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Betr.: Siegfried Unseld

Gekommen wäre er wohl kaum nach Leipzig, sein Verlag reservierte sich lediglich ein paar Quadratmeter auf der Insel. Anders als in Frankfurt präsentierte sich der Verlag von Suhrkamp-Chef Siegfried Unseld bei seiner Leipziger Insel-Tochter.

Aber er kam doch, nicht auf die Messe, sondern als wahrer Freund zur Ehrung von „uns Uwe“, dem 1984 verstorbenen Suhrkamp-Autor Uwe Johnson. Die Messe-Verantwortlichen, die ihm schon hinter vorgehaltener Hand grollten, dankten es ihm und schlugen beim Empfang die Hacken zusammen.

Unselds Vorbehalt gegenüber der Leipziger Buchmesse ist fast schon sprichwörtlich für jene kühle Reserviertheit, die viele westdeutsche Verlags-Riesen Frankfurts kleiner Schwester entgegenbringen. Leipzig soll nicht Frankfurt werden, aber was wird es dann? Die taz sprach mit Siegfried Unseld über Leipzig und die ostdeutsche literarische Szene.

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