: Berichtigung: Marcel Proust
„Was ich den Zeitungen vorwerfe, ist, daß sie uns alle Tage auf unbedeutende Dinge aufmerksam machen, während wir drei oder viermal in unserm Leben die Bücher lesen, in denen Wesentliches steht. In dem Augenblick, wo wir jeden Morgen fieberhaft die Zeitung auseinanderfalten, sollte plötzlich eine Vertauschung der Dinge stattfinden und in der Zeitung, ich weiß nicht was, die ...'Pensees‘ von Pascal stehen! (er hob diesen Titel mit ironischer Emphase hervor, um nicht pedantisch zu wirken). Und in dem Band mit goldenem Schnitt, den wir alle zehn Jahre nur einmal öffnen“, fügte er hinzu, indem er für die Angelegenheiten der Gesellschaft jene Verachtung bekundete, die gerade manche Weltleute gern zur Schau tragen, „sollten wir lesen, daß die Königin von Griechenland nach Cannes gegangen ist und daß die Fürstin von Leon ein Kostümfest gegeben hat. Dann wäre das richtige Verhältnis wiederhergestellt.“
Monsieur Swann in Marcel Prousts 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit'
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen