piwik no script img

Betr.: Hubert Fritz

Hubert Fritz, Umweltmanager des Jahres 1995: Der Mann hat einen beachtlichen Schnurrbart. Wenn er in einer hitzigen Diskussion einen Punktsieg errungen hat, wird dieser Schnurrbart fachmännisch gezwirbelt. Hubert Fritz ist ein geborener Macher. Nach einer kaufmännischen Lehre baute er noch seinen Zimmermeister und übernahm den elterlichen Betrieb. Die Firma Baufritz feiert dieses Jahr ihr 100jähriges Jubiläum, und sie tut es, anders als andere Baufirmen, in der Gewißheit, daß das Geschäft so richtig boomt. Vollwertholzhäuser sind gefragter denn je. Der Umsatz der Firma mit den 160 Beschäftigten ist auf stolze 32 Millionen Mark gestiegen. Daß er für seine Ökoholzhäuser noch immer einen erheblichen Teil der benötigten Bäume aus Finnland einführt, wertet Fritz selbst zum Teil als Manko, das im Falle einer Öko- oder Ressourcensteuer bei ihm negativ zu Buche schlagen würde. Gleichwohl hat er rechtzeitig erkannt, wo im Bau die Chancen liegen. Elementierung wie im Baukasten, gesundes Bauen, pfiffige Ideen. Es hagelt regelrecht Auszeichnungen für den 57jährigen Unternehmer. Neun Geschwister hat Hubert Fritz, vier Brüder sind in der Baubranche, einer leitet einen Metallbetrieb. Die Idee mit der Elementbauweise stammt nicht von ihm, er hat sie nur weiterentwickelt für seine Vollwertholzhäuser. Schon der Vater und der Großvater haben damit experimentiert. Eine ganze Reihe von Patenten hat Fritz inzwischen angemeldet. „Eine große Stärke ist sicher das Fritzsche Gefühl für den Maschineneinsatz. Das haben wir alle“, sagt der Bauunternehmer, der als an sich konservativer Mann nicht selten leidenschaftlich mit Roten und Grünen diskutiert und seine Kollegen mit seinen provokanten Thesen immer wieder kräftig erzürnt. kw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen