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■ Berliner TelegrammFünftausend Brühwürfel zuviel

Herr und Frau Mustermann saufen und fressen. Herr Mustermann legt sich flach auf den Boden und raucht fünf Zigaretten, um die Verdauungssäfte anzuregen, Frau Mustermann versucht zu kotzen, aber das Essen wird nicht alle. Frau Mustermann ist blau angelaufen und röchelt jetzt mit einem letzten Rülpser: „Harry, laß uns alles wegschmeißen!“ – und so ist dank dem Ehepaar Mustermann der Anteil an weggeworfenen Lebensmitteln in Berlin auf 20 Prozent gestiegen. Die traurige Geschichte einer großen Tafel könnte hier zu Ende sein, wenn da nicht die Berliner Tafeln e.V. wäre. 100 Ehrenamtliche und 10 ABM- Kräfte sammeln gespendete Lebensmittel und leiten sie an Bedürftige weiter: übriggebliebenes Essen nach einer großen Party oder bei Kantinenschluß oder regelmäßige Überschußproduktionen wie in Dresden. Da stanzt die Brühwürfelformmaschine pro Durchlauf 5.000 Brühwürfel zuviel. Der Verein ist gemeinnützig und freut sich über alle Arten von Mitgliedern, neben Privatpersonen sind das mittlerweile mehrere Kaufhäuser, Bäcker, Naturkostläden, Banken etc. So werden allein in Berlin 40.000 Kilo Lebensmittel pro Monat aufgegessen statt weggeschmissen. bst

Berliner Tafeln e.V., Ebersstraße 77, 10827 Berlin, Tel.: 7821414

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