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Berlin in Nöten

■ Finanzielles Risiko Einheit / Wohin mit den Ostberliner Magistratsbeschäftigten? / Personalabbau geplant

Berlin (dpa) - Auf Berlin kommen nach den Worten des Westberliner Finanzsenators Norbert Meisner (SPD) mit der deutschen Einheit finanzielle Risiken zu, die die Stadt auf lange Zeit belasten werden. Er forderte deshalb gestern besondere Regelungen für Berlin im Einigungsvertrag, der zur Zeit zwischen der Bundesrepublik und der DDR ausgehandelt wird. Zu den Problemen gehört nach Meisners Angaben unter anderem die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Angaben über die Beschäftigten in den Magistratsverwaltungen und den künftigen Landesbehörden Ost -Berlins schwankten zwischen weit über 100.000 und mehr als 200.000.

Meisner schloß eine schematische Übernahme ganzer Dienststellen nach der Vereinigung beider Teile Berlins aus. Er erteilte auch Überlegungen des Ostberliner Innenstadtrats Thomas Krüger (SPD) eine Absage, soviele Einrichtungen wie möglich auf kommunaler Ebene zu übernehmen.

Ein besonderes Problem aus Berliner Sicht sei, daß künftig die Gesamtberliner Verwaltungen mit „gemischtem“ Personalbestand aus Ost und West besetzt seien. Eine abgestufte Vergütung werde daher nur für eine beschränkte Zeit durchzuhalten sein. Meisner forderte deshalb Gewerkschaften und öffentliche Arbeitgeber in der Bundesrepublik und der DDR auf, sich möglichst bald über eine allmähliche, mehrjährige Angleichung der Gehälter zu verständigen.

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