: Beterlein und Knochenkamm
■ Fundstücke zur Siedlungsgeschichte der Wesermarsch / Ausstellung in Brake
Das älteste bekannte Brot nördlich der Alpen hat keine Probleme mehr mit dem Verfallsdatum: Es wurde auf dem historischen „Ipweger Bohlenweg“ im Landkreis Wesermarsch im Moor gefunden, ist zweieinhalb tausend Jahre alt und aus Rispenhirse. Der Landkreis Wesermarsch stellt zur Zeit in Brake historische Bodenfunde der Region aus. Unter Mithilfe des Niedersächsischen Instituts für historische Küstenforschung (Wilhelmshaven) und des Oldenburger Vorgeschichte-Museums kamen Fundstücke aus Marsch
Hierhin
die
Figur
Das „Beterlein“
und Moor zusammen, die seit der frühen Torfstecherei um die Jahrhundertwende ans Tageslicht gefördert worden waren.
Neben Objekten, die das prähistorische Alltagsleben veranschaulichen — Kultfiguren an gefährlichen Wegstrecken, silberne Bronzespangen aus dem Moor, Arbeiten professioneller Knochenschnitzer wie Kämme und Schmuck — verdeutlicht die Ausstellung: Die 2000-jährige Siedlungsgeschichte des Marsch- Moor-Gebietes war immer ein Kampf gegen das Meer. „Wurten“, erhöhte Wohnplätze im Überschwemmungsgebiet, und zahlreiche historische Deiche zeugen davon. Die ältesten Deiche der Marsch waren Ringdeiche, die nur im Sommer Schutz boten. Das älteste bekannte Siel stammt aus dem 13. bis 14. Jahrhundert und wurde 1982 im Stollkammer Ahndeich gefunden.
Neben profanen und sakralen Fundstücken wird mit erläuterndem Begleitmaterial versucht, die historischen Zusammenhänge darzustellen und die Methoden der Wurtenforschung und der Moorarchäologie zu erläutern.
Eine der Attraktionen der Ausstellung allerdings ist das mittelalterliche „Beterlein“, eine knapp 6cm hohe betende Mönchsfigur, die in Köterende (Stedingen) gefunden wurde. Die Figur deutet auf die Verbreitung frühchristlichen Glaubens in diesem Gebiet hin. taz
Artothek Brake, bis 26.11.
Hierhin das Geschirr
Aus der „Trichterbecherkultur“
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