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Berlins S-Bahnen nur gering verspätet

■ Streik-Splitter: Alles rund um das Chaos auf den Schienen der Stadt/ S-Bahn bleibt ausgespart

Berlin. Während gestern wegen des Streiks der ReichsbahnerInnen der Fernverkehr von und nach Berlin vollständig zum Erliegen kam, gab es bei der S-Bahn nur geringfügige Verspätungen. Einer Mitteilung der Gewerkschaft der Eisenbahner (GdED) zufolge wurde dafür gestern auch der Güterverkehr im Westteil der Stadt lahmgelegt. Seit den frühen Morgenstunden würden die Güterbahnhöfe Moabit/Hamburg-Lehrter Bahnhof, Spandau/Ruhleben sowie Grunewald und Tempelhof bestreikt, hieß es gestern mittag. Die gegen den Güterverkehr gerichteten Arbeitskampfmaßnahmen liefen unbefristet weiter.

»Vorerst« bleibe die S-Bahn von Streikmaßnahmen weiter ausgespart, erklärte ein Sprecher der Streikleitung. Entsprechend der »Streiklage« könnte sich dies jedoch ändern.

Eingestellt wurde nach Angaben des Sprechers der Berliner Bundesbahn-Verwaltungsstelle, Keusch, auch der Zugverkehr in Richtung Frankfurt/Oder und Warschau. Der Sprecher rief die BerlinerInnen dazu auf, sich bis zum Abflauen der Streiks im Bahnreiseverkehr auf »unumgängliche Fahrten« zu beschränken. Wenigstens am Bahnhof Zoo hielt sich das erwartete Chaos in Grenzen. Viele Reisende stiegen auf Busse in die Richtungen Braunschweig, Hannover und Hamburg um, die die Bundesbahn je nach Bedarf einsetzte. Dort hatten sie Anschluß an das DB- Streckennetz. Ab heute soll es vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Messedamm einen festen Linienverkehr von privaten Unternehmen nach Braunschweig und Hamburg geben.

Es ist geplant, die Busse nach Braunschweig weiter je nach Bedarf fahren zu lassen, während die Busse nach Hamburg entsprechend dem Fahrplan der D-Züge in der Relation verkehren sollen. Mit 47 beziehungsweise 76 Mark werden die Omnibusunternehmen im Preis höher als die Bahn liegen. Die Bundesbahn sagte jedoch zu, den Fahrgästen gegebenenfalls die Kosten für verfallene Eisenbahntickets zu ersetzen. thok

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