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■ Mit dem Zivilbeschützer unterwegsBeschattet einkaufen

Gutes Wetter bedeutet Hochsaison, auch für Taschendiebe. Das weiß die Bremer Polizei und setzt deshalb in der Bremer Innenstadt zivile Beamte zu Fuß und per Fahrrad ein – geräuschlos, unauffällig. Gestern konnten sie Erfolg melden.

Besonders das Gedränge beim Einsteigen in Busse und Straßenbahnen ist ein bevorzugtes Arbeitsfeld für Taschendiebe. Drei junge Männer drängeln beim Einsteigen in die Linie 3 in der Hutfilterstraße. Dabei öffnet einer der drei die Handtasche einer 57jährigen Frau, zieht das Portemonnaie hinaus. Die Polizei ist längst da, greift zu. Einer der drei kann wegrennen, Richtung Obernstraße. Ein anderer kann sich aus dem Polizeigriff losreißen und flieht mit zerfetztem Oberhemd in die entgegengesetzte Richtung. Der dritte, ein 17jähriger, wehrt sich mit allen Kräften, kann aber festgehalten werden. Bei ihm findet der Beamte das Portemonaie mit 400 Mark.

Wenig später, Straßenbahnhaltestelle Domsheide. Ein Beamter in Zivil beobachtet, wie zwei junge Männer beim Einsteigen in die Straßenbahn einer Frau die Handtasche öffnen. Die Frau greift instinktiv an die Tasche, die beiden jungen Männer steigen neben ihr ein. Der Beamte folgt der Straßenbahn mit seinem Fahrrad und alarmiert über Funk einen Streifenwagen. Am Leibnitzplatz werden die beiden beim Aussteigen festgenommen.

Wieviele Beamte die Polizei in Zivil zu unserem Schutz in der City herumlaufen hat, wollte die Pressestelle nicht mitteilen. Daß jede Einkäuferin zu ihrem Schutz observiert wird, steht allerdings nicht zu befürchten: Der Polizei waren alle fünf jungen Männer, auch die beiden Entkommenen, „einschlägig“ vom Gesicht als Taschendiebe bekannt. kaba

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