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Beredtes Schweigen

■ CDU will Contra zwar nicht unterstützen, hält sich mit Kritik an der „bunten Gruppe“ auffällig zurück

Bonn (taz) - „Obwohl es eine harte Entscheidung ist“, will die CDU die Contra in Nicaragua nicht unterstützen. Im Bundestag wollten nun die Grünen am Donnerstagabend wissen, warum der CDU diese Entscheidung vergangene Woche so schwergefallen ist. Für Ludger Volmer ist die Contra–Connection von Teilen der CDU dafür verantwortlich. Ihre Filz–Recherchen - von der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ (Frankfurt) über die „Arbeitsgemeinschaft Freiheit und Demokratie“ (München) bis zur „Nicaragua–Gesellschaft“ in Bonn - hatten die „Grünen“ schon vor gut vier Monaten der Bundesregierung in einer Großen Anfrage präsentiert - eine Antwort steht noch aus. In der Debatte fand der CDU– Abgeordnete Lamers die Contra nur „eine bunte Gruppe - keineswegs über jeden Zweifel erhaben“. Und der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Jürgen Möllemann (FDP), stellte fest: „Die Bundesregierung lehnt Hilfe für bewaffnete Aufständische prinzipiell ab.“ Auf die konkreten Informationen der Grünen wollte niemand aus der Koalition eingehen. Zum Beispiel hielten die Grünen dem Fraktionsvorsitzenden der Union, Alfred Dregger, vor, noch im Mai - wenige Wochen vor der Entführung von acht Deutschen durch die FDN–Contra - den FDN–Chef Adolfo Calero in Bonn empfangen zu haben. Die Resolutionsanträge von Grünen und SPD konnten sich dann erwartungsgemäß nicht gegen die Koalitionsmehrheit durchsetzen.

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