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Betr.: Fahrradwaschanlage

München (Reuter/taz) – Nicht erst im Herbst, wenn das Fahrrad auf dem Laubteppich Bremswege von 50 Metern macht, denkt der passionierte Fahradfahrer über Autos nach. Nein, schon im Sommer möchte er gern umsteigen – dann nämlich, wenn er sich in gebückter Haltung bemüht, Pedale und Bleche vom Schmutz zu befreien. Beim Schrubben erinnert er sich an die schönen Zeiten, als er mit Papa durch die beste Geisterbahn der Stadt fuhr: die Autowaschanlage. Der tapfere Fahrradfahrer seufzt und wünscht sich Kinder, denen er diese Arbeit aufdrücken könnte.

Diese Kinder aber würden, jedenfalls in München, den Auftrag weitervergeben. Hier gibt es nämlich eine Fahrradwaschanlage. Knapp einen Monat nach ihrer Eröffnung ist sie voll ausgelastet, berichtet Marion Pritzl von „Radl Wash“. Bis zu 85 Fahrräder werden hier täglich gereinigt. 7,50 Mark kostet ein Waschgang; gespült wird mit einem biologisch abbaubaren Reinigungsmittel. Bis zu 150mal könne das in einem Kreislaufsystem zirkulierende Wasser wiederverwendet werden. Pritzl hofft, daß sich ihre Investition von 600.000 Mark in zwei Jahren gerechnet haben wird. Nutznießer von „Radl Wash“ ist übrigens auch der benachbarte Biergarten, wo die Wartezeit, die inzwischen bis zu zwei Stunden beträgt, verbracht werden kann. Limo mit Strohhalm geht hier vermutlich sehr gut. Ihre besten Kunden, stellte Pritzl fest, seien Kinder. Foto: Reuter

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