Berichte über Umweltschäden in Marokko: BMW wegen Zulieferer in Bedrängnis

Ein BMW-Zulieferer soll verantwortlich sein, dass in Marokko große Mengen Arsen in die Umwelt gelangten. Auch Arbeitsbedingungen werden kritisiert.

Ein BMW-Auto vor dem Logo des Autobauers

Steht wegen Vorwürfe gegen einen marokkanischen Zulieferer in der Kritik: der Autobauer BMW

Berlin afp | Berichte über Missstände bei einem wichtigen Zulieferer in Marokko bringen den deutschen Automobilhersteller BMW in Bedrängnis. Es stehe der Verdacht im Raum, dass der marokkanische Rohstoffkonzern Managem in der Mine in Bou Azzer große Mengen giftigen Arsens in die Umwelt gelangen lasse, berichteten am Sonntag NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung.

Demnach wurden bei Wasserproben im Umfeld der Mine extrem hohe Arsenwerte nachgewiesen. „Die Konzentration ist exorbitant hoch und stellt eine Gefährdung dar“, sagte der Chemiker Wolf von Tümpling vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg, das die Proben analysiert hat.

Zudem erheben den Berichten zufolge aktuelle und ehemalige Arbeiter der marokkanischen Kobaltmine den Vorwurf, Managem halte internationale Standards zum Schutz von Arbeitern nicht ein und gehe gegen kritische Gewerkschaften vor.

BMW hatte 2020 mit Managem einen Vertrag über 100 Millionen Euro geschlossen. Dieser sieht die Lieferung von Kobalt vor, das der Autokonzern für den Bau von Batterien für seine Elektroflotte benötigt. Experten gehen davon aus, dass die geschilderten Zustände in der Mine in Konflikt mit dem deutschen Lieferkettengesetz stehen könnten.

BMW will Vorwürfe prüfen

BMW kündigte laut den Berichten an, die Vorwürfe zu prüfen. Sollte ein Fehlverhalten vorliegen, werde die BMW Group „sofortige Gegenmaßnahmen einfordern“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Managem wies den Berichten zufolge alle Vorwürfe zurück und erklärte, dass sowohl die Betreiber-Firma der Mine, als auch die dort tätigen Sub-Unternehmen hohe Arbeits- und Sozialstandards einhielten.

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