: Berichtigung
Am Dienstag erschien eine arg verhunzte Kritik von Helmut Mauró über die Münchner Aufführung der Oper Sünde. Fall. Beil., dem oberflächlichen Blick der Redakteurin und dem tiefen Unverständnis eines Druckers zu verdanken, der die ursprüngliche Textfassung nur verstümmelt ausgespuckt hat. Mal wieder hätt's kein Schwein gemerkt — wenn nicht die Autoren manchmal auch nach Drucklegung ihre Texte noch mal lesen würden. „Verschwinde! Hau ab! Sonst ist es um dich geschehen“, schrie nämlich Suzette gerade ihrem verstoßenen Liebhaber zu. Da wollen wir schließlich wissen, wie es weitergeht und liefern den verlorengegangenen Text nach: „Und schon vor der Verurteilung fragt Edelholz sein Gretchen, d.i. Suzette: ,Wovor graust dir nur?‘ — ,Vor Heinrich!‘ antwortet sie dann leider nicht. Das wäre die Rettung gewesen, die Entscheidung zu wirklichem Klamauk. So aber ist das Libretto ein quälend verklemmtes Dramolett, in dem sich die Figuren sowohl sprachlich als auch dramaturgisch heillos verirren. Die dichterische Versiertheit erinnert an den Münchner Dramatiker Frank Wedekind, der es auch so trefflich verstand, ,dem Volk aufs Maul zu schauen‘.“ Womit wir wieder beim Text wären. Uns haut man ja bloß aufs Maul.
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