■ Berliner Telegramm: Junge Union übt Kritik an CDU und Diepgen
Nach seiner Wiederwahl als Landesvorsitzender der Jungen Union drückte sich Thorsten Reschke am Samstag vorsichtig aus. Der neue Landesvorstand werde weiterhin „unbequem“ sein und auf „Mißstände“ in der Berliner Politik aufmerksam machen. Zuvor noch hatten Vorstandsmitglieder scharfe Kritik am Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und an der Berliner CDU geübt. Ziel der Gebietsreform müßten zwölf Bezirke sein, betriebsbedingte Kündigungen dürften nicht ausgeschlossen werden. Diepgen verwies darauf, daß er „sehr zufrieden“ sein werde, wenn „wir am Ende 13 oder 14 Bezirke haben“. Auch innerhalb der Jungen Union ist die Frage umstritten, ob Diepgen weiterhin CDU-Landesvorsitzender bleiben soll. Der Vorsitzende des größten Ostberliner Kreisverbandes Pankow, Stefan Genutt, hält die Verquickung für „falsch“. Eine klare CDU-Linie in der Großen Koalition sei nicht mehr erkennbar. Diepgen selbst betonte, ein Landesvorsitzender neben dem Regierenden Bürgermeister sei ein Schatten-Oppositionsführer“ – den werde er nicht zulassen. jr/Foto: AP
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