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hitzschlagBerlin dampft

Manche Wolken sind zu nichts zu gebrauchen. Sie stinken, statt zu regnen. Sie wabern trüb umher, anstatt als stolze Luftschiffe das Auge zu erfreuen. Seit Tagen schon tauchen sie immer wieder über Berlin auf, aber trotzdem halten sich schweißtreibende Temperaturen.

Seit gestern wissen wir, warum: Die Wolken sind nicht echt. Sie sind nur selbst gepaffter Fuselkram. Massenware. Ganz gewöhnliche Rauchwolken! Satte 35,5 Prozent der Berliner Bevölkerung greifen laut Statistischem Landesamt Niedersachsen regelmäßig zum Glimmstengel. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es mehr Raucher. Kein Wunder, dass die Lebensqualität in der Stadt leidet, wenn ständig schwarze Wolken in den Himmel über der Stadt gepustet werden.

Dass Ärzte und Lehrer mit gutem Beispiel vorangehen und am wenigsten rauchen, dürfte keine statistische Überraschung sein. Alle anderen Berufsgruppen sollten nun Lernfähigkeit beweisen. Denn auf die Rauchsignale reagiert jemand, der sein Handwerk versteht. Tief „Hartmut“ hat einen seiner Ausläufer losgeschickt, um mit den schwitzenden Wolkenmachern Kontakt aufzunehmen. „Hartmut“ dürfte dann dem ein oder anderen Raucher noch zeigen, was eine richtige Sommerwolke ist.

Einen freundlichen Empfang darf er indes nicht überall erwarten. Gerade erst hat „der längste Biergarten der Welt“ an der Karl-Marx-Allee seine Zapfhähne geöffnet – nun droht dort sommerliches Ungemach. Das deutsche Reinheitsgebot steht im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung, und von Panscher „Hartmut“ will man sich die „gepflegten“ Biere nicht verwässern lassen. Da hilft wohl nur eins: zur Zigarette greifen und dem Himmel zeigen, was eine echte Berliner Wolke ist. ARMIN BEBER

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