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Betr.: Berlin-Charlottenburg

Charlottenburg. Das »Schwabing Berlins« hat seinen eigenen Charme. Stuckfassaden und figurengestützte Balkons, kleine Läden und schicke Boutiquen, grüne Höfe und Straßencafés: Charlottenburg ist immer noch, trotz der Mietsteigerungen der letzten Jahre, die lebenswerte Mitte West-Berlins. So ähnlich, hofft man beim Bausenator, könnte der Bezirk Mitte im östlichen Teil der Stadt einmal »kritisch rekonstruiert« werden. Aber wenn alle Wünsche privater Investoren in Charlottenburg Wirklichkeit werden, wird wohl eher der Westbezirk zerstört. Denn Bürohochhäuser im Dutzend drohen die Altbauten der Gründerzeit in den nächsten Jahren einzukesseln. Beim Charlottenburger Bauamt liegen allein für größere Gewerbeprojekte Bauanträge für insgesamt 700.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche vor. Zählt man die vielen geplanten kleineren Bauvorhaben mit hinzu, kommt noch einmal die gleiche Fläche dazu. Das riesige ICC am Messedamm etwa hat »nur« 100.000 Quadratmeter Geschoßfläche, das KaDeWe am Wittenbergplatz gut 30.000 Quadratmeter. Werden gar die Visionen verwirklicht, die im Rahmen der Ausstellung »Berlin Heute« vor gut einem Jahr im Walter-Gropius-Bau vorgestellt wurden, so werden Bürohochhäuser mit einer gesamten Bruttogeschoßfläche von fast acht Millionen Quadratmeter entstehen. Vom Charlottenburger Kiez wird dann schon wegen der immensen Autoströme, die Hochhäuser für gewöhnlich anziehen, kaum mehr etwas übrigbleiben.

Die taz stellt deshalb alle geplanten Hochhausprojekte Charlottenburgs vor.

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