■ Berliner Telegramm: Bewag-Aktionäre verdoppeln ihr Kapital
Wer heute eine Bewag-Aktie besitzt, wird bald zwei sein eigen nennen. Wem Anteile im Wert von 50.000 Mark gehören, verfügt ab kommenden Dezember über 100.000 Mark. Der Bewag-Vorstand hat beschlossen, 560 Millionen Mark aus den Rücklagen ins Grundkapital einzuzahlen, wodurch sich dieses verdoppelt. Jeder Aktionär bekommt als pro Aktie eine weitere geschenkt. Der Vorstand begründet, daß die 560 Millionen ohnehin den Aktionären gehören, bislang allerdings nicht ausgezahlt wurden. Jetzt profitieren nur die neuen privaten Eigentümer, unter anderem die US-amerikanische Firma Southern Company sowie die PreussenElektra und Viag. Das Land Berlin geht leer aus, weil es seine Aktienmehrheit unlängst verkaufte. Die mit Hilfe des ehemals landeseigenen Kapitals erwirtschafteten Gewinne werden auf diese Art und Weise privatisiert. taz
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