, soweit das Auge reicht. Das macht uns im Ausland so schnell keiner nach.

Gerade in den Staus zu Ferienbeginn wächst ein völlig neues Zusammengehörigkeitsgefühl heran, das uns auch im Ausland demonstrativ verbindet. Mit Hunderten in den Urlaub gestauten Kilometern kann man schon einigen Respekt vor uns erwarten.

Die nächsten Staus erwarten Sie vor Frankfurt, vor dem Autobahnkreuz Bibelried, vor Nürnberg und dann vor Salzburg: Jaaa, jaa, jaa, die geknickte Inntalbrücke machts möglich neue Jahresweltbestleistung. 13,8 Kilometer, und das am Montag morgen! Freuen Sie sich drauf. Und mit etwas Glück ist auch der Autobahnring um München dicht. Er ist bereits zähflüssig, äußerst zähflüssig, fast breiig, schlabberig pampig.

Das war unser Situationsbericht vom Kölner Autobahnring. Wir geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.“

Joachim Eisbach

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