: Betr.: Schließung des Airbuswerkes Lemwerder
Der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder hat auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung des von der Schließung bedrohten Airbuswerkes in Lemwerder von der Bundesregierung gefordert, daß die Transall der Bundeswehr weiterhin dort gewartet wird.
Auch die anderen bereits gekündigten Aufträge müßten dem Werk erhalten bleiben, verlangte der SPD-Politiker unter dem Beifall der 1.000 Belegschaftsmitglieder. Angesichts der beabsichtigten Massenentlassungen und der Schließung von sechs Standorten der Deutschen Aerospace hat die SPD-Bundestagsfraktion für die zweite Novemberwoche eine aktuelle Stunde zur Situation der Luft- und Raumfahrtindustrie beantragt. Schröder bezeichnete den Beschluß, das Werk in Lemwerder dicht zu machen, betriebswirtschaftlich unsinnig, regionalpolitisch unverantwortlich und sozial eine Katastrophe. Es gehöre zur Verantwortung des größten deutschen Unternehmens, sich an der Lösung der Krise zu beteiligen. Gleichzeitig sagte Schröder den Betroffenen die Hilfe der Landesregierung zu. Dasa-Luftfahrtchef Hartmut Mehdorn rechtfertigte den Beschluß zur Schließung von Lemwerder mit der schlechten Konjunktur und den zurückgehenden Rüstungsausgaben.
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