Berliner Demonstration wegen Gaza: Demos gegen Blockadepolitik
Am Samstag wollen Linke, Friedensaktivisten und Islamisten gegen den israelischen Überfall auf die Gaza-Hilfsflotte protestieren. Sicherheitskreise: "brisante Mischung"

Protest gab es in Berlin bereits am Dienstag Bild: ap
Nach dem blutigen Angriff israelischer Soldaten auf eine Gaza-Hilfsflotte mobilisieren Berliner Gruppen in der Stadt zu Protestaktionen. Gleich zwei Verstaltungen sind für Samstag geplant. Der Tag ist zugleich der jährlich weltweit begangene Aktionstag gegen die Blockade Gazas.
Zusammen mit anderen Organisationen ruft die Berliner Friedenskoordination (Friko) um 12 Uhr am Hermannplatz zu einer Demonstration auf. Angemeldet sind 3.000 Teilnehmer. Bei der Abschlusskundgebung, die am Nachmittag auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg stattfindet, soll unter anderem Inge Höger sprechen. Die 59-jährige Bundestagsabgeordnete der Linken aus Herford hatte sich an der Bord des türkischen Schiffes "Mavi Marmara" befunden, das am Montag vor Gaza von israelischen Soldaten gestürmt worden war. Bei dem Angriff waren neun Aktivisten ums Leben gekommen. "Wir haben uns wie im Krieg gefühlt", hatte Höger ihre Eindrücke nach ihrer Rückkehr nach Deutschland beschrieben (taz berichtete).
Am Samstagnachmittag findet in der City West eine Kundgebung statt. Nach Informationen der taz soll es sich um eine Veranstaltung islamistischer Gruppen handeln, die alljährlich am Al Kuds-Tag eine Anti-Israel Demo veranstalten. Offziell bestätigt wurde dies nicht. Die Polizei teilte nur mit, die Kundgebung sei von einer Einzelperson angemeldet worden in der Zeit von 16 bis 18.30 Uhr auf dem Breitscheidtplatz unter dem Motto "Gegen den Überfall Israels auf die Friedensschiffe von Gaza". Erwartet würden bis zu 70 Teilnehmer.
Der Aufruf zu der Demonstration durch Teile Neuköllns und Kreuzbergs ist neben der Friko von mehreren Gruppen unterzeichnet worden, darunter die antifaschistische Linke, das Kurdistan-Solidaritätskomitee, der Deutsche Friedensrat, die Föderation der Demokratischen Arbeitervereine sowie diverse Kreisverbände der Linkspartei. "Wir rechnen damit, dass sich noch mehr anschließen werden", sagte Barbara Majd-Amin von der Friko. Nicht dabei haben wolle man Faschisten und Antisemiten. Und wenn die sich doch unter die Demonstranten mischen sollten? "Dann werden wir versuchen, sie auszuschließen", sagt Majd-Amin.
Die Polizei hat beide Veranstaltungen im Blick. Es handele sich um eine brisante Mischung, heißt es in Sicherheitskreisen. Man gehe aber davon aus, dass die Proteste friedlich verlaufen und sich die Teilnehmer an die Auflagen hielten. Man werde aber nicht dulden, wenn dem Staat Israel das Existenzrecht abgesprochen oder antisemitische Parolen gerufen würden.
Leser*innenkommentare
sepsis
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Ich habe zufällig gestern eine solche Demo mitbekommen. Ich weiß nicht ob man da offiziell auch Antisemiten ausschließen wollte, und leider spreche ich kein Arabisch, aber Allahu Akbar habe ich dann noch verstanden. Also dort war es jedenfalls nicht glaubwürdig, dass nur gegen Israels Politik demonstriert wurde...
Shalom allerseits.
Alexander Voronin
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Das nächste Schiff wurde hopps genommen. Immerhin waren die Iren klüger. Sie hatten zum Glück keine "Gottes"krieger an Bord.
Ägypten und Türkei können ja die Patenschaft für ihre Brüder im Glauben in Gaza übernehmen!
Ägypten hat sogar den Vorteil der Landverbindung, dann wäre Israel dieser Schwierigkeiten los.
Die Türken werden den Teufel tun! Die brauchen den Stress.....
E-F-V
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In Wien waren die Demonstrationen zwar friedlich, aber von einer seltsamen Allianz geprägt. Islamisten und Linksextremisten haben als gemeinsamen Nenner den Antisemitismus entdeckt. Ein Demo-Teilnehmer hatte sogar ein Schild mit dem Spruch "Wach auf Hitler"
http://tinyurl.com/2fjuacx
boah ey
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könnt ihr ganzen PI-pfeifen nicht dort die kommentarleiste vollspammen?
harhar
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antisemiten wollen die veranstalter also ausschließen? das ist interessant. denn sicherlich wird jeder dieser antisemiten sich auch öffentlich als solcher zu erkennen geben. diese ankündigung der veranstalter ist soz. schon das eingeständnis, dass man genau weiß, mit wem man sich einlässt.
Epiphanias
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Da haben sich die richtigen gefunden. Sed und Islamisten
ne tolle Mischung. Antisemiten und Israelhasser unter unter sich.
Ich werd auf jeden Fall zum Paddeln gehen.
Gott schütze Israel und unser Vaterland
Elvira Büchner
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Interessant ist das schon. Ausgerechnet die Türkei, die vor einiger Zeit verlautbaren ließ, sie würde die Bildung eines souveränen Kurdenstaates an der irakischen Grenze der Türkei als Kriegsgrund ansehen weil das eine Bedrohung für die Türkei wäre (man bedenke die Größe der Türkei im Vergleich zu Israel!) Wann also gehen Herr Mankel und seine Freunde an die türkisch-kurdische Grenze um gegen die türkische Drohung zu protestieren. Oder wollte der Herr Erdogan mit dieser Aktion den Arabern schmeicheln bei denen die Türken bekanntlich nicht sonderlich beliebt sind?
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hat bei der letzten alb demo auch super geklappt. da waren die grauen wölfe auch dabei. trotz der ansage davor. da marschiert zusammen, was zusammengehört.