Berlin zittert sich im Uefa-Cup weiter: Nur Spitzenteams - und Hertha

Der Berliner Bundesligist erreicht nach einem glücklichen Remis in Dublin im Uefa-Cup die nächste Runde. In der Gruppenphase wird Glück alleine aber nicht weiterhelfen.

Hertha muss sich noch strecken, will es die Gruppenphase überstehen. Bild: dpa

DUBLIN taz Der erhoffte Befreiungsschlag aus der Krise war es nicht. Hertha BSC zitterte sich in Dublin gegen die Amateure von St. Patricks Athletic mit einem torlosen Unentschieden in die Gruppenphase des Uefa-Pokals, weil man das Heimspiel zwei Wochen zuvor 2:0 gewonnen hatte. Trainer Lucien Favre war nach dem Spiel zufrieden - mit dem Ergebnis, fügte er schnell hinzu. Sein Kollege John McDonnell vom siebenmaligen irischen Meister war auch zufrieden - nur mit dem Ergebnis nicht.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft", sagte er. "Wir haben sehr gut gespielt, und wir hätten gewinnen müssen." Das kann man nach zwei Pfostenschüssen, einem nicht gegebenen Handelfmeter und zwei weiteren knapp verpassten Chancen wohl sagen. Hertha hatte hingegen nur eine einzige Chance, die jedoch von Andrej Woronin nach klugem Zuspiel von Cicero kläglich versiebt wurde. Voronin wird wohl nie ein Tor für Hertha schießen. Die irischen Buchmacher wussten das, kennen sie den ukrainischen Stürmer doch aus seiner Zeit beim FC Liverpool. So hatten sie ihn bei den Wettquoten für den ersten Hertha-Torschützen des Spiels nur an die vierte Stelle gesetzt, noch hinter Ersatzspieler Valeri Domovchiyski und Marko Pantelic, der auf der Tribüne saß, weil es ihm wieder mal im Oberschenkel zwickte.

Die Iren waren vor dem Spiel vorsichtig optimistisch. "Zugegeben, sei der Aufstieg steil", hieß es in fantasievollem Deutsch im Programmheft, "aber wollen wir unser Erholung in Schweden so schnell vergessen?" Gemeint sind die späten Tore gegen IF Elfsborg in der vorigen Uefa-Pokalrunde, die St. Patricks den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte bescherten. Diesmal gab es keine Erholung.

Nur 4.700 Zuschauer waren in die Reitarena der 1731 gegründeten Royal Dublin Society gekommen, in die das Spiel verlegt werden musste, weil der Richmond Park, wo St. Patricks Athletic normalerweise spielt, nicht den Uefa-Anforderungen genügt. Irlands Fußballfans interessieren sich nicht sonderlich für die einheimischen Clubs, sie hängen eher englischen Vereinen an, auch wenn sie die englische Nationalmannschaft gerne verlieren sehen. Nur wer hart im Nehmen ist, geht zu den Spielen der biederen irischen Liga. Aber das gilt ja für uns Hertha-Fans irgendwie auch. "Es ist vorbei", sagte Favre nach dem Spiel erleichtert. "Nun kommt die Gruppenphase, und an der nehmen nur Top-Mannschaften teil." Und Hertha BSC. RALF SOTSCHECK

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