: Berlin, wir kommen!
■ Werder kommt weiter im DFB-Pokal, wird aber im Uefa-Cup von den Fans verlassen
Das Rückspiel im Uefa-Cup gegen Olympique Lyon hat bei den Fußball-Fans von Werder Bremen bisher kaum Resonanz gefunden. Für das Treffen am Dienstag hat der Pokalsieger erst 7.500 Karten im Vorverkauf absetzen können. „Wir werden jedoch keine Billigtickets anbieten. Der Wert eines internationalen Spieles soll erhalten bleiben“, wehrte sich gestern Werders Sportdirektor Klaus Allofs.
Die Bremer haben in Frankreich 0:3 verloren und kaum noch Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde. Dadurch ist das Interesse an diesem Vergleich in Bremen weit hinter den Erwartungen des Bundesliga-Tabellenvierten geblieben.
Im Gegensatz dazu dürfte das Interesse am DFB-Pokal höher liegen. Wenngleich die Partie gegen Ulm am Mittwochabend mit einer kuriosen Tatsache zu Ende ging.
Der Grund: Es war eine verkehrte Pokal-Welt im Bremer Weserstadion. Die Anhänger von Werder Bremen träumten nach dem schmeichelhaften 2:1 (1:1)-Achtelfinalerfolg von der Titelverteidigung und intonierten: „Wir fahren nach Berlin.“ Doch auf den Weg machte sich gestern der Verlierer. Die „Spatzen“ flogen dem Frust davon und dem Bundesliga-Alltag bei Hertha BSC entgegen. „Wir spielen an der Leistungsgrenze. Jetzt braucht die Mannschaft ein Erfolgserlebnis“, sagte Ulms Trainer Martin Andermatt, der sich morgen im Olympiastadion die Wende zum Besseren erhofft.
Werder-Trainer Thomas Schaaf wollte das matte Auftreten seiner körperlich platten Spieler so schnell wie möglich vergessen. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, meinte er. Aber bei aller angebrachten Kritik hatte er auch Verständnis für seine Mannschaft. „Man hat gemerkt, dass alle unheimlich kaputt sind.“ Vor dem Auswärtsspiel am Samstag in Leverkusen heißt die Hauptaufgabe für den Coach : Training dosieren und Kraft tanken. dpa
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