piwik no script img

Betr.: Joschka Fischer zum Nato-Angriff auf Jugoslawien

Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne): „Herr Kollege Gysi, Krieg ist eine furchtbare Sache, und das Furchtbare am Krieg ist, daß er vor allen Dingen auch immer die Unschuldigen trifft. Sie sprechen vom Völkerrecht. Ich frage Sie, wo ist das Recht der Ermordeten in den Massengräbern bei Ihnen? Wo ist das Recht der vergewaltigten Frauen? Und ich sage das als jemand, der sich schwer damit getan hat zu akzeptieren, daß diese Pest der europäischen Vergangenheit, die darauf setzt, daß das eigene Volk das wichtigste ist und deswegen andere Völker vertrieben, massakriert werden dürfen – daß diese wieder da ist. Für uns ist unveräußerbar, daß alle Flüchtlinge in einen friedlichen, in einen demokratischen Kosovo ohne Bedingungen zurückkehren können. Dieses ist nur möglich, wenn alle serbischen Einheiten abziehen. Die Menschen werden nicht zurückkehren, wenn die Mörder im Lande bleiben.“ dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen