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Betr.: Prostitution, Zuhälterei und Menschenhandel in Berlin

Die Öffnung der Grenzen nach Osteuropa hat in den zurückliegenden Jahren in Berlin zu dramatischen Entwicklungen bei Prostitution, Zuhälterei und Menschenhandel geführt. Von den geschätzten gut 5.000 Prostituierten in der Stadt kämen immer mehr Frauen aus Osteuropa, teilte die Senatsverwaltung für Arbeit und Frauen mit.

Nach vorliegenden Informationen betrage der Anteil der Ausländerinnen an den Prostituierten mittlerweile über 50 Prozent. Vor der Wende bildeten Frauen aus Thailand die größte Gruppe. Inzwischen seien immer mehr Frauen aus Osteuropa anzutreffen, in letzter Zeit verstärkt aus Rumänien.

Vielfach würden die Frauen mit dem Versprechen, eine Arbeitsstelle zu bekommen oder eine Ehe mit einem deutschen Mann eingehen zu können, von Schleppern oder Zuhältern nach Berlin gelockt. Oft hätten die Frauen die „Vermittlungsgebühr“ durch die Ausübung von Prostitution abzuarbeiten.

Um Umfang und Erscheinungsformen des Frauenhandels auszuwerten und mögliche Gegenmaßnahmen zu erarbeiten, sei vor knapp einem Monat eine Fachkommission zum Bereich Frauenhandel gebildet worden. Zusammen mit einer Arbeitsgruppe der Senatsverwaltung für Arbeit und Frauen wolle sie sich für bessere soziale und rechtliche Lebensbedingungen der ausländischen Prostituierten einsetzen.

Dazu gehörten die medizinische Grundversorgung und andere Hilfen sowie die Einbeziehung von Sprachmittlerinnen.epd

Foto: Rolf Zöllner

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