■ Berliner Telegramm: Uni-Protest: Präsidialamt geräumt, heute Demo
FU-Präsident Johann Wilhelm Gerlach muß sich in seinem Amtssitz nicht mehr von protestierenden StudentInnen belästigt fühlen. Ein Teil der rund 150 BesetzerInnen verließ das Gebäude am späten Montagabend freiwillig, die restlichen 95 DemonstrantInnen ließ Gerlach von der Polizei hinaustragen. Gegen sie erstattete er Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Gestern nachmittag blockierten rund 1.000 StudentInnen den Großen Stern. 150 StudentInnen der Technischen Fachhochschule „informierten“ sich in der SPD-Zentrale an der Müllerstraße über die Konditionen einer Parteimitgliedschaft, um die Sozialdemokraten zum Austritt aus der Großen Koalition zu bewegen. Bei den SchülerInnen war Unterricht unter freiem Himmel angesagt: Das Charles-Darwin-Gymnasium verlegte ein Klassenzimmer vors Rote Rathaus, der Deutschunterricht des Berlin-Kollegs fand vor der Neuen Nationalgalerie statt.
Ab heute wollen rund 20 Schulen streiken, kündigte das „SchülerInnen-Streik-Komitee“ der Sophie-Charlotte-Oberschule „mit kämpferischen Grüßen“ an. Schulsenatorin Ingrid Stahmer drohte hingegen mit einer Sechs für versäumte Klausuren. Gemeinsam wollen StudentInnen, SchülerInnen und Uni-MitarbeiterInnen heute um 14 Uhr vom Brandenburger Tor zum Roten Rathaus ziehen. Dem Demo-Aufruf haben sich die Präsidenten der drei großen Universitäten angeschlossen. Das stellte die TU-Pressestelle klar, nachdem FU-Präsident Gerlach versucht hatte, die Demo als seine Idee auszugeben. An der TU soll eine Vollversammlung um 12 Uhr nicht nur über die Fortsetzung des Streiks, sondern auch über die „Abwahl von Radunski“ entscheiden. taz
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