Betr.: Radfahren

Fahrrad fahren liegt im Trend. Doch während die Bürger im Osten meist für 300 Mark ein Rad für alle Zwecke haben wollen, ist im alten Bundesgebiet schon der Trend zum teureren Zweit- oder Drittrad zu spüren. Fetischismus kennt eben keine Grenzen. In den letzten zehn Jahren habe sich der Durchschnittspreis für ein Fahrrad verdreifacht und liege bei knapp 900 Mark, sagte der Geschäftsführer des Zweiradverbandes, Manfred Rütten, auf dem Zweirad-Gewerbetag in Suhl. Rund sechs Millionen Räder verkaufte die Branche 1993 insgesamt, einiges weniger als im Boom-Jahr 1991. Nur noch etwa ein Drittel der Räder wird in Deutschland hergestellt – die meisten kommen als Billigimporte aus Südostasien. Neben dem Gesundheitsbewußtsein und dem Spaß am Fahren hat auch wachsendes Umweltbewußtsein zu einer Renaissance der Radlerbewegung geführt. Auch motorisierte Zweiräder sind mit jährlichen Absatzsteigerungen von 20 Prozent deutlich in der Käufergunst gestiegen. Vor allem Motorroller werden zunehmend zur Alternative zum Zweitauto. Parkplatznot in den Innenstädten und wachsende Pkw-Betriebskosten geben Motorrädern und Rollern neuen Schwung. Foto: Stefan Husch/Retro