: Beschissene Handvoll
Betr.: Tanz in den Kessel, taz hamburg vom 02.5.2000
(...) Nicht die Polizei hat sich in dieser Nacht daneben benommen, sondern einzig und allein die beschissene Handvoll von Möchte-Gern-Autonomen, die abendliche KneipenbesucherInnen mit Steinen und Farbe bewarfen. Warum? Anscheinend können ein paar Loser die Veränderungen im Viertel nicht verkraften: Menschen amüsieren sich vor und in den Kneipen mit teuren Getränken! Mein Gott – und wenn schon. Nicht nur einseitige Toleranz ist gefragt.
Dass dies auch als eine „Yuppies raus!“-Demo zu verstehen war, ist offensichtlich. Allerdings hats mich sehr gewundert, dass verpi-ckelte TaschengeldempfängerInnen, die 100%ig nicht in diesem Viertel zuhause sind, gegen den Stadtteiltourismus geschrien und gesprüht haben. Nicht nur die Fens-ter von Banken und des Billig-Supermarktes (Ruhestätte der Schanzen-Anarcho-Schnorrer) wurden eingeschmissen. (...)
Dass solche Dinge auf dem Rü-cken der BewohnerInnen und Gewerbetreibenden ausgetragen wird, ist ja nichts Neues. Dass dies aber nun auch noch von der taz ausgeblendet wird, erschüttert mich.
Barbara Kuhls
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen