Berlinale - Kolumne: Draußen im Kino (1):
Am Ende geht alles gut aus
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Berlinale - Kolumne: Draußen im Kino (1): Am Ende geht alles gut aus
Die Berlinale ist eröffnet. Es geht um Vergangenheit und Zukunft. Die Tage gehen dahin. Und am Ende geht alles gut aus.
Man scherzt mit der Schlange.
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Am Donnerstag wurde die Berlinale eröffnet. Alles ist wie immer. Am Mittwoch geht man zum Beispiel seinen Akkreditierungsausweis abholen und scherzt mit der Schlange. Das Foto auf dem Akkreditierungsausweis ist schon ziemlich alt, aber auch nicht wirklich schlimm. Früher war der Pressebereich im Untergeschoss des „Berlinale-Palast“ genannten Gebäudes immer sehr gut besucht und ein großer Spaß.
Mittlerweile ist er völlig verwaist. Hier holt man sich die sogenannte Berlinale-Tasche. Sie sieht jedes Jahr anders aus. Diesmal besteht sie aus Filz und ist wie so oft nicht wirklich gut gearbeitet. Bei der ersten Benutzung des Reißverschlusses geht dieser kaputt. Der Reißverschluß meiner Jacke ist auch kaputt. Zum Glück scheint der Winter vorbei zu sein. So gehen die Tage dahin.
Am nächsten Tag gibt es den Eröffnungsfilm. Viele der Zuschauerkollegen gucken vor der Vorstellung in ihre Smartphones und treiben sich in sozialen Netzwerken herum, weil sie es nicht ertragen können, nichts zu tun. Komisch, dass das nicht verboten ist. Der Eröffnungsfilm heißt „Hail, Caesar!“, ist von den Coen-Brüdern und eine „Working Title Production“. Filmproduktionsfirmen haben oft fantasievolle Namen. Man möchte sich gerne die Namen dieser Firmen notieren, wird das aber sicher wieder vergessen. Da man denkt, es sei eine Shakespeare-Adaption, ist man nicht so gespannt auf den Film.
In Wirklichkeit geht es aber um Vergangenheit und Zukunft. Der Held von „Hail, Caesar!“ ist in der Vergangenheit angestellt und ärgert sich oft, weil er keine geregelten Arbeitszeiten hat. Sein Geschäft ist am Aussterben, wegen der Fernsehgeräte, die gerade aufkommen. Ein Abgesandter der Firma Lockheed möchte ihn für sein Unternehmen gewinnen.
Berlinale 2016
Der „Goldene Bär für den besten Film“ ging an „Fuocoammare“. Der Preis ist ist die höchste Auszeichnung der Internationalen Filmfestspiele in Berlin. „Fuocoammare“ hält das Leben der Menschen auf Lampedusa fest. Er wurde erstmals am 13. Februar im Wettbewerb der Berlinale gezeigt.
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Blitzlichtgewitter, ein selbstfahrendes Auto und jede Menge Stars – das war die Berlinale 2016. Am Sonntag geht sie zu Ende.
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Silberne Bären bekamen Majd Mastoura als „Bester Darsteller“ in „Inhebbek Hedi“ und Trine Dyrholm als „Beste Darstellerin“ in „Kollektivet“ (v.l.). Außerdem erhielt Danis Tanovic den „Silbernen Bären Großer Preis der Jury“ für seinen Film „Smrt u Sarajevu“. Der „Silberne Bär Alfred-Bauer-Preis“ ging an den Film „Hele Sa Hiwagang Hapis“ von Lav Diaz.
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Preisträgerin Mia Hansen-Love ist glücklich über ihren Silbernen Bären für die beste Regie von „L'avenir“. Auch Tomasz Wasilewski erhielt einen für das Beste Drehbuch von „United States of Love“. Auch Mark Lee Ping-Bing konnte sich glücklich schätzen: Er erhielt einen „Silbernen Bären für eine Herausragende Künstlerische Leistung“ in „Crosscurrent“.
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Kameramann Michael Ballhaus hat den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk bekommen. Sein Markenzeichen: 360-Grad-Kamerafahrten. Bei der Preisverleihung wurde auch „Gangs of New York“ mit Leonardo DiCaprio und Cameron Diaz gezeigt.
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Meryl Streep erhielt 2012 auch einen Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk. Die dreifache Oscar-Gewinnerin war in diesem Jahr die Präsidentin der internationalen Jury. Diese verleiht den Goldenen und den Silbernen Bären der Berlinale. Die US-Schauspielerin ist derzeit im Film „Suffragette“ zu sehen.
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Nur durch seine bloße Anwesenheit stach George Clooney bei der Eröffnung der Berlinale am 11. Februar hervor. Selfies mit Fans zu machen gehört zur Berlinale einfach dazu. Clooney spielt die Hauptrolle im Film „Hail, Caesar!“ und zeigte sich mit seiner Frau Amal Alamuddin auf dem Roten Teppich. Am 12. Februar sprach er mit Kanzlerin Angela Merkel über die Flüchtlingskrise.
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In „Hail, Caesar!“ mimt George Clooney den Hollywoodstar Baird Whitlock. Der Film von den Coen-Brüdern entführt den Zuschauer in eines der großen Filmstudios im Hollywood der frühen Fünfzigerjahre. 2011 eröffneten die Coens bereits mit „True Grit“ die Berlinale. „Hail, Caesar!“ ist seit dem 18. Februar in den deutschen Kinos zu sehen.
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Der deutsche Filmstar Daniel Brühl erregte ebenfalls Aufsehen, als er zur Eröffnungsgala der Berlinale in einem selbstfahrenden Auto erschien. Zudem spielt er im Berlinale-Film „Alone in Berlin“ einen Kommissar, der die Herkunft von Anti-Hitler Postkarten aufdecken soll. Mit Emma Watson ist Brühl abseits der Berlinale auch im Kinofilm „Colonia Dignidad“ zu sehen.
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Der Künstler Ai Weiwei hat am 13. Februar das Berliner Konzerthaus mit Rettungswesten von der griechischen Insel Lesbos einkleiden lassen. Damit will er auf die Flüchtlinge, die auf ihrer Flucht nach Europa ertrunken sind, aufmerksam machen. Ai Weiwei ist Ehrenpräsident des „Cinema for Peace“, das zeitgleich zur Berlinale stattfand.
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Der einzige deutsche Film im Wettbewerb heißt „24 Wochen“. Was macht ein Paar, bei dessen ungeborenem Kind Trisomie 21 diagnostiziert wird?
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Außerdem war im Wettbewerb: der Film „Chang Jiang Tu“. Kapitän Gao Chun fährt mit seinem Frachter auf dem chinesischen Jangtse flussaufwärts. Er soll die Seele seines verstorbenen Vaters befreien und ist gleichzeitig auf der Suche nach der großen Liebe. Der Film ist am 21. Februar im Haus der Berliner Festspiele zu sehen.
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Johnny Oritz ist erst 19 Jahre alt und hat bereits seine erste Hauptrolle im Film „Soy Nero“, der im Wettbewerb gezeigt wurde. Darin verkörpert er den mexikanischen Jungen Nero, der US-Bürger werden will. Oritz hat eine besondere Verbindung zum Thema: Seine Familie ist auch in die USA migriert.
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Der Schauspieler Gérard Depardieu bewarb am Freitag „Saint Amour“. Der Film gewann keinen Bären, er lief außer Konkurrenz.
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Zum Beweis dafür, dass er für die Zukunft steht, zeigt er dem Umworbenen ein Bild der Wasserstoffbombenexplosion auf dem Bikini-Atoll. „Future“ nennt sich auch die kommunistische Organisation beleidigter Drehbuchautoren, die den Starschauspieler gekidnappt hat. Am Ende geht aber alles gut aus.
Sympathisch auch, dass sich George Clooney, ein anderer Schauspieler, am nächsten Tag mit Angela Merkel treffen wollte, um über die Flüchtlingssituation in Syrien zu sprechen.
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