piwik no script img

■ Betr.: „Statt zu zensieren“ („Beruf Neonazi“), taz vom 17.2.94

Ich bin ein überzeugter Antifaschist und absolut der Meinung, daß die (Neo-)Nazis mit allen Mitteln bekämpft werden müssen! Aber:

Was erlaubt Ihr Euch eigentlich, Ihr selbsternannten oder tatsächlich Intellektuellen bzw. Anti-Rassismus-Inis? Da Ihr ja augenscheinlich alle den Film gesehen habt (wie könntet Ihr sonst so vehement gegen seine Ausstrahlung protestieren), wollt Ihr mir vorschreiben, was ich zu sehen habe und was nicht?! Die „Linke“ ist doch immer die, die am lautesten schreit, wenn es um Zensur geht. Nichts anderes macht Ihr! Was ist dagegen einzuwenden, wenn der Film gezeigt wird und anschließend mit Vertretern der Gegenseite darüber diskutiert wird. Da kann dann gesagt werden, seht her, was da für Lügen erzählt werden.

Aber nein, dafür ist man sich augenscheinlich zu schade. Genauso halte ich es mit Diskussionen mit Schönhuber und Konsorten. Es kommt immer auf den Gegenpart an. Wenn natürlich ein Gottschalk versucht, sich mit ihm anzulegen, ist das Ergebnis absehbar.

Überlegt Euch noch mal, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. Jörg, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen