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Berliner Femen-Aktivistinnen„Keine naiven nackten Frauen“

Sie wollen das Patriarchat zerstören, indem sie ihre Brüste zeigen: Alexandra Schewtschenko und Theresa Lenoard bauen die Femen-Gruppe in Berlin auf.

Femen-Aktivistinnen bei einer Anti-NPD-Demo in Berlin-Neukölln Mitte Februar. Bild: dpa
Interview von Igor Mitchnik

taz: Wer sind Femen und wofür setzen Sie sich ein?

Alexandra Schewtschenko: Femen ist eine Bewegung von Frauen, die physisch und moralisch dazu bereit sind, gegen das Patriarchat zu kämpfen. Wir sind auch dazu bereit, Repressionen in Kauf zu nehmen, zusammengeschlagen zu werden oder sogar im Gefängnis zu landen, um das wahre Gesicht des Patriarchats zu enthüllen: die Sexindustrie, Diktatur und Religion.

Warum sind Sie nach Deutschland gekommen?

A.S.: Ich bin eine der ukrainischen Mitgründerinnen von Femen und hergekommen, um Femen-Deutschland bei ihrer Gründung zu unterstützen. Die AktivistInnen brauchen jemanden, der sie einweist. Sie können uns nicht einfach kopieren. Es gibt bestimmte Strategien, die man nur in Kontakt mit der Original-Femen-Gruppe erfährt.

Wie entstand der Kontakt zu Ihnen, Frau Lenoard?

Theresa Lenoard: Ich komme aus Berlin und hatte schon von Femen gehört. Ich habe mich erkundigt und erfahren, dass sich in Berlin eine Femen-Gruppe gründet. Dann trat ich ihnen bei.

Wie kamen Sie auf Deutschland?

T.L.: Femen ist eine Frauenrechtsbewegung. In jedem Land der Welt gibt es einen Grund, sich für Frauenrechte starkzumachen. Frauen sind Männern nicht gleichgestellt. In der Ukraine ist die Situation zwar anders als in Deutschland, aber nur, was den Lebensstandard betrifft. Die Ungleichheit, die sich zwischen Männern und Frauen unter den jeweils gegebenen Bedingungen auftut, bleibt dieselbe.

Protestieren Sie in jedem Land auf die gleiche Weise?

A.S.: Bestimmte Methoden von uns sind universell anwendbar. Die Idee wurde ja in der Ukraine geboren – in einem Land, das normalerweise sehr darauf besteht, Sachen aus der westlichen Welt zu kopieren. Nun sehen wir, dass diese in der Ukraine entstandene Idee in die „developed world“ kopiert wird, nach Deutschland etwa. Unsere Ideen werden von Frauen in unterschiedlichsten Ländern benutzt. Wenn sie unsere Hilfe brauchen, unterstützen wir sie weltweit.

Wie sind Sie in Berlin organisiert?

A.S.: Wir treffen uns regelmäßig entweder in der Wohnung einer unserer Aktivistinnen oder in einem Café. Wir schreiben ständig über Facebook oder SMS – wir sind eigentlich permanent in Kontakt. Wir denken über unterschiedliche Themen nach, gegen die oder für die wir protestieren können. Ein festes Büro haben wir in Berlin aber nicht. Wir haben noch nicht mal einen Platz für das Training. Aber wir sind ja auch gerade erst am Anfang.

Die Interviewten

Alexandra Schewtschenko, 24, ist in der Ukraine aufgewachsen und eine der Mitbegründerinnen von Femen. Sie hat BWL studiert und lebt derzeit in Berlin.

Theresa Lenoard, 24, ist im vergangen Jahr auf Femen aufmerksam geworden und engagiert sich nun in der Berliner Femen-Gruppe.

Welches Training meinen Sie?

A.S.: Als wir uns unsere Taktik und Ideologie überlegt haben – die wir Sextremismus nennen –, haben wir verstanden, dass man sich vorbereiten muss, um effektiv zu sein. Man muss für sextremistisches Handeln trainiert sein. Wir stellen uns nicht einfach an die Straße mit einem Poster. Wir klettern auf Gebäudedächer, auf Autos, und schrecken auch nicht vor der Polizei oder Absperrungen zurück. Wir sind moralisch und körperlich vorbereitet. Dabei wissen wir natürlich, dass die meisten Fotografen oder Redakteure Männer sind. Wir werden nach unseren Protesten also von Männern zensiert und nach ihren Ansichten beurteilt. Wir planen insofern, wie wir rüberkommen – um nicht von den Fotografen als Objekte dargestellt zu werden. Wir vermeiden es, auf den Fotos zu lachen oder Nervosität zu zeigen, obwohl wir selbstverständlich nervös sind, wenn wir oben ohne in der Öffentlichkeit stehen. Wir trainieren, wie man richtig schreit, und wir schreien laut. So laut, dass wir manchmal nach der Demonstration kaum reden können. Wir sind keine naiven nackten Frauen. Wir sind aggressiv und wollen angreifen.

Warum sind Sie bei Ihren Protesten nackt?

A.S.: Wir wollen damit zeigen, dass wir unbewaffnet sind. Wir erzeugen nur dadurch Aufmerksamkeit, dass wir einerseits aggressiv und nackt an einem nach Vorstellung vieler Männer ungewöhnlichen Ort für nackte Frauen sind – man sieht uns nicht im Bordell, nicht nach 0 Uhr im Fernsehen, nicht in einem Magazin und nicht auf dem Strich. Man sieht uns zur Primetime im Fernsehen, und wir reden über politische und gesellschaftliche Probleme statt nur über Ferraris, Bier oder Bordelle. Wir verändern die Bedeutung weiblicher Nacktheit. Natürlich verändern wir die Welt nicht von heute auf morgen, aber man sieht, wie diese friedlichen Frauen mit entblößten Brüsten von der Polizei festgenommen werden – nur weil sie nackt sind. Wir beweisen durch unseren Protest, dass wir keine Angst davor haben. Es gibt nichts, für das wir uns schämen müssen. Wir verstecken unsere Körper nicht.

Warum haben Sie gegen Neonazis in Berlin demonstriert?

A.S.: Nachdem ich nach Deutschland gekommen bin, haben wir über Themen geredet, gegen die wir in Deutschland kämpfen müssen. Das Erste, auf das wir kamen, war die Nazibewegung hier. Die ist immer noch ein großes Problem. Und natürlich sollten wir gegen sie kämpfen. Jede normale Person sollte gegen Nazis und ihre Ideologie kämpfen!

T.L.: Die NPD ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Allein schon die Flüchtlingsproblematik zeigt, dass in Deutschland Rassismus nach wie vor weit verbreitet ist.

Was hat sich durch Ihren Protest bereits verändert?

A.S.: Im Vergleich zu unserem Ziel, das Patriarchat zu zerstören, hat sich noch sehr wenig getan. Aber wir haben den Feminismus generell in die Ukraine gebracht. Bevor Femen auftrat, wusste keiner, was das überhaupt ist. Wir haben auch keine Politikerin, die in der Öffentlichkeit sagen würde, dass sie feministisch ist. Keine TV-Person, die das offen zugeben würde – es gilt als Schande. Jeder in der Ukraine dachte vorher, dass Feministinnen Frauen mit Schnurrbärten sind, die allen Männern ihre Schwänze abschneiden wollen. Wir haben etwas angestoßen, weltweit. Und in Deutschland denken jetzt wieder mehr Menschen über Prostitution nach. Wir fordern das schwedische Modell: Nicht die Prostituierten sollen bestraft werden, sondern die Zuhälter und Freier.

Sind Sie mit anderen Gruppen in Berlin vernetzt?

A.S.: Wir haben ein paar Kontakte, zum Beispiel zum Interkulturellen Frauenzentrum S.U.S.I. Wir werden uns am 5. April um 19 Uhr in deren Räumlichkeiten in Mitte treffen. JedeR, der sich mit Femen unterhalten will, ist herzlich dazu eingeladen. Wir bieten eine offene Runde an. Wir werden auch weder kämpfen noch unsere Brüste zeigen – wir wollen einfach nur reden. Das können wir nämlich auch ganz gut.

Bei Aktionen in Hamburg sind Sie mit Anspielungen auf nationalsozialistische Symbolik durch die Herbertstraße marschiert. Denken Sie nicht, dass Sie durch solche Aktionen Unterstützung verlieren könnten?

A.S.: Ich denke wir haben das Recht dazu, auf diese Weise auf Gräueltaten hinzuweisen, die Frauen nun seit Jahrtausenden angetan werden. Es ist nichts anderes als ein andauernder Genozid.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? A.S.: Darüber reden wir nicht mit Journalisten.

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37 Kommentare

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  • B
    Beobachter

    Ihr schimpft nur die "Bösen Nazis" Ihr habt das "Rechts" sein nicht verstanden und seht und redet nur das was euch die Politik vorgibt.

    Was ist aber mit den Linken !? Sie beschmieren Hauswende und Kleinläden wie z.B. Thor Steiner,

    witzig daran ist nur das ich auch schon Ausländer habe mit diesen Sachen rumlaufen sehen !

     

    Wiedem auch sei, holt nochmehr Ausländer nach Deutschland und Ihr seid der eigene Ausländer in eurem eigenen Land

     

    Außerdem bedeutet "Rechts" sein nicht das man etwas gegen alle Ausländer etwas hat, sondern nur gegen zuviele Ausländer und gegen solche die sich hier nicht benehmen.

    nur statt diese dann zurück zu schicken werden sie hier noch Belohnt

    Jedes Land hat seine eigene Politik ! was wollen diese Leute also hier ?

    Deutschland rechtfertigt sich immernoch für etwas was vor 60 Jahren war

    Wofür ?

    Deutschland wird durch die Politik zerstört aber macht alle weiter so

    Armes Deutschland (macht entlich die Augen auf )

  • RB
    Rainer B.

    @Ralf L.K.

     

    Wenn man dabei nur das mediale Bild aus der Sicht des Empfängers im Blick hat, gebe ich Ihnen recht. Es nutzt sich mit der Zeit ab und geht mehr oder weniger unter. Die Wirklichkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Medien.

     

    Die Femen-Aktivistinnen verkörpern in ihren Aktionen weit mehr. Sie beziehen klar Position und sie beweisen perönlichen Mut. Sie tragen damit eine Haltung zurück in die Öffentlichkeit, die akut vom Aussterben bedroht ist, die aber für den Bestand einer offenen Gesellschaft unverzichtbar ist.

     

    Diese Haltung wendet sich direkt gegen den allmächtigen Mainstream, der gekennzeichnet ist durch Formeln wie: "Das kann man nicht ändern; Das war doch schon immer so; Es ist eben so, wie es ist; Man muss die Dinge hinnehmen, wie sie sind usw."

     

    Die Sprache des Protestes ist noch jung und unterentwickelt. Man muss sie sprechen und weiterentwickeln, sonst geht sie unter. Das können wir nicht wirklich wollen.

  • RL
    Ralf L.K.

    In einer Welt der Nachrichtenflut hat Femen die Lücke gefunden um hochpolitische Themen ins Rampenlicht zu bringen. In der Ära 68er Generation wäre dass noch der i-Punkt der Kulturrevolution gewesen. Wenn aber heute ein B.Obama sich für Komplimente einer erfolgreichen Frau Vorwürfge 'Sexismus' anhören muss erstirbt die Sache als Element der Realpolitik. Es fehlt jene Lockerheit in der heutigen Gesellschaft um junge Brüste als normalen und umsetzbaren Politikstil zu werten. Die Fotos taugen allenfalls noch als kostenlosen Ersatz für den 'sexistischen' Playboy.

  • RB
    Rainer B.

    Die Idee ist nicht neu, aber gut. Zur Zeit der Studentenbewegung gab's vergleichbare Aktionen von Frauen in Gerichtssälen oder Uni-Vorlesungen. Protest ist eine ernste Sache und alle ernsten Sachen sollten auch Spaß machen. Femen verbindet beides sehr schön.

  • I
    ion

    Lea,

    "(....) und den nackten Busen für die eigenen Fraueninteressen zu benutzen, anstatt ihn immer nur im Männerinteresse ausbeuten zu lassen."

     

    Spielen Sie damit an den zunehmenden Wunsch von auch immer jüngeren Frauen an, sich operativ fette Implantate unterschieben zu lassen, oder, dass die geneigte Frau jene Körperregion seit Jahrhunderten situativ sehr ‘bewußt’, resp.: instinktiv v.a. für ihre eigenen Interessen einzusetzen versucht, ‘weiß’?

    Niemand hindert-e (auch) Sie, BordellbetreiberIN mit angemessenem Arbeitsumfeld, (rechtlich) korrekten Arbeitskonditionen, freier ärztlicher Versorgung, bezahltem Urlaubsanspruch und Sozialplänen (Berufs-/Dienstleistungs-aufgabe) für Ihre Angestellten zu werden und sich "dumm und dämlich" zu verdienen.

    Kriminelles Fehlverhalten dürfte kaum auf die "schlechte rot-grüne Prostituionsgesetzgebung" zurückzuführen sein, die die geduldete ‘Freihandelszone’ zumindest endlich minimal gesetzlich regelte und justiziabel stellte.

  • L
    Lea

    Sehr interessant, was die Femen sagen!

     

    Ich finde es gut, die strukturelle Diskriminierung von Frauen mal auf eine andere Art anzuprangern und den nackten Busen für die eigenen Fraueninteressen zu benutzen, anstatt ihn immer nur im Männerinteresse ausbeuten zu lassen.

     

    Die noch heute geltende schlechte rot-grüne Prostituionsgesetzgebung hat nur den Bordellbetreibern genutzt.

     

    Die verdienen sich seitdem dumm und dämlich in Deutschland und der Frauenhandel hat zugenommen. Außerdem leiden die Prostituierten unter dem "Flatrate-Ficken" müssen, unter mangelnden Gesundheitskontrollen und unter großer finanzieller Ausbeutung.

  • B
    Bernhard

    Nicht schlecht mal so ein Interview zu lesen um sich eine etwas fundiertere Meinung bilden zu können. Gleich zu Beginn relativ lustig:

    "Die AktivistInnen brauchen jemanden, der sie einweist. Sie können uns nicht einfach kopieren. Es gibt bestimmte Strategien, die man nur in Kontakt mit der Original-Femen-Gruppe erfährt."

    ... Es lebe das "Führerprinzip".

     

    Der Umstand, dass kein Gender Gap verwendet wurde ist bestimmt duch den Autor bedingt, bringt aber das vereinfachende Weltbild der Aktivistin ganz gut zur Geltung: Frau - unterdrückt, Mann - unterdrückend, jeweils dazwischen - nix.

  • DL
    dem lentz

    @Hugi

    nicht männerfeindlich

    das glauben sie nur

    während sie das dissoziations und sublimierungsspiel der macht mitspielen

  • DL
    dem lentz

    @Activist@

    nicht naiv

    war in hamburg nicht eine cdu-nachwuchspolitikerin dabei?

    bezeichnet das nicht die politische linie sehr schön?

    nichts gegen ein paar leute die sich ausziehen, die algemeine puritanisierung nimmt in zeiten in denen man bei nakten brüsten an schappi oder aktenordner denkt, je nachdem an welchem plakat man zuletzt vorbeikahm, während menschen sich hinter 19schichten klamotten verstecken weil sie sich schämen nicht photoshopnachbearbeitet zu sein eh überhand.

    den erzählungen nach soll es in der ukraine eine probate aktionsform sein, den geselschaftlichen umständen angeblich angemessen.

    hierzulande geht es allerdings ausschlieslich um entsexualisierung, darum körper zum reinen werbeträger z.b. politischer botschaften zu reduzieren letztlich um die bekämpfung freier selbstbestimmter sexualität

    das die einzelfrauen dabei ein empowerment erleben ist "kundenbindung"

    das ist alles andere als naiv

  • I
    ion

    Endlich hat das böse-böse "Patriarchat" frische Gespielinnen !

    LOL .... denen würde wohl auch kein #hashtag zum gemeinschaftlichen Erstellen eines endlosen Twittersalates mehr helfen, oder ? Tja, wären die nicht zumindest jung & barbusig:

    «Wahrscheinlich guckt[-e] wieder kein Schwein» !

     

    „Danke!“ an: "Activist@" für seinen Link. D’accord!

     

    PS

    Gibt s die: "Original-Femen-Gruppe" jetzt nur noch für zahlende Lizenznehmer im Franchise-System ? Ich heul’ mich schlapp.

  • B
    Beelzebub

    O-Ton Alexandra Schewtschenko in einem Interview der online Ausgabe der "Zeit" vom 12.06.2012:

     

    >> Wenn es so weit ist, müssen wir kämpfen. Dann wird wieder Blut fließen. Die Revolution wird brutal.

     

    ZEIT ONLINE: Wessen Blut?

     

    Schewtschenko: Das der Männer.

  • S
    super

    Ob die naiv sind oder nicht ist mir egal.

    Solange die Nackt sind.

  • H
    Hugi

    Einfach nur peinlich diese Mädels...

    Sexistisch und männerfeindlich, ideologisch vernagelt und totalitär, das sind sie..

    Und zur Info...das "schwedische Model" ist eine reine Katastrophe, da es die Prostituierten in dunkle, ungeschützte Ecken verbannt, damit einige wenige Feministinnen sich ganz toll fühlen können. Nicht umsonst sind die Vertreter der Prostituierten absolut gegen! das "schwedische Model".

    Nein, Femen kämpft nicht für Frauen, sondern nur für eine menschenfeindliche Ideologie.

  • F
    Fritz

    Das Engagement der Frauen finde ich sehr gut.Es gibt noch viel zu tun!

    http://www.ipernity.com/doc/fritzberlin/14312184

  • JT
    JRXXX The

    Wegen jüngsten gewaltverheerlichenden Bildern und Kommentaren auf facebook.com sollte FEMEN Germany seinen Standpunkt zur Gewaltbereitschaft Ihrer Mitglieder, zu mindestens von offizieller Seite, klären. Eine ausnahmslos gewaltabsagende Haltung kann nicht per se unterstellt werden, auch hiergegen derzeit nichts spricht.

  • S
    Säckchen

    "Jeder in der Ukraine dachte vorher, dass Feministinnen Frauen mit Schnurrbärten sind, die allen Männern ihre Schwänze abschneiden wollen."

     

    OK, es sind die Eier, und Schnurrbärte kann ich auch nicht erkennen...

     

    http://femen.org/front/images/header/femen-sait-02.jpg

  • RK
    Rajon Kongress

    Die große Tradition der Ukraine ist der Anarchismus des Nestor Machno. Davon lernen, heisst siegen lernen.

  • LC
    Lucas Castro

    "Wir verstecken unseren Körper nicht"

     

    Wozu denn auch? Femenaktivistinnen unterlaufen nicht den männlichen Blick auf den weiblichen Körper, sondern sie bedienen ihn sogar. Alle Femenaktivistinnen sind schöne, schlanke, junge, weiße Frauen, die das Schönheitsideal bedienen, wie ein Frauenkörper gestaltet sein muss, um sich in der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen.

     

    Das Ziel mag ja ein anderes sein, der Körper ist aber in diesem Fall nicht das schöne Medium für die emanzipatorische Botschaft, sondern der Körper IST die schöne Botschaft. Der Auftritt von schönen Frauenkörpern irritiert vielleicht die öffentliche Ordnung, stärkt aber gleichzeitig den Diskurs darüber, dass Frauen schöne Körper besitzen sollen. Jeder Auftritt von Femen-Aktivistinnen ist zugleich das Propagieren eines idealen Frauenkörpers und unsolidarisch gegen jede Frau, die älter, kräftiger, unproportionierter usw. ist.

     

    Wenn Femen Weiblichkeit in all seiner Vielfalt zeigt und auch andere Frauenkörper präsentiert, ja dann kann mich vielleicht der emanzipatorische Impetus dieser Bewegung überzeugen. Solange ist es für mich nur der Kampf verschiedener Sexismen gegeneinander.

  • G
    Georg

    Doch!

  • B
    broxx

    DAS ist Sexismus!!!

    Ich will eure blöden Titten nicht sehen!

    Packt den Schrott wieder ein!

     

    Brüderle, Brüderle!

  • R
    ReVolte

    Was wäre das Pendant für Männer um die rechtlich verankerte Diskriminierung von Vätern medienwirksam öffentlich zu machen? Leider wenden Männer derlei Mittel nicht an.

  • KK
    Kein Kunde

    Ich fühl mich da schon als männliches Sexismusopfer ehrlich gesagt, keine Ahnung ob dies nun von Femen intendiert ist.

    Für wie einfältig halten die Mädels die Möglichkeiten über ihren Auftritt zu erregen, die sexuelle Fantasie zu stimulieren?

    In der Hinsicht wirken die Auftritte ebenso gut wie die Erzeugnisse der Sexindustrie.

    Das wirft keine Fragen über mich auf, aber was wollen die nun?

    Zeigen das Nacktheit nicht heiß sein kann? Tabus in der Fußgängerzone brechen? Da ist ehrlich gesagt auch der Anteil an "Obenohnemännern" gering.

    Oder bin ich nur mal wieder so doof Patriarchat mit Männern und Feminismus mit Frauen zu verwechseln?

     

    Also hübsch sind's alle Male, nur ein Dirndl würden's nicht ganz Füllen.

     

    Aber das kommt noch.

     

    Und weil Femen wohl umsonst ist, haut der Nick mal besonders gut hin.

     

    Kein Kunde

  • B
    Bonbonzucker

    Zuerst ein Geständnis. Ich traue es mich zu sagen: ja, ich bin ein Mann. Furchtbar, aber nicht zu ändern außer durch plastische Chirurgie, die ich persönlich ablehne.

     

    Männer sind überall gleich böse, wird im Interview behauptet. Ich beziehe mich trotzdem mal nur auf den Westen wenn ich sage, dass ich das Hauptproblem der heutigen Zeit im Turbokapitalismus sehe und damit verbunden dass 10% die anderen 90% immer weiter Richtung Wand drücken (wenn auch in diesem Land derzeit die Wand für die meisten zum Glück noch relativ weit weg ist. Wie schnell sich das ändern kann, zeigt der Blick auf andere Länder). So. Zu diesen 10% zähle ich auch Frauen aus der Oberschicht, die entweder selbst mitdrücken oder (in der Mehrzahl der Fälle) unmittelbar davon profitieren.

     

    Von den 90% die immer weiter runtergezogen werden, sind statistisch ca. 50% Frauen UND 50% Männer, kaum zu glauben was? Böses Patriarchat - ich finde das ist so ein bullshit. Wieviel Hass auf Männer müssen diese Aktivistinnen haben, dass sie so blind rumkrakeelen?

  • L
    Luisa

    Liebe TAZ, warum bietet ihr solchen Demagoginnen eine Plattform?

     

    In Deutschland haben SexarbeiterInnen und FrauenrechtlerInnen über Jahrzehnte mühsam für die Entkriminalisierung der Sexarbeit gekämpft, und jetzt kommen diese reaktionären Boulevard"feministinnen" und wollen uns mit allen Mitteln wieder in die Illegalität drängen. Eine Kriminalisierung unserer KundInnen kriminalisiert und stigmatisiert auch uns und macht unsere Arbeit in jeder Hinsicht schwieriger, prekärer und gefährlicher. Und die behaupteten Erfolge dieser Politik sind nach allen seriösen Untersuchungen selbst gemessen an den Kriterien der Prostitutionsgegner mehr als zweifelhaft.

     

    Ich wünsche mir weiter Fortschritte bei der rechtlichen und sozialen Gleichstellung meiner Arbeit. DAS wäre feministisch, und nicht eine von Millionären finanzierte Kampftruppe aus der Ukraine, die, in den Medien gefeiert, bisher weitgehend unwidersprochen Stimmung für neue Repressalien gegen SexarbeiterInnen und ihre KundInnen machen kann.

  • H
    Heiko

    Komisch, das findet die taz gut. Aber wenn Menschen für Heimatliebe und Gedanken an die Großväter auf die Straße gehen müssen das gleich böse Nazis sein.

    So einseitg ist die Zeitungs- und Medienwelt.

  • PG
    pripjet gorki

    Einfach nur dumm, unpolitisch und ekelhaft narzisstisch. Wenn das der Stand der Frauenbewegung am 8. März ist, dann bleibt Ihr besser in den Frauenkneipen.

  • B
    Brigitte

    Normalerweise zeigt man nicht mit spitzen Gegenständen auf andere Leute. ..... ^^

     

    Cheers!

  • PS
    Peter S.

    Da bin ich mal gespannt, ob diese AktivistINNENININEN in Neukölln gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde protestieren. Werden sie nicht, denn ausschließlich wir deutschen WEIßEN Männer sind die sexistischen A-Löcher und von Geburt an mit dieser Erbsünde besudelt.

  • K
    Kostverächter

    Solang die Mädels hübsch sind - immerzu, bin ganz Eurer Meinung!

  • M
    mauersegler

    Als Frau mit entblößtem Oberkörper auf sich aufmerksam zu machen - geht es eigentlich noch sexistischer? Und die Medien sind natürlich immer freudig dabei. Und die demokratisch-liberalen Meinungsmacher vergießen literweise Krokodilstränen ob dieses vorgeblichen Kampfes für die Freiheit. Ich kann keinen solchen Kampf erkennen. Ich erkenne nur das Buhlen um Aufmerksamkeit mit den billigsten Mitteln, die einer Frau zur Verfügung stehen. Hautpsache Publicity, Hauptsache in die Medien kommen, irgendwie - Arsch und Titten geht immer.

     

    Aus dem Medienbereich weiß ich auch, daß es dort vor allem Frauen sind, die bedenkenlos und freudig sexistische Klischees nutzen, daß einem als Mann dabei Hören und Sehen vergehen. Ein trauriges Merkmal unserer traurigen Zeit.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Haben schon Damen gegen Sexismus demonstriert und dafür die Oberweite präsentiert?

     

    Ist die Brüderle-Reporterin des Stern auch bei dieser Gruppe?

  • A
    Activist@

    Nicht naiv?

    Nichts gegen den von den Femen gewählten Aktionsrahmen im Allgemeinen. Aber manche der Aktionen sind inhaltlich dermaßen dumm und reaktionär, dass es inzwischen zu Entsolidarisierungspublikationen aus dem reflektierteren Teil der linken Szene kommt.

    zB http://de.indymedia.org/2013/02/341366.shtml

  • BO
    bir osmanli

    Wenn man dann hinguckt ,oder gar einen Kommentar abgibt,ist es whl Frauenfeindlich?

  • Z
    zivilisiert

    Danke an die Femen. Erinnert mich an Pussy Riot.

     

    Aggressiv und verletzlich.

     

    Ja, Sex Arbeiterinnen sind verletzlich und werden äußerst aggressiv behandelt.

    Sehr viele werden aus dem Ostblock, wie man so schön sagt, an "unsere Männer", unsere natürlich äußerst zivilisierten Männer, verkauft.

     

    Danke für den Artikel.

     

    Jetzt fehlt noch ein Artikel über alte Frauen, die in unserer zivilisierten Welt zu nichts mehr zu gebrauchen sind. Vielleicht noch für ein zivilisiertes Ehrenamt, wenn sie genug zum Fr.... haben. Aber es gibt ja die Tafeln. Und regelmäßige Armseligkeit Berichte von Merkel, auch eine Frau, & Co.

     

    Oder über Mädchen, Jugendliche und Frauen mit Behinderungen, wie sie zivilisiert sexuell ausgebeutet werden, in sämtlichen Bereichen, die ihrer habhaft werden.

     

    Oder Justizia, wie sie zivilisiert mit Frauen umgeht.

     

    Verletzlich und aggressiv.

     

    Danke an die Femen.

  • T
    taschengeldboy

    so ein unfug die freier zu bestrafen.

     

    es gibt übrigens in deutschland auch tausende männliche prostituierte. vielleicht in der ukraine nicht, darum wohl auch diese feminisierte debatte.

     

    ein echtes recht auf bezahlung durch die freier wäre ein anfang. eine sozialversicherungspflicht verbunden mit der pflicht zu gesundheitskontrolle wäre ein anfang. leider war die letzte reform unter rotgrün nur stückwerk.

     

    wahrscheinlich haben femen noch nie mit einem oder einer prostituierten gesprochen. prostitution läuft nur zu einem teil so ab wie es sich feministinnen vorstellen. das ist ein viel komplexeres feld - es ist zu einfach zu sagen freier=böse und prostituierte=ausgebeutet. der/die prostituierte ist häufig nicht die ware sondern der dienstleister. wenn er/sie sich als ware fühlt sollte er/sie schnellstens aufhören.

     

    hier geht es offensichtlich um ideologie. mit problemlösung hat das leider nichts zu tun auch wenn sichs für feministinnen erstmal toll anhört.

  • D
    Dr.K.Heine

    Nackte Brüste werden in der Männerwelt sicher eher als Sexbild verstanden, denn als Weg zu einer politischen Demonstration. Es ist traurig genug, daß das so ist und Frauen festgenommen werden, nur weil sie mit unbekleidetem Oberkörper für Gleichberechtigung demonstrieren. Verklemmte, prüde Männerwelt, die festlegt, was Sitte und Anstand ist, was Pornographie ist, was es zu verdecken heißt und was offen gezeigt werden darf. Männer stehen wie selbstverständlich am Straßenrand und "pinkeln" in die Landschaft. Jedoch gibt es einen verlogenen Aufstand, wenn eine Frau kein ausreichend verdeckendes Gebüsch aufsucht, um ihre Notdurft zu erledigen. Was ist denn das für eine Moral??

    Weiter so "Femen"!!!

  • M
    manfred

    cool das die miezen nach berlin kommen. das guck ich mir mal genauer an...