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Berliner SPD warnt vor brandenburgischem Alleingang

Berlin. Vor der Gründung einer eigenen Landesrundfunkanstalt Brandenburg hat der medienpolitische Sprecher der SPD, Joachim Günther, gewarnt. »Wir müssen aufpassen, daß der Alleingang nicht in die falsche Richtung geht«, sagte er gestern vor der Presse im Rathaus Schöneberg. Die Abkehr von der Idee einer Mehrländeranstalt wäre medienpolitisch »katastrophal«. Mecklenburg-Vorpommern würde zwangsläufig zum Norddeutschen Rundfunk (NDR) abgedrängt, und es gäbe eine »fürchterlich zersplitterte Situation«. Günther reagierte mit dieser Kritik auf Pläne, die vor allem auf die SPD in Brandenburg und deren Berater aus Nordrhein-Westfalen zurückgehen. Bei aller Bedeutung von Regionalinteressen sollte die rundfunkpolitische Gesamtlage im Auge behalten werden. Um die Idee einer Mehrländeranstalt zu retten, schlug Günther vor, rasch ein »möglichst dezentrales Modell« zur Diskussion zu stellen. Dazu zählten eigene Frequenzen, Landesfunkhäuser, dezentrale Programmausschüsse, die die zentralen Verwaltungsgremien wählen, dezentrale Produktion sowie auch eine denkbare Rotation der Intendanz. Wie berichtet, wurde das Thema Neuordnung der Rundfunklandschaft auf den Konferenzen der Ministerpräsidenten der Ostländer in der vergangenen Woche erörtert. dpa/taz

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