Die Berlinale ist ein jährlich stattfindendes Filmfestival. Sie zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals und gilt als eines der weltweit bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche.
Die 74. Berlinale findet vom 15. bis 25. Februar 2024 statt und steht zum fünften und letztem Mal unter der Leitung von Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek.
Im Kulturausschuss des Bundestags geht es um die Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Berlinale. Kein leichter Einstieg für die neue Leiterin Tricia Tuttle.
In „Shambhala“ gerät eine Frau im nepalesischen Himalaja in Konflikt mit der polygamen Gemeinschaft. Die Dreharbeiten waren äußerst schwierig.
VonSophia Zessnik
24.2.2024
Die Berlinale wird 70
Weniger protzig als Cannes oder Venedig und mehr das „Festival des kleinen Mannes“: Die ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin, kurz Berlinale, starten im Juni 1951. Auf dem Foto ist das Kino Zoo Palast zu sehen, das seit 1957 Austragungsort des Festivals ist. Dabei lautet die Devise wegen des Kalten Krieges: Sozialistische Länder dürfen nicht teilnehmen.
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Die Berlinale wächst rasch und wird im Jahr 1956 schließlich ein „A-Festival“. Eine internationale Fachjury überreicht nun die putzigen Bären. Menschenmassen überrennen die Kinos, wie ein Foto vor einem Kino am Kurfürstendamm zeigt. Die drei Polizisten mit den lustigen Mützen haben alle Mühe, die kreischende Menge zurückzuhalten.
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Immer mehr Stars kommen in den Folgejahren zur Berlinale. So etwa Jayne Mansfield, Sexsymbol der 50er Jahre, mit Ehemann 1961. Dabei passiert Weltpolitik direkt vor den Kinosälen: Nur wenige Wochen nach Festivalende wird die Berliner Mauer gebaut und zerschneidet die Stadt. DDR-Publikum gibt es künftig so gut wie nicht mehr.
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1970 bricht ein Konflikt aus, der schon lange im Hintergrund schwelt: Künstlerische und alternative Filme präsentiert die Berlinale viel zu selten, der Schwerpunkt liegt eher auf kommerziellen Interessen. Nachdem die Jury den kontroversen Anti-Kriegsfilm „o.k.“ nicht zeigen will, kommt es zu massiven Protesten, woraufhin sie geschlossen zurücktritt. Auf dem Foto sind Jurymitglieder und Festivaldirektor Alfred Bauer (links) zu sehen.
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Apropos Alfred Bauer: Durch einen Bericht der Wochenzeitung „Die Zeit“ wurde Anfang Februar bekannt, dass der langjährige Festivalleiter ein hochrangiger Funktionär der NS-Filmbürokratie gewesen sei. Die Berlinale prüft die Aussagen und will im Sommer ein wissenschaftliches Gutachten veröffentlichen. Der namensgebende Alfred-Bauer-Preis wird dieses Jahr ausgesetzt.
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Der Mauerfall am neunten November 1989 bedeutet für die Berlinale-Organisator*innen eine Menge Arbeit: Sonderkonditionen sind nötig, um Menschen und Material möglichst unkompliziert über die Grenze zu bringen. Händeringend sucht das Festival nach passenden Kinos im Ostteil der Stadt. Die 40. Berlinale steht auch im Zeichen Hollywoods: So erklettert Julia Roberts mit zwei DDR-Grenzposten die Mauerreste am Brandenburger Tor.
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