: Bewährter Kunststoff
■ betr.: „Greenpeace: Industrie trickst bei Alt-PVC“, taz vom 13.5. 97
Hersteller und Verarbeiter haben in den letzten Jahren Verwertungsanlagen für alle wesentlichen PVC-Produkte wie Fenster, Rohre, Bodenbeläge, Dachbahnen und Folien errichtet. Sammelsysteme sind im Aufbau.
In der Tat sind die bislang gesammelten Mengen gering. Das liegt an der Langlebigkeit der meisten PVC-Produkte ebenso wie an den zur Zeit niedrigen Deponiegebühren.
Der Kernvorwurf, die heutigen Recyclingkapazitäten entsprächen nicht dem Rücklauf in 10 oder 20 Jahren, ist absurd: Er trifft in gleicher Weise auch auf die Verwertung von Glas, Papier oder Altautos zu.
Irreführend sind die Verwertungszahlen: Lediglich 0,6 Prozent PVC-Altmaterial finden sich im Hausmüll, die Verwertung von rund 26.000 Tonnen Verpackungen und über 130.000 Produktions- und Verarbeitungsabfällen werden schlicht unterschlagen.
Wir bieten Greenpeace an, mit uns zusammenzuarbeiten, um die Recyclingmengen zu erhöhen. Wir versuchen dies seit langem durch eine intensive Informationsarbeit, auch zusammen mit staatlichen Behörden. So unterrichten wir die Öffentlichkeit regelmäßig, Recyclinganlagen können selbstverständlich besichtigt werden, Informationen zu PVC gibt's jetzt im Internet unter http://www.agpu.de.
Außerdem: Die Umweltministerkonferenz und der Deutsche Bundestag empfehlen keineswegs den Ausstieg aus der PVC-Produktion, sondern die ökologische Modernisierung dieses bewährten Kunststoffs. Dieser Aufforderung kommt die Industrie nach. Werner Preusker, Geschäftsfüh-
rer Arbeitsgemeinschaft PVD
und Umwelt e.V.
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