■ Besucherrekord in Bibliotheken: Ausleihboom
Gewaltiger Bildungshunger und schmale Geldbörsen der Lesefreunde sorgen für goldene Zeiten bei Bremens öffentlichen Büchereien. Die Stadtbibliothek hat 1997 nach eigener Aussage ein „Traumergebnis“erzielt. 1,2 Millionen Menschen drängelten sich an Ausleihtresen und in Lesesälen, das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr. Sie haben zwei Millionen Bücher und andere Medien ausgeliehen, ein Plus von zehn Prozent.
Allein in der Zentralbibliothek am Schüsselkorb haben 390.000 Besucher eine halbe Million Bücher, CD-Roms oder Videos mitgenommen. Die auf die Anzahl von acht geschrumpften Stadtteilbibliotheken konnten 1997 eine Million Ausleihen vorweisen, am meisten gefragt ist die Filiale in der Neustadt.
Damit hat sich nach Ansicht der Bibliotheksleitung gezeigt, daß die Schließung von vier Stadtteilbibliotheken nicht so gravierend war, wie zunächst befürchtet. Offenbar nehmen die „heimatlosen“Kunden weitere Wege in Kauf und leihen weiter fleißig aus.
Aber was ist gefragt? „CD-Roms sind bei den jungen Leuten sehr beliebt“, sagt Bibliothekssprecher Peter Hombeck, „das Angebot an neuen Medien ist aber noch ziemlich begrenzt, wird aber ständig ergänzt. Den Hauptteil machen immer noch Bücher aus. Und da weniger Romane, sondern Sach- und Fachbücher“.
Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten liege Bremen bei der Nutzung durch die Einwohner im oberen Drittel. Die Gebühren werden sich auch 1998 nicht ändern, da Bremen genau im Mittelfeld der deutschen Großstädte liege, sagt Barbara Lison-Zissow, Leiterin der Stadtbibliothek. Es gebe aber Überlegungnen, die Öffnungzeiten in den Stadtteilbibliotheken auf den Samstag auszudehnen. kade
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