: Betr.: RAÚL RIVERO
RAÚL RIVERO, 59, ist einer der bekanntesten Castro-Kritiker, die noch auf Kuba leben. Der ehemals linientreue Journalist galt lange als neuer Nationaldichter, bis er 1991 den „Brief der zehn“ mitverfasste. Zehn Intellektuelle forderten darin von Fidel Castro Reformen und die Freilassung von politischen Gefangenen. 1995 gründete Rivero mit einer Gruppe von Journalisten die unabhängige Nachrichtenagentur „Cuba Press“.
Ende März 2003 wurde Rivero im Zuge einer landesweiten Razzia gegen 75 Oppositionelle („Die Gruppe der 75“) in Havanna verhaftet und wenig später zu zwanzig Jahren Haft wegen „Vaterlandsverrats“ verurteilt. Nach zwanzig Monaten kam er am 30. November des vorigen Jahres wieder auf freien Fuß.