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Berlusconi und die DeutschenDemokratie ist, wenn‘s Ergebnis passt

Warum man in Deutschland nicht versteht, was die Italiener an Silvio Berlusconi finden. Und warum das mit dem Euro vielleicht doch keine so gute Idee war.

Irgendwie knuddelig? Berlusconi bei einer Rede im italienischen Parlament im September 2010. Bild: ap

Der Kapitalismus wird auch immer seltsamer: Früher bestellte das Kapital ein paar Laufburschen in die Regierung, den „geschäftsführenden Ausschuss der Bourgeoisie“, wie es im Kommunistischen Manifest sinngemäß heißt, und fürchtete nichts so sehr, wie dass die Roten die Macht übernehmen könnten. Heute brechen die Börsenkurse in aller Welt ein, weil die italienischen Sozialisten die Mehrheit in einer der beiden Kammern des Parlaments verpasst haben. Demokratie ist, wenn das Ergebnis passt.

Verlass hingegen ist auf deutsche Kommentatoren. Beseelt von der Überzeugung, dass alle Macht vom Leitartikel ausgehe, reagieren sie persönlich beleidigt, weil mehr als die Hälfte der Italiener die Empfehlungen aus Deutschland ignorierend nicht für Programme zur Selbstverarmung (Monti) oder zur Selbstverarmung (Bersani) gestimmt hat, sondern für Grillo und Berlusconi, also für zwei „Klaumak-Künstler“ (FAZ) bzw. „Komiker“ (SZ) bzw. „Clowns“ (Steinbrück). Pressevielfalt ist, wenn alle, inklusive der eigenen politischen Klasse, dasselbe meinen, es aber anders sagen.

Auf immerhin ein bisschen Verständnis dürfen Beppe Grillos Wählerinnen und Wähler, vor allem die vielen jungen unter ihnen, hoffen: die Wut auf das Establishment, die Jugendarbeitslosigkeit, die steigenden Abgaben, ja, da kann man schon mal “leckt mich“ sagen. Für Berlusconis Wähler gilt das nicht. Wie können die nur?, stöhnt man fassungslos. Wie können die nur?

Dafür weiß man zweieinhalb Erklärungen: das Peppone-und-Don-Camillo-Syndrom, also die Angst vor dem Exkommunisten Bersani, vor allem aber der Ärger über die von Merkel aufgezwungene Sparpolitik und die Gehirnwäsche und Verblödung durch Berlusconis Medienmacht. Diese hat demnach etwas Ähnliches geschaffen wie Christopher Hitchens zufolge die Herrschaft der Kims in Nordkorea: eine neue Spezies Mensch. Gefangenen in einem eigenen Kosmos, unerreichbar für die Außenwelt.

Bild: taz
Deniz Yücel

ist Redakteur der taz.

Bestimmt (und zu Recht) sind die Italiener sauer auf die deutsche Bevormundung und bestimmt sind sie auch verblödet. Nur sind das die Deutschen auch, wenngleich auf ihre eigene Weise. (Oder wie soll man das sonst nennen, dass ein Volk das Sinken der Reallöhne, also die eigene Verarmung, geduldig hinnimmt, aber wegen ein bisschen Gestrüpp auf einem Bahnhofsvorplatz auf die Barrikaden steigt?)

Einer wie alle

Und vielleicht sind Spardiktat und Medienmacht auch nicht die einzigen Gründe für Berlusconis Comeback. So schmierig und mafiös er auch ist, hat er etwas, das deutschen Politikern fast völlig fehlt: etwas Menschliches, ja Knuddeliges. Berlusconi ist einer, Wolfgang Prosinger hat im Tagesspiegel darauf hingewiesen, der das Leben genießt und nicht alles so bierernst nimmt. Einer, der gerne isst und trinkt und vögelt und sich um eine bella figura bemüht. Ein sonniges Gemüt, das zum Fußball geht und bei der Steuererklärung schummelt.

Berlusconi steht für das gute Leben, welches er auch seinen Wählern verspricht: Wohlstand, Vergnügen, Steuergeschenke. Vermutlich würde er seine Versprechen nicht einlösen, wenn er eine weitere Gelegenheit dazu bekäme. Aber immerhin verheißt er etwas anderes als Graubrot, Graubrot, Graubrot. Berlusconi ist ein bisschen so, wie die Leute selbst sind und noch mehr so, wie sie es selbst gerne wären. Und an Bunga Bunga auf Sardinien ist allenfalls auszusetzen, dass man sich selbst den Spaß nicht leisten kann.

In Deutschland wären Sympathien für so einen undenkbar. Hier gilt: Was ich nicht habe, soll auch sonst keiner haben. Wenn ich schlechten Sex habe, soll sich auch sonst niemand amüsieren. Wenn ich nur einen Pass besitze, sollen die Ausländer gefälligst auch keinen zweiten haben. Und eben: Wenn mein Leben aus freudloser Plackerei besteht, dann sollen sich auch die anderen totschuften. Deshalb schlägt einem Hasso Plattner derselbe Neid entgegen wie einem Florida-Rolf. Gerechtigkeit ist, wenn es allen scheiße geht.

Die Idee mit dem Euro

Und dann gibt es noch etwas, das man hierzulande nicht verstehen will: „Die betroffenen Länder haben gesündigt, und nun müssen sie büßen“, hat Paul Krugman einmal die deutsche Interpretation der Eurokrise beschrieben. Aber womöglich war der Euro angesichts der großen ökonomischen Unterschiede innerhalb der EU von Anfang keine so gute Idee.

Vielleicht war es falsch, dass man sich, getrieben von der Sorge um ein allzu starkes wiedervereinigtes Deutschland, eine gemeinsame Währung gab, diese aber nach deutschem Muster als harte Währung konzipierte. Und womöglich wäre es für Italien, Spanien und Griechenland tatsächlich besser, aus dem Euro auszusteigen, um sich auf bewährte Weise ihrer Schulden zu entledigen: durch Inflation und Wirtschaftswachstum.

Aber einen solchen Gedanken auszusprechen ist für deutsche Medien ungefähr dasselbe, als würde man Straffreiheit für Pädophilie fordern, von einer muslimischen Weltverschwörung erzählen oder mutmaßen, der Mossad hätte die Anschläge vom 11. September inszeniert. Politik ist nämlich, wenn es keine Alternativen gibt.

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65 Kommentare

 / 
  • SA
    Simon Arbitrage

    Wo war es denn so, dass der Kommunismus irgendwie das Großkapital angegriffen hat? Denn es wird ganz einfach die Masse enteignet (Gleichheitsideal).

     

    Die Sowjetunion wurde mit reichlich Geldern großgezogen und finanziert. Idealtypisch dabei war u.a. auch der Mord an Mitteleuropäern wie Holländern und Deutschen.

     

    Die Staatlichen Konzerne wurden aufgebaut, und die Mittelständische Industrie und die Besitzer verjagt oder enteignet.

     

    Nicht umsonst waren viele Vertriebenen dann absolute Antibolschewisten, und gaben der eher linken "völkischen" und "Naturbewegung" einen anderen Einschlag.

     

    Cambridge, Chicago usw. haben da relativ ausführlich darüber geforscht, was hierzulande sehr sehr, gerne ausgeblendet wird.

     

    Marx war übrigens auch einer der reichsten Preußen. Und der Marxismus überall gescheitert, allzuarm waren die Funktionäre nie, genauso wenig die internationalen Finanziers.

  • K
    keks

    Die Kommentare zu den Yücel-Artikeln sind z.T. echt heftig. (Beispiel hier: "Du Arierar...")

     

    Aus meiner Sicht analysiert Yücel aus einer interessanten Perspektive, die viel Erhellendes bringt, wo die meisten anderen praktisch dasselbe schreiben, ohne dass sich wer wundert, warum.

     

    Ich erkläre mir das so: So bunt und links und weltoffen viele hierzulande auch tun, so haben doch alle, die schreiben und publizieren und Politik machen, ziemlich denselben sozialen und kulturellen Hintergrund. (Man muss sich bei der Taz ja nur mal die Namen der Redakteure anschauen. Ist ja nicht nur so, dass es wenige „ü“s und „ć“ gibt, ich lese hier auch nie was von einem Kevin, einem Mike oder einer Jaqueline. Wo sind die eigentlich? Was hätten die zu sagen?)

     

    Die Positionen mögen ja verschieden sein (bedingungsloses Grundeinkommen ja vs. nein, Homoehe ja vs. nein, doppelte Staatsbürgerschaft ja vs. nein, usw.), aber die Blickrichtung ist doch ziemlich dieselbe, und auch die Interessen sind doch erstaunlich ähnlich. Denn auch wenn manche eher links im Boot sitzen und manche eher in der Mitte, ist es doch dasselbe Boot, von dem aus Ihr auf die Welt blickt. Und auch wenn alle so tun, als wäre dieses Boot schon die ganze Welt, bloß weil sie viel damit rumkommen, stimmt das noch lange nicht. Und im Ergebnis denken die ganze deutsche Presse, Steinbrück und viele hier ziemlich dasselbe über die Italiener.

     

    Wenn aber jemand wie Yücel von einer anderen Warte aus zu ganz anderen Schlussfolgerungen kommt, weil er aufgeklärt genug ist, nicht einfach das zu übernehmen, was ihm die deutschen Pseudoprogressiven so vorkauen und was deren Meinung nach in seinem besten Interesse und die einzig politisch korrekte Meinung zum jeweiligen Thema ist, dann muss das grad für "Progressive" ziemlich verstörend sein.

     

    Für Migranten bedeutet Aufklärung aber eben nicht, dankbar anzunehmen, was Ihr uns freundlicherweise und in bester Absicht schon vorgekaut habt. Wärt Ihr wirklich offen und nicht bloß paternalistisch, könntet Ihr das auch besser ertragen.

  • S
    Serdar

    @the real günni

     

    Me too, Deniz!

  • TR
    the real günni

    wie oft habe ich das hier schon geschrieben? immer noch nicht oft genug. deniz, i love you.

  • HR
    HP Remmler

    @Daniel Preissler: Volle Zustimmung, danke für den Kommentar.

     

    Meine erste Assoziation angesichts des neuesten Wortmülls von DY war das bekannte Foto von Dietrich Wagner, wie er, gestützt von zwei Helfern, von der Demo am 30. September 2010 weggeführt wird. Sein rechtes Auge ist nur noch ein blutiger Klumpen, das linke sieht nicht viel besser aus. Unter dem Foto dann der folgende, zwar in einem anderen, ebenso unpassenden Zusammenhang geschriebene, aber offenkundig nach Allgemeingültigkeit schreiende Satz unseres Burschenschaftsaphoristikers Deniz Yücel: "Ein bisschen Körperverletzung hat noch keinem Mann geschadet."

     

    @vic: "ich mag Berlusconi nicht (was absolut unwichtig ist)"

     

    Genau: Wichtig ist einzig und allein, was Deniz Yücel denkt und schreibt. Für die Gegner von S21, zu denen ich Sie nach wie vor zähle, hat er nichts als Hohn übrig (Sachkenntnis null, wie bei Yücel üblich), und was meinen Sie dazu?

     

    "Guter Beitrag, Deniz!"

     

    Geht's nicht noch ein bisschen unterwürfiger? Oder lesen Sie die Beiträge schon gar nicht mehr und finden einfach alles gut, wo "Yücel" drunter bzw. drüber steht?

     

    Viele Grüße,

    HP Remmler

  • R
    RiverTam

    Thanks!

  • TD
    Tyler Durden Volland

    Mann traut seine Augen nicht.... ein intelligenter Kommentar in der TAZ? Anstatt des üblichen politisch korrekten Geschwätzes, um das dümmliche linke Spiessertum zufrieden zu stellen?

     

    Wenn mehr davon kommt, dann kann man die TAZ wieder auf die Liste der vielleicht irgendwann wieder mal lesbaren Medien setzen....

  • L
    leone

    01.03.13 15.50

    @izmir übül

     

    vielen dank für den artikel, wo grillo die berlusconi macht en detail beschreibt. nur sieht er unsere regierung durch die brd-sauberfrau brille in bezug auf amerkel. schlimmer noch, da vero, sie brauchte die medien nicht kaufen, die ör-anstalten werfen ihr die propaganda hinterher. und ihre freunde sitzen in der ex-gauck ex-birthler behörde, sind doch alle ihre gegner irgendwo erpressbar. sie tut alles für die rüstung, für die banken, und die großinvestoren baden im schampus, während ich täglich immer mehr mülltaucher auf den straßen in d sehe, welch eine schamlose verkaufe und verhöhnung der zum teil in mehr als zwei jobs knüppelnden masse.

  • I
    Izmir Übül

    Ich kann nur hoffen, dass die Eloge auf den korrupt-kriminellen Obermafioso Berlusconi satirisch gemeint ist. Ansonsten wäre das ein Anlass, das taz-Abonnement zu kündigen!

     

    Hier übrigens ein bereits 5 Jahre alter Appell von Beppe Grillo an die Deutschen, der ungleich origineller als das Geschreibsel von Deniz Yücel ist:

     

    http://www.zeit.de/2008/08/italienische-Verhaeltnisse/komplettansicht?print=true

  • DP
    Daniel Preissler

    "Oder wie soll man das sonst nennen, dass ein Volk das Sinken der Reallöhne, also die eigene Verarmung, geduldig hinnimmt, aber wegen ein bisschen Gestrüpp auf einem Bahnhofsvorplatz auf die Barrikaden steigt?"

     

    Ich bin immer wieder verblüfft darüber, wie geringschätzig und abwertend Herr Yücel und manche anderen Linken (aus Norden und Osten) die Proteste gegen S21 benennen. Assoziativ schoss mir wiedermal zuerst durch den Kopf, es müsse die Hauptstadtarroganz und -ignoranz sein, die schlaue Leute solch einen Unsinn verzapfen lässt, bei Herrn Yücel erweitert um etwas antideutsche Ideologie bzw. einen Charakterzug (den Unterschied habe ich bis heute nicht verstanden), welche jede Bewegung schlecht machen müssen, die sie nicht selbst ins Leben gerufen haben. Das was der/die Nächste (speziell in D.) macht, muss einfach schlecht sein - notfalls relativiert man sogar den Mist des/der Übernächsten (Berlusconi-WähleInnen), um solches darzulegen.

     

    Mit seinen soziologisch scharfen Gedanken liefert Herr Yücel jedoch kurz darauf einen weiteren, wichtigeren Erklärungsansatz: "Hier gilt: Was ich nicht habe, soll auch sonst keiner haben. (...) Gerechtigkeit ist, wenn es allen scheiße geht."

     

    Genauso auch er selbst (und andere): Wenn wir den Arsch nicht hoch kriegen, um gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen (z.B. sinkende Reallöhne) anzugehen, dann muss bei denen, die es schaffen wenigstens der Grund scheiße sein! Vor allem bei den Schwaben. Denen geht es schon so gut, die können nicht auch noch das Richtige tun. (Davon abgesehen, dass es ja eine Minderheit ist, die demonstriert.)

     

    Schön immerhin, dass den Autor das Thema zu beschäftigen scheint, wie seine Telefon-Recherche zu den Umfrageergebnissen vor einigen Tagen zeigt.

     

    Freundliche Grüße,

    Daniel Preissler, Freiburg

  • E
    Eye

    besser mal die brille runternehmen. denn kapiert hat der autor nichts. zumindest nicht was es mit dem gestrüpp vorm bahnhf auf sich hat. da geht es nämlich genau um die umverteilung von unten nach oben. da werden milliardensteuergelder in die hände von baukonzernen und investoren umgeleitet für ein projekt das nur denen nützt. und den bahnverkehr schädigt. geil, die haben es nur zum geldmachen entwickelt. und kommen vielleicht sogar damit durch.

  • KK
    Karl K

    @von tommy: "Und was die Kommunistische Partei Italiens angeht - ob die im Vergleich moskautreu war oder eher nicht, kann ich nicht beurteilen - "

     

    kann man aber wissen; z.B. Jorge Semprun, Federico Sánchez verabschiedet sich. Paris 1993, lesen; als ihn - vorgeladen in Prag! - die spanische KP, weil er sich gegen die stalistische Linie gewendet und nicht abzuschwören bereit war, aus der Partei warf und ohne Mittel wortwörtlich auf die Straße stellte, bezahlten und organisierten die italienischen Genossen sein Verlassen des realen Sozialismus; der Rest ist bekannt.

  • W
    Waage

    Der Artikel ist absolut

     

    SUPER-SPITZEN-EDEL!!!

  • A
    aujau

    Irgendwie kommt es mir wie Selbstbestrafung vor, Berlusconi knuddelig zu finden und in der Euro-Frage auf Applaus von der falschen Seite zu warten.

  • V
    vic

    Es ist allein Sache der ItalienerInnen, wen sie wählen. Aber ich mag Berlusconi nicht (was absolut unwichtig ist)

     

    Guter Beitrag, Deniz!

  • HR
    Herr Rossi

    Nun ja, als satirischer Zwischenkommentar ganz erheiternd, aber nur wenig erhellend im Sinne einer kulturpolitischen Analyse. "Die Deutschen sind also keine Südländer" - was für eine Bombenerkenntnis!!! Und obendrein sind wir nur neidisch auf das sonnige Gemüt eines debilen Demagogen, der das italienische Volk ohne Skrupel auf den Pfad der Selbstzerstörung und des moralischen Verfalls führt.

     

    Recht so, Deniz, wir alle sollten Papa Silvio lieben und wenn wir schön brav sind und immer das tun, was er möchte, dann dürfen wir am Ende vielleicht auch mal seinen goldenen Schwanz berühren und uns von seiner Durchlaucht beglücken lassen. Et plebs tua laetabitur in te, Amen!

  • L
    lichtundschatten

    Dass dieses undifferenzierte Stammtischpamphlet unter dem Namen taz erscheint, ist kein Ausdruck von Meinungsvielfalt, sondern von schlechtem Journalismus.

  • K
    knuddellisch

    Mich erinnert Berlusconi nur an einen Kampfhund. Und wenn schon Pädophile erwähnt werden, verweise ich auf eine Petition im Internet:

     

    https://www.openpetition.de/petition/gezeichnet/hilfen-fuer-sexuell-missbrauchte-maedchen-und-jungen-verbessern

     

    Gelle, Yücel. Vielleicht kann der Stammtisch das ja unterstützen. Danke.

  • F
    FKHD2013

    Guter Beitrag!

  • T
    tommy

    @D.J.: "Ein zumindest bedenkenswerter Beitrag. Und vergessen wir nicht: Dass die Italiener vieles "nicht so genau" nehmen, hat dazu geführt, dass sie wussten, wann sie im 2. WK die Fronten zu wechseln haben, sie zum großen Teil ihre Juden gerettet haben (dafür meinen allergrößten Respekt) und später auch ihre Kommunistische Partei nicht sonderlich moskautreu war."

     

    Erscheint mir ehrlich gesagt etwas einseitig... sicher, es stimmt, dass die Italiener anders als die Deutschen im 2.Wk rechtzeitig die Notbremse gezogen und die Seiten gewechselt haben (allerdings eher aus pragmatischen, weniger moralischen Gründen) - nur sollte man nicht vergessen, welche Rolle Italien vor dem September '43 gespielt hat (die italienischen Soldaten in Abessinien, Nordafrika und dem Balkan waren dort nicht als Urlauber und haben auch so einiges an Scheußlichkeiten begangen - Angriffskriege mit teils massiven Kriegsverbrechen wie z.B. Giftgaseinsatz in Abessinien sind auch zu verurteilen, wenn sie nicht mit eliminatorischem Antisemitismus verbunden sind).

     

    Und was die Kommunistische Partei Italiens angeht - ob die im Vergleich moskautreu war oder eher nicht, kann ich nicht beurteilen - sie hat aber jedenfalls noch in den 1970ern massive Geldzahlungen aus der Sowjetunion erhalten (m.W. die höchsten für eine kommunistische Partei außerhalb des Ostblocks).

  • D
    derrusse

    Sehr gut! Dieser Typ (Herr DY) bringt einfach ein bisschen frische Luft in der öde deutsche Journalismus!

     

    Ein Punkt seines Textes hatte mich besonders betroffen. Ich frage mich schon seit langem: hätte die Deutsche nur einzehntel dieses Wut / Kampfgeist, die ihr heute gegen den lächerlichen Bahnhof-Sache ausstrahlen, damals gegen ihre Hitler gerichtete, gegen Judenvernichtung, würde Weltgeschichte vielleicht ganz anders aussehen??

  • R
    radicul

    Ei wie? Arsch hinne, vonne Knie!? Als'de Hessebub. Ana&lyse. seriös 2.Ordnung! Des kanne aach! Glach 'n Schobbe petze.

     

    Die Jammergestaltenlinie von SM(Wilhelmzwo 'am deutschen Wesen'..) bis Steini I. ( SPD-Mettmann-Süd!!":Eure Armut kotzt mich an") .. in der Luft zerroppt wie e al, dreckelich Trambahnkätsche! Danke.

     

    Ja - "Wehe, wenn sie losgelassen.."; Herr, wirf Hirn vom Himmel!

  • P
    P.Haller

    @MalSo

     

    Wozu muss man sich rasieren? Wo steht das? Und ausserdem möchte ich nicht wissen, wie bescheuert du ausschaust! Aber ich kanns mir trotzdem denken!

  • AA
    annelise aufschrei

    Die Ähnlichkeit bei den Bildern von Deniz und Silvio sind schon frapant ;-) Und dann diese gemeinsame Vorliebe für "Bunga Bunga"!

     

    Da gewinnt die ganze Schlampendebatte um Deniz ja ganz neue Dimensionen! Gab es gemeinsame Arbeit von Denniz mit den sogenannte taz-Schlampen ... ähm Frauen?

  • DL
    Daniel L

    Danke Deniz, jetzt habe ich's geschnallt: der italienische Wähler bevorzugt Party für die Oligarchie, wenn die Alternative Graubrot für alle heisst. Also besser beim Bunga-Bunga zuschauen, als gar nichts erleben. Und mir wird auch klar wieso ausgerechnet die TAZ dem Chaos dort nur gutes abgewinnt: Den Italienurlaub will sich der Berliner nicht durch Hektik und unangenehme Betriebssamkeit der Eingeborenen verderben lassen.

     

    In dem Sinne: Buon Divertimento und viel Erfolg bei der Suche nach einem Sponsor (mein Tipp: Auslandsitaliener mit einer Federal Tax belegen, das sind schliesslich vaterlandslose Spielverderber, die Monti wählen).

  • AR
    Antpnia Re

    Denis Marx-Murksel!

  • C
    Clement

    Das hat schon seinen Sinn, Herr Yüsel. Durch den Verzicht des Arbeiter-und Rentner-Volks ist das Management noch reicher geworden und die Millionäre zu Multi-Millionären.Daran sieht man, warum der Sozialstaat zu teuer ist. Deutschland hat zuviel FDP und zuviel "Clements".Das Volk kann entscheiden!

  • W
    Wahrheitssager

    Ich traue meine Augen nicht. Deshalb will ich erst Mal warten. Die Stimmung kann jeder Zeit umschwanken. Es ein wunder, dass Deniz Yücel dieses Mal nicht beschimpft wird. Der Beitrag ist spitze wie immer.

  • M
    MalSo

    Berlusconi ist ein erfolgreicher Unternehmer, ein Deniz Yücel lediglich ein Penner! Zuerst sollte er sich mal rasieren...

  • A
    Amir

    Wissenschaftler haben schon lange ausgerechnet das es der ganzen Welt gut ginge, also wirklich der GANZEN, wenn das Geld einfach gerecht verteilt wäre. Und irgendwie glaube ich denen mehr.

  • I
    ilmtalkelly

    Vorbei die Zeit, in der die da oben moralische Instanzen sein sollten. Es lebe der König, es leben die Medici´s und Borgia`s, es leben die Berlusconis und es leben die Steinbrücks.

  • S
    Siegfried

    "Oder wie soll man das sonst nennen, dass ein Volk das Sinken der Reallöhne, also die eigene Verarmung, geduldig hinnimmt)"

     

    Deniz, super Artikel!! Und diesen Auszug sollte sich jeder der hier in Deutschland lebt noch mal verinnerlichen. Fazit: Das ist für mich immer noch der eigentliche Skandal!!!

  • V
    Vivere

    Super Beitrag.

     

    Viele Deutsche habe das Leben verlernt und sich alternativlos nach unten treten nach oben buckeln verschrieben. Deutsche Angestellte in südlich warmen Klima, sie würden wie Fliegen von der Wand fallen, nur Rentner halten das Klima aus.

  • E
    eksom

    Guter Kommentar! Den wahren Hintergrund (pardon, den Hintergedanken!) werden aber viele möchtegernintellektuelle Diener und Befürworter des Kapitals, sowie der gleichgeschalteten Medien in Deutschland nie verstehen!

  • F
    Futurista

    Herrlich, Groucho Marx hat wieder zugeschlagen! Danke!

  • D
    D.J.

    Ein zumindest bedenkenswerter Beitrag. Und vergessen wir nicht: Dass die Italiener vieles "nicht so genau" nehmen, hat dazu geführt, dass sie wussten, wann sie im 2. WK die Fronten zu wechseln haben, sie zum großen Teil ihre Juden gerettet haben (dafür meinen allergrößten Respekt) und später auch ihre Kommunistische Partei nicht sonderlich moskautreu war.

  • Z
    Zsolt

    Ich kann diesem Kommentar in fast allem zustimmen. Man kann allerdings, wenn man die Eigenarten und belehrende Überheblichkeit der Deutschen ignoriert, hier im Alltag ganz gut leben. Immerhin sind die Deutschen voller Selbstzweifel, was die oben genannten Eigenschaften viel erträglicher macht.

     

    Berlusconi als Jakob der Lügner der Italiener: Nicht schlecht.

  • M
    MoritzH

    (1) Das Problem in Italien ist nicht das Verhalten einzelner Politikero der Bürger. Das Problem ist ein Verschmelzen von Politik, Wirtschaft und Medien (verkörpert in der Person Berlusconi), mithin eine dysfunktionale Auflösung der spezialisierten Arbeitsteilung, deren geschätztes Nebenprodukt auch der demokratische Prozess ist. Wer das Prinzip der Spezialisierung verstanden hat, will keine Politiker, die 'so sind wie man selbst'.

     

    (2) Es zeugt nicht von Dummheit, gegen eine politische Entscheidung zu protestieren (Stuttgart 21), gegen sinkende Reallöhne hingegen nicht. Lokale politische Entscheidungen sind durch politische Aktivität revidierbar, makroökonomische Trends hingegen nicht (so einfach - wenn überhaupt).

     

    (3) Inflation bedeutet nicht automatisch Wirtschaftswachstum. Entscheidend ist das Verhältnis von erwarteter und tatsächlicher Inflationsrate.

  • P
    P.Haller

    Mensch, taz, seid bloss froh, dass Ihr so einen wie den Deniz Yücel habt !!!

  • K
    Kaboom

    Wie üblich ein wunderbarer Kommentar, Herr Yücel. Schönen Dank für die Erkenntnis, dass der neue großtoitsche Virus, nachdem (zumindest) Europa am deutschen Wesen ... ehm Sparen genesen soll, in der TAZ (noch ?) nicht zugeschlagen hat.

  • AY
    Ach Yüxel

    Um es mal mit den Worten vom hässlichen Neonaziblog "PI-News" zu sagen: Wenn's Ihnen bei uns in Europa nicht gefallt, dann gehen Sie doch bitte wieder "Hause", Herr Yücel. Niemand hat Sie zu uns eingeladen.

  • KL
    kaethe La

    Köstlich! Um mich herum sind die Leute (ich lebe in Italien) aber entsetzt und schämen sich...

  • S
    stefan_G

    Man muss nicht nur die richtigen Gedanken haben, man muss sie auch ausdrücken können!! Bin auf dem Weg von der FAZ zur TAZ.

  • TA
    Thomas Adler

    Mann sollte diesen Artikel Frau Merkel an die Stirn kleben!

  • A
    Angelo

    Ich verstehe den Lobgesang nicht, ich finde den Artikel platt und undifferenziert und habe diese Argumentation auch schon tausendmal gelesen.

  • P
    Peter

    Herr Yücel hat recht mit dem, was er schreibt. Dennoch muß man den Herrn Berlusconi nicht mögen, und genauso wie ich den Italienern das Recht zubillige, Clowns zu wählen, genauso nehme ich mir das Recht heraus, den Kopf zu schüttlen, wenn sie dies auch tatsächlich tun. Und was den Euro-Austritt einiger Länder betrifft - ja klar, besser früher als später!

  • I
    ion

    „Oh, ooh, oh, ohoo, oh.“

    „Politische Themen liegen ihm nicht so.“

  • A
    Arcy

    "Und an Bunga Bunga auf Sardinien ist allenfalls auszusetzen, dass man sich selbst den Spaß nicht leisten kann."

     

    Aua! Hat DY den Schuss nicht gehört? Der Begriff "Bunga Bunga" hat eine Affäre Berlusconis als Hintergrund, bei der ihm Förderung der Prostitution mit Minderjährigen vorgeworfen wurde.

  • T
    Tris

    Toller Artikel mit einer Stichhaltigkeit und schärfe zwischen den Zeilen, danke dafür.

  • P
    PeerSteinbrück

    Herr Yücel, geben sie mir bitte eine Nachhilfestunde zum Thema Klartext.

  • C
    Conrado

    Boese! Einfach boese! Aber gut.

  • M
    mirror

    Endlich mal ein Pressemann, der sich traut das Maul auf zu machen, um das auszusprechen, was auch viele in Deutschland denken.

     

    Hinzuzufügen ist allerdings, dass nicht nur Berlusconi viele Stimmen gewonnen hat, sondern auch, dass Monti dramatisch verloren hat. Auch in Italien hat man verstanden, dass ein Exponent von Goldman Sachs nur die Interessen der Kapitalmärkte bedient und dafür die eigene Bevölkerung aussaugt. Wie in Griechenland oder Spanien, Portugal oder Irland, Frankreich oder Deutschland.

     

    Doch in fast allen Medien wird versucht uns zu erzählen, WIR Deutschen seien die Gewinner des Euros, dabei sollte selbst dem letzten Dorfdeppen klar sein, dass die Vorteile der Währungsunion in DE, genau wie im Rest von Europa an wenige Privilegierte fliessen und die Kosten die Gesellschaft trägt.

     

    Die wahren Nationalisten sind daher diejenigen, die den Krieg von Reich gegen Arm ignorieren und ihn als eine Art innereuropäische Front im intraeuropäischen Wettbewerb erklären und etablieren möchten.

     

    Ich bin kein Gewinner der Währungsunion, weil ich Deutscher bin, sondern Verlierer, weil ich weder Großbank, Konzern, Politiker oder Mediengewaltiger bin.

     

    Die Währungsunion hat mir die Umtauschkosten in die Drachme erspart, aber eine Verdreifachung meiner Urlaubspreise in Griechenland beschert. DAS sind die wahren Segnungen der politischen Kaste in Deutschland für ihr Volk. Verpisst euch und vergesst nicht euren Scheiss Euro mitzunehmen!

  • PM
    Peter Meisel

    Ausgezeichnet, dieser Kommentar! Beppe Grillo und die Demokratie.

    Die Menschen in Europa haben es satt von der realexistierenden Parteienlandschaft belogen zu werden. Man beachte die Sprache der Politiker. Sie reden vom Guten, von Zukunft, von Wachstum und denken lediglich an sich. Sie alle fordern: "Schenken Sie uns Ihr Vertrauen" vor der Wahl.

     

    Kretschmann hat recht mit seiner Position zu S21: weil die seriöse Politik in Person des Experten die Unwahrheit sagt und wenn sie die Wahrheit sagt, ist sie unbeliebt, siehe Italien, Monti. Wenn ich mich frage, warum Frau Merkel in Deutschland so beliebt ist, dann weil sie lieber "Nichts" bzw. die Unwahrheit sagt? Ihre Partei, die CDU, empfinde ich als den CONVENT DER UNWAHRHAFTIGKEITEN. Siehe Stuttgart 21. Jetzt liefert sie sich aus! Das ist auch der Schluss des obigen taz Artikels.

     

    Dieses Projekt S21 ist die beste Wahlwerbung gegen die CDU: Entweder verklagt die Bahn das Land (die alte dafür verantwortliche CDU/FDP/FWV und damit Günter Oettinger), dann kommt die Bestechlichkeit der Bahn durch die Partei heraus. Und die Bahn hat wissentlich falsch kalkuliert, dann haftet der Vorstand und nach dem Aktienrecht der Aufsichtsrat! Wenn Merkel darauf besteht, den Schwachsinn zu bauen, dann leihen wir uns den Beppe Grillo? Leider hat der Steinbrück (noch) das Image eines Ersthaften?

     

    Das hängt an dem irrigen deutschen Glauben, die Banken seien Institutionen des Vertrauens und kein Spielkasino wie Las Vegas. Die Nichtwähler zu Mutbürgern zu machen, die ihren Protest ausdrücken, das schafft der Steinbrück noch nicht. Er lst Hanseat leider zu steif? Wird zu ernst genommen!

     

    Beppe Grillo dagegen, bringt den Frust der Bürger auf den Punkt "Ich habe fertig!" mit dieser Politik, die so tut als nähme sie das Volk ernst. Erst als mit der Lucretia Legende die Lüge und Gewalt (eine Ver-Gewaltigung) im alten Rom öffentlich wurde, entstand die res publica (Republik) und vertrieb die Königsfamilie! Ein Zorn des Achilles findet man bei Grillo, der zündet bei den Menschen. Leider zeigt Steinbrück noch zu wenig Schaum auf den Lippen!

     

    Wer ist ist heute der Souverän? Jedenfalls nicht unsere Staats-Diener (Minister) sondern jeder einzelne Bürger! Dieses Bewusstsein zurückzubringen ist das Verdienst von Beppe Grillo, wie das der Wutbürger aus Stuttgart.

     

    "Nicht Mario Monti oder Pier Luigi Bersani sind die größten Verlierer der Wahl in Italien, sondern Angela Merkel: Sie ist schuld, dass die Euro-Krise wieder voll da ist. Ihre Krisenpolitik fliegt uns bald um die Ohren." Mit der Verschwendung der Steuergelder für Stuttgart 21 als Merkel Ego, empfinde ich Ähnlichkeiten zu Berlusconi's Lustvilla im Naturschutzgebiet der Costa Smeralda.

     

    S21 kann die Zündschnur sein, wenn jetzt die juristischen Offenbarungen zu glimmen anfangen? Das ist wie der Aha Effekt aus dem Mappus-Verfahren zum EnBW Deal und scheint CDU systemimmanent zu sein? rien ne va plus!

  • D
    Dr.K.Heine

    Irgendein schlauer Mensch hat Mal gemeint, daß jedes Land "seine Politiker verdient" hätte. Ist wohl was Richtiges dran. Jedenfalls können die deutschen Menschen dabei in den Spiegel schauen.(....und wir haben noch nicht ein Mal einen gültigen Friedensvertrag mit den Siegern des world-war II und sind ein "richtiger Staat"/Staatangehörigkeit: "deutsch" ??)

     

    Glückwunsch, Herr Yücel !!

  • MK
    Michael Krispin

    Demokratie ist, wenn das Volk entscheidet. Demokratie ist, wenn es Alternativen gibt Politik ist das was wir haben. Die Kunst den Bürgern die Wahrheit vorzuenthalten, dass wir nichts Wert sind außer zu arbeiten.

     

    Politik ist mal im Ernst zu fragen, sind wir wirklich als Deutschland frei von äußeren Zwängen der (ehemaligen?) Besatzungsmächte. Ist Frau Merkel dumm oder wird ihr Verhalten von anderen Mächten vorgegeben. Warum werden wir nicht aufgeklärt über unseren Status als Nation mit allen Rechten oder doch nur Pflichten in der Welt.

     

    Es gibt eine neue Alternative Partei in Deutschland, aus der WA2013 entstanden. Mal sehen wie diese neue Alternative für Deutschland totgeschwiegen wird von der Mainstreampresse. Ich hoffe das die TAZ hier wenigstens offen ist für Bereichterstattung.

  • K
    Karl-August

    "Gerechtigkeit ist, wenn es allen scheiße geht."

     

    Womit die Grundhaltung deutscher Linker vortrefflich beschrieben wäre.

     

    "Aber womöglich war der Euro angesichts der großen ökonomischen Unterschiede innerhalb der EU von Anfang keine so gute Idee. Vielleicht war es falsch,..."

     

    Nicht so zögerlich, Herr Yücel. Sie haben den ökonomischen Hauptfehler des Euro völlig richtig erkannt. Erklären sie dies doch bitte noch ihren Kollegen Herrmann und Bonse.

  • J
    jan

    Unregierbar ist nur ein anderes Wort für frei.

  • X
    XXX

    Erstaunlich. Endlich einmal ein Yücel-Kommentar, dem ich fast ausnahmslos beipflichten kann.

  • KK
    Kein Kunde

    danke

  • T
    tommy

    "Oder wie soll man das sonst nennen, dass ein Volk das Sinken der Reallöhne, also die eigene Verarmung, geduldig hinnimmt, aber wegen ein bisschen Gestrüpp auf einem Bahnhofsvorplatz auf die Barrikaden steigt?"

     

    Gegen Stuttgart 21 haben nicht diejenigen protestiert, deren Reallöhne sinken und die in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen gefangen sind, sondern Beamte, Lehrer und sonstige privilegierte, grün wählende Wohlstandsspießer.

     

    Ansonsten eigentlich ein ziemlich guter Artikel von Yücel - auch wenn seine ständigen Versuche, die Abgründe der deutschen Seele zu erklären, mich nicht überzeugen (jetzt ist es wieder einmal Neid - aber das war ja angeblich auch schon der Grund für den Holocaust).

     

    Und was Italien angeht: irgendwie ist es schon traurig, dass ein Land mit solchem Potential sich so demontiert (und das schon seit Jahrzehnten). Aber soviel besser ist Deutschland auch nicht (besonders der unproduktive, schmarotzende Teil, also NRW, Norddeutschland und die Ex-Zone), von daher gibt es keinen Grund zu Arroganz.

  • HN
    Hubertus Niedermaier

    Und Journalismus ist, wenn der Leser betroffen zu Boden blickt. Was ich jetzt allerdings nicht ironisch meine. Ich hab mich tatsächlich in manchen Punkten ertappt gefühlt. Vielen Dank für ihr journalistisches Manifest! TINA(There Is No Alternative)-Prinzip-Verweigerer aller Länder vereinigt euch!

  • UZ
    und zu

    *stehende Ovationen*

     

    Mehr muss man dazu nicht sagen.

  • A
    Ari

    Schön, dass jetzt schon einem Verbrecher wie Berlusconi und denen, die diesen Verbracher wählen, Verständnis entgegengebracht werden, nur um einen Rundumschlag gegenüber "Deutschland" im Allgemeinen zu begründen.

     

    Überflüssig diesen Müll weiter zu kommentieren. Nur so viel: Ich lebe in Italien seit 8 Jahren. Niemand hat Berlusconi gewählt, um damit ein Zeichen gegen Deutschland oder die EU zu setzen. Vor ein paar Tagen hatten die meisten hier einen Brief von Berlusconi im Briefkasten, in dem er die Rückzahlung der Grundsteuer versprach.

     

    Denen ist übrigens auch das Schicksal Italiens egal - das haben sie mit Bunga gemein. Aber prima, dass man ihnen nun eine Rechtfertigung für die eigene Skrupelosigkeit, Gleichgültigkeit und Selbstverliebtheit liefert: Deutschland als Ganzes ist Schuld. Super, Herr Yücel.

  • S
    sorriso

    "standing ovation, standing ovation for you!" singt Vasco Rossi in meinem Kopf...

     

    Danke! Sie haben, als bisher Einziger, den richtigen Blickwinkel auf Italien gefunden. Da bleiben mir glatt die Worte weg.

     

    Grossartig Herr Yücel!

    eine deutschitalienische Doppelstaatlerin

  • IN
    Ihr Namem

    herrlich! wär doch ihr artikel doch noch zwei seiten länger, vielen dank für ein paar klare worte im gegensatz zu den von oben herab kommentaren in den deutschen medien. zu denen möcht ich sagen: ich kann gar nicht soviel essen wie ich ko... möchte.