■ Berliner Telegramm: Bewag: Datenübertragung über 220-Volt-Netze
Bei der Nutzung von Stromsteckdosen für die Telekommunikation ist der Bewag ein entscheidender Durchbruch gelungen. Der Energieversorger erhielt ein auch weltweit angemeldetes Patent für neue Möglichkeiten zur Datenübertragung über die jeden Haushalt erreichenden 220-Volt-Stromnetze. An dem Projekt arbeitet die Bewag mit der Hamburgischen Electricitätswerke AG sowie der Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln AG zusammen. Projektleiter Frank Brandt sagte gestern, der Durchbruch mache Datentransfers bis in den zweistelligen Megabitbereich möglich. Damit werde auch die Integration von Sprache und Daten möglich. Bisher könnten nur Datenmengen bis zu einem Megabit übertragen werden. Die weiteren Arbeiten bis zur Produktreife würden noch etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen. Für Wettbewerber der Deutschen Telekom bildet die Überbrückung der „letzten Meile“ von einer Vermittlungsstelle in die Haushalte ein technisches Hindernis. Um Zugang zu erhalten, müssen sie der Telekom Gebühren zahlen. Durch die neue Entwicklung könnten Stadtwerke Energie und Telekommunikation aus einer Hand anbieten und so auf den liberalisierten Märkten einen Wettbewerbsvorteil gewinnen. Die Datenübertragung über Niederspannungs-Energienetze würde auch Dienstleistungen wie Zählerfernablesung oder Hausüberwachung erlauben. dpa
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