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Benedikt XVI. bereist AfrikaPapst ächtet Kondome

Erstmals besucht Papst Benedikt XVI. Afrika. Das sollte ein Anlass für schöne Bilder und warme Worte sein, stattdessen hagelt es Kritik. Der Grund: Benedikt meint, Kondome verschlimmern die Aids-Epidemie.

Bild: dpa

YAOUNDÉ ap/dpa Zum Auftakt seiner ersten Afrika-Reise besucht Papst Benedikt XVI. das westafrikanische Kamerun. In der Haupstadt Yaoundé wurde der Papst von Staatspräsident Paul Biya herzlich empfangen begleitet von Marschmusik und vielen bunten Fähnchen.

"Ein Christ kann niemals schweigen angesichts von Leiden und Gewalt, Armut, Hunger, Korruption und Machtmissbrauch", sagte der deutsche Papst bei seiner Ankunft. Er bringe eine "Botschaft der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens." Auf die konkrete Situation in Kamerun ging der Papst nicht ein. Staatspräsident Biya regiert das Land seit 1982. Amnesty International wirft seiner Regierung Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung von politischen Gegnern vor.

Bereits vor seiner Ankunft in Yaoundé hatte der Papst durch befremdliche Äußerungen zur Frage der Bekämpfung der Aids-Epidemie für viel Ärger gesorgt. Noch während des Fluges sagte Benedikt vor Journalisten: "Die Immunschwächekrankheit Aids ist nicht mit Kondomen zu überwinden, im Gegenteil, das verschlimmert nur das Problem.“ Damit betonte er erneut die Ablehnung von Kondomen durch die katholische Kirche. Vielmehr sei eine spirituelle und menschliche Erneuerung der einzige Weg aus der auf dem Schwarzen Kontinent grassierenden Seuche.

Die Kritik an dieser Ächtung von Kondomen folgte umgehend: Der Papst sollte besser die Verbreitung von Kondomen fördern und den Menschen ihre Verwendung beibringen, wenn er es ernst meine mit dem Kampf gegen Aids, sagte Rebecca Hodes von der südafrikanischen Organisation Treatment Action Campaign.

Mit seiner Opposition gegen die Verhütung zeigte Benedikt, "dass ihm das religiöse Dogma wichtiger ist als das Leben von Afrikanern", sagte Hodes. Es sei richtig, dass Kondome nicht die einzige Lösung für die Aids-Probleme in Afrika seien. Sie seien aber eines von wenigen erprobten Mitteln, um HIV-Infektionen zu verhindern.

Auch in der kamerunischen Hauptstadt lösten seine Äußerungen kritische Reaktionen aus. Stanley Obale Okpu vom Ministerium für Stadtentwicklung meinte: "Was der Papst sagt, ist ein Ideal für die katholische Kirche. Aber er muss auf die Realität an der Basis schauen." In ganz Afrika seien Kondome sehr wichtig, nicht nur für den Kampf gegen Aids, sondern auch zur Geburtenkontrolle.

Das Weltkinderhilfswerk UNICEF reagierte mit Unverständnis auf die Äußerungen des Papstes. Erwachsene und Jugendliche müssten wissen, wie man sich vor Aids schützen könne, sagte die deutsche Geschäftsführerin Regine Stachelhaus dem Kölner Stadt-Anzeiger. Und Kondome seien nun einmal Teil der weltweiten Aufklärungskampagnen, bei denen sexuelle Abstinenz und Treue ebenfalls eine Rolle spielten.

Kritik üben auch deutsche Politiker. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der Hamburger Morgenpost: "Bei allem Respekt vor dem Papst, und ich bin selbst Katholik, aber diese Position halte ich für absurd." Als "höchst unverantwortlich" bezeichnete die Grünen-Chefin Claudia Roth die Haltung Benedikts. "Der Papst setzt damit eine kontraproduktive, destruktive, lebensfremde und liebesfeindliche Politik fort, die jeglichen vernünftigen Ansatz bei der Bekämpfung der HIV- und Aids- Epidemie zunichte macht", sagte sie der Zeitung.

Bei seinem ersten Besuch auf dem Schwarzen Kontinent wird Benedikt auch noch in das von 27 Jahren Bürgerkrieg gezeichnete Angola reisen. Dort wird er am Freitag erwartet. Afrika gilt als "Wachstumsregion" der katholischen Kirche, aber auch von Freikirchen - und ist massiv von der globalen Krise betroffen.

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26 Kommentare

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  • TB
    Theo B.

    Ich finde es ungeheuerlich wie der Hl.Vater verunglimpft wird.Die Presse macht alles was sie will, aber nicht unbedingt das was sie soll. Der eigentliche Auftrag einer jeder Zeitung und eines TV-Senders (zumindest der öffentlich-rechtlichen) ist: Ein objektive und auf Fakten basierende Informationsweitergabe.

     

    Hier wurde wiederum nicht korrekt recherchiert. Ich verweise dabei auf das Interview mit den Journalisten während des Fluges nach Afrika - nachzulesen über www.vatican....

    Benedikt XVI. verwies darauf, daß man das Aidsproblem nicht nur mit Geld lösen kann, das zwar auch notwendig ist. Aber wenn die Seele nicht beteiligt ist, wenn die Afrikaner nich mithelfen (indem sie eigene Verantwortung übernehmen), kann man es mit der Verteilung von Präservativen nicht bewältigen. Im Gegenteil, sie vergrößern das Problem. Die Lösung kann nur in einem zweifachen Bemühen gefunden werden etc. .... (siehe oben)

     

     

    Hier handelt es sich offensichtlich um eine subtile antichristliche Meinungsdiktatur. Dieses Meinungsdiktat akzeptiert lediglich noch ein angepaßtes, ein stromlinienförmiges, also ein nettes Christentum, während die Träger des authentischen Glaubens gerne als »Hardliner« oder Fundamentalisten diskreditiert werden.

  • O
    olivia

    @ taz: ich hatte angenommen, dass die Kommentierung zu Euren lesenswerten Artikeln moderiert ist und finde es schade, dass hier Menschen eine Art PR-Plattform für Ihre kruden Weltanschauungen (trotz Auslassung eine staatliche Predigt von immerhin 1.127 Wörtern) gegeben wird.

     

    @ Diskussion: Die Benutzung eines Kondoms ist nicht gleichbedeutend mit sexueller Freizügigkeit (Promiskuität). Auch in Deutschland soll es Paare geben, die sich lieben, aber z.B. nicht die Mittel oder Rahmenbedingungen für eine Familiengründung haben. Sollen die deswegen auf Sexualität verzichten?

  • F
    Falk

    @ Johannes und Miriam Gröbl

    Ich hab jetzt nicht alles gelesen, nur den Teil von "Der Papst kann daher niemals Ja zu Kondomen sagen." bis "VÖLKERMORD" ...

    und ich bin doch recht entsetzt und doch zugleich auch bestätigt, was die Hardcore gläubigen Katholiken angeht.

    Wenn der Glaube duch alles, was logisch erscheint nicht mehr tragbar wird, dann muss das logische halt ignoriert werden.

     

    Kondome bieten keinen 100 prozentigen Schutz, OK, stimme ich zu. Aber was ist dann mit den anderen 64 - 90 Prozent, die geschützt wären??? Haben die nun Pech gehabt, und bekommen auch AIDS?! Das kann es doch nicht sein?

     

    Der Papst ist nicht an der Verbreitung von Aids schuld, das kann man wirklich nicht sagen, ABER er verteufelt ein sehr einfaches Mittel es zumindest einzugrenzen...

    Und für jeden logisch denkenden Menschen ist ein afrikaner mehr, der gesund ist, etwas gutes.

  • W
    wanja

    @ Johannes und Miriam Gröbl: Danke für diese wunderbare lustige Satire. Ich bin vom Stuhl gefallen, aber nicht vom "heiligen". Übrigens lesen Sie doch mal meinen Kommentar unten! Der ist aber nicht als Satire gedacht, sondern ernst gemeint. Übrigens "Vater, Sohn und Heiliger Geist. Unser Gott ist die perfekte Familie": Das ist ja toll, und die brauchen sicher auch kein Kondom, oder? Denn sie vermehren sich sowieso nicht. Und Inzest wie auch Homosexualität ist also da auch erlaubt. Das nenne ich 'mal tolerant! Hätte ich der hl.röm.kath.Kirche gar nicht zugetraut. Naja, der Geist weht eben doch oft, wo mensch es gar nicht vermutet.

  • DZ
    Dierck Ziegler

    Menschen die in Staaten leben die dieser "Würdenträger" gerade heimsucht, sollten ihn ignorieren. Nicht hin gehen. Nicht seinem Gebrabbel zu hören. Nicht jubeln. Nicht in den Medien bearbeiten. NICHTS.

  • N
    nurso

    (als Erweiterung zum Kommentar von Martin:)

     

    Wenn sich dann trotzdem die NATÜRLICHEN Triebe melden, helfen Selbstgeißelung und Bußgürtel!?

  • H
    HaSch

    @Fundis: "Mann kann dem Papst nicht die Schuld an der Übertragung des HIV-Virus geben." Natürlich nicht. Aber er ist gegen Mittel, die eine Übertragung verhüten können. Bei der Autorität, die er immer noch darstellt, ist das schuldhaftes Verhalten.. Er verabscheut offensichtlich (die) "Gummi-Lösung"

  • R
    Ralph

    So neu ist die Aussage Ratzingers doch nun auch wieder nicht, das hat er schon mal ganz ähnlich von sich gegeben, als er noch nicht der "Pontifax" war. Überhaupt sollte man sich mal die vorherigen Aussagen von ihm und seinen engsten Mitstreitern in's Gedächtnis rufen, da war z.B. AIDS die Strafe Gottes für Homosexuelle, der Islam Ursache für Glaubenskriege, die gewaltsame Missionierung der südamerikanischen Indianer ein Segen für diese u.s.w. Es ist schon erstaunlich, daß so viele, auch gebildete Leute, dem Vatikan mit diesem Papst an der Spitze, immer noch huldigen.

  • JU
    Johannes und Miriam Gröbl

    Wir stehen zu unserem Heiligen Vater

     

     

    Wir sind zutiefst traurig über die vielen Anschuldigungen und Anfeindungen, die Papst Benedikt XVI. heute von allen Seiten treffen.

    Seine Aussage: "Die Immunschwächekrankheit Aids ist nicht mit Kondomen zu überwinden, im Gegenteil, das verschlimmert nur das Problem"1, wird von vielen Seiten kritisiert. Wir als gläubige Katholiken können diese Kritik nicht im mindesten nachvollziehen. Der Papst spricht hier lediglich aus, was die heilige katholische Kirche lehrt. „Die Kirche ist ja nicht Urheberin dieser Gesetze; sie kann deshalb darüber nicht nach eigenem Ermessen entscheiden, sondern nur Wächterin und Auslegerin sein; niemals darf sie etwas für erlaubt erklären, was in Wirklichkeit unerlaubt ist, weil das seiner Natur nach dem wahren Wohl des Menschen widerspricht.“2

     

    Als Katholiken glauben wir an einen dreifaltigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Unser Gott ist die perfekte Familie. Die christliche Familie ist somit ein Abbild Gottes, ganz besonders im ehelichen Akt: “Wie der Katechismus sagt: „Gott [offenbart] sein innerstes Geheimnis: Er selbst ist ewiger Liebesaustausch – Vater, Sohn und Heiliger Geist – und hat uns dazu bestimmt, daran teilzuhaben“ (Nr. 221). Dieser Schlüsselsatz fasst das tiefste Geheimnis Gottes und den Sinn menschlicher Existenz zusammen: Die Liebe. Gott ist die Liebe, wie der Apostel Johannes uns sagt (vgl. 1.Joh 4,8). Nicht nur, weil er uns liebt, sondern weil die drei Personen der Dreifaltigkeit in Gott „einen ewigen Liebesaustausch“ leben. Das „ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und des Lebens. Es ist das Mysterium des inneren Lebens Gottes, der Urgrund aller anderen Glaubensmysterien und das Licht, das diese erhellt“ (KKK Nr. 234).

     

    In der Sprache des Papstes ist Gott eine ewige Gemeinschaft von Personen. Eine „GemEINschaft“ (VerEINigung) von Personen kommt dann zustande, wenn zwei (oder mehr) Personen sich einander in Liebe „hingeben“ und einander dienen. Nichts kann die Dreifaltigkeit ausreichend erklären. Trotzdem können wir durch die Offenbarung sagen, dass der Vater den Sohn von Ewigkeit her „zeugt“, indem er sich dem Sohn und für den Sohn hingibt. Im Gegenzug empfängt der Sohn (der „Vielgeliebte des Vaters“) auf ewig die Liebe des Vaters und schenkt sich auch ewig dem Vater zurück. Diese Liebe, die sie teilen, ist der Heilige Geist, der, wie wir im Großen Glaubensbekenntnis bekennen, „[auf ewig] aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht“.

     

    Und darum existieren wir auch. Die Liebe sehnt sich von Natur aus danach, die eigene Gemeinschaft zu erweitern. Gott hat sicher niemand anderen gebraucht. Die Liebe der Dreifaltigkeit ist in sich vollkommen und perfekt. Doch aus reiner Güte und Großzügigkeit wollte Gott eine Fülle an weiteren Personen erschaffen, die an seinem ewigen, ekstatischen „Liebesaustausch“ teilnehmen sollten.

     

    […]

     

    Also noch einmal, wenn wir vom „unsichtbaren Geheimnis“ sprechen, das „von Ewigkeit her in Gott verborgen war“, sprechen wir von der Tatsache, dass (1) Gott eine Liebesgemeinschaft ist und (2) dass wir daran teilhaben sollen. Dieses zweifache „Geheimnis“ ist es, was den menschlichen Leib vom Zeitpunkt seiner Erschaffung an kennzeichnet. Wie das? Eben durch die Schönheit und das Mysterium der geschlechtlichen Verschiedenheit und unserer Berufung „ein Fleisch“ zu werden (vgl. Gen 2,24).

     

    Gott prägte unserer Gesellschaft die Berufung ein, an einer „geschöpflichen Version“ seines „ewigen Liebesaustausches“ teilzunehmen. Mit anderen Worten – Gott hat uns als Mann und Frau erschaffen, damit wir Abbild seiner Liebe werden, indem wir uns gegenseitig zum wahren Geschenk werden. Dieses gegenseitige Schenken schafft nicht nur zwischen den Geschlechtern eine „Gemeinschaft von Personen“, sondern auch – unter normalen Umständen – mit einem „Dritten“, der aus beiden hervorgeht. Auf diese Weise wird die geschlechtliche Liebe zu einem Abbild oder irdischen Bild des Innenlebens der Dreifaltigkeit.“3

     

    Da wir als Katholiken also glauben, dass wir, wenn wir uns als Mann und Frau im ehelichen Akt begegnen, unseren dreifaltigen Gott abbilden, wird klar, weshalb die katholische Kirche Ehe, Familie und Sexualität so unbedingt schützt. Im ehelichen Akt schenken sich die Gatten sich gegenseitig in vollkommener, bedingungsloser Liebe, die so stark ist, dass aus ihr neues Leben entstehen kann. Da jeder Mensch ein Recht darauf hat, in einem derartigen Akt vollkommener Liebe gezeugt zu werden und somit die fleischgewordene Liebe seiner Eltern zu sein, kann die katholische Kirche niemals künstliche Verhütungsmittel zulassen, die verhindern, dass sich die Gatten ganz und gar – auch mit ihrer Fruchtbarkeit – lieben und schenken. Denn würden sich die Gatten nicht ganz und gar schenken und lieben und aus dem Akt ihrer Liebe ihre Fruchtbarkeit ausklammern (womit sie zum Ausdruck bringen würden „Ich liebe Dich so, wie Du bist, abgesehen von Deiner Fruchtbarkeit“), so würden sie nicht Gott als vollkommene Liebesgemeinschaft abbilden können. Dies allein wäre schon ein Verstoß (genauer gesagt: eine Sünde) gegen das übergroße und heilige Geschenk der Sexualität.

     

    Da es nun aber das 100-prozentige Verhütungsmittel nicht gibt, besteht auch noch die Möglichkeit, dass in einem derartigen Akt, in dem sich die Gatten nicht ganz und gar schenken, ein neuer Mensch gezeugt wird. An diesem Kind wurde dann das Verbrechen begangen, dass man ihm das Recht nahm, in einem Akt vollkommener Liebe und damit aus einem Abbild Gottes heraus, gezeugt zu werden.

     

    Wir als junges Ehepaar erleben fast täglich die weise und tiefe Lehre der katholischen Kirche zur Sexualität. Wir haben am 04.10.2008 geheiratet, sind heute 21 und 23 Jahre alt und sind sehr dankbar für diese Lehre, die uns zu einer tiefen Erfüllung und Freude führt.

     

    Der Papst kann daher niemals Ja zu Kondomen sagen.

     

    Was aber dazukommt, ist, dass auch Kondome, wie bereits oben angesprochen, keine 100-prozentig sicheren Verhütungsmittel sind. Da sie aber schon in der Schwangerschaftsverhütung mit einem Pearl-Index von 2-14 (d.h., wenn 100 sexuell aktive Frauen ein Jahr lang mit Kondom verhüten, dann werden 2-14 von ihnen in diesem Zeitraum schwanger)4 versagen, wie kann man Kondome dann zum Schutz vor AIDS anpreisen? Schon bei der Schwangerschaftsverhütung haben Kondome ja eine jährliche Versagerquote von 10 bis 36 Prozent!5 Der HI-Virus ist um ein Vielfaches kleiner, als die männlichen Samenzellen, weshalb Kondome einen erheblich schlechteren Schutz vor AIDS als vor Schwangerschaft bieten können6. Wenn daher Papst Benedikt XV., wie bereits oben zitiert, sagt: "Die Immunschwächekrankheit Aids ist nicht mit Kondomen zu überwinden, im Gegenteil, das verschlimmert nur das Problem", hat er dann unter diesen Umständen nicht etwa Recht? Unserer Meinung nach kann dagegen die Verbreitung der Unwahrheit, Kondome würden gegen AIDS schützen und die Ausstattung afrikanischer Menschen mit Kondomen unter diesem Zeichen nicht anders, als VÖLKERMORD genannt werden!

     

     

    Wir als junge Katholiken stehen 100-prozentig hinter unserem Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI. und der Lehre der Heiligen katholischen Kirche. Abschließen möchten wir dieses „Plädoyer“ für den Papst mit einem Gebet, dem Akt des Glaubens7:

     

    „Herr und Gott, ich glaube fest und bekenne alles und jedes, was die heilige katholische Kirche zu glauben lehrt. Denn du, o Gott, hast das alles geoffenbart, der du die ewige Wahrheit und Weisheit bist, die weder täuschen noch getäuscht werden kann. In diesem Glauben will ich leben und sterben. Amen.“

     

    Johannes und Miriam Gröbl

  • S
    Sebastian

    Ich bin auch der Meinung, dass solche Sätze und Einstellungen Menschenleben kosten.

    Ich werde austreten und die Kirchensteuer an UNICEF und Amnesty International spenden.

  • L
    Lothar

    Menschenverachtend, diese Äußerung. Wieviele Tote hat das katholische Kondomverbot in Afrika und sonstwo eigentlich schon auf dem Gewissen?

    Vor diesem Hintergrund sind die Worte von 'spirituellem und menschlichem Erwachen' nur sinnentleertes Geschwafel.

  • N
    Nene

    "Oh sehet ihr Gläubigen denn nicht: Der Führer eurer Organisation erzählt nur Unwahres und lässt die Menschen leiden.

    Doch ihr wollt ihnen helfen? Ist es denn recht, an einen Führer zu glauben, der Falsches tut.

    Oh hilf, oh hilf, Herr, ich will doch kein Unterstützeer des großen Faschischten sein.

    Er kam über das Land und die Menschen waren geblendet."

     

    Wann werden die Mörder des Vatikan und die Organisation (kath.) Kirche endlich zur Rechenschaft gezogen?

  • W
    wanja

    "(...) Leiden (...)" Und was Gott erst leiden muss angesichts des Christentums (zumindest seiner Mehrheit) ... ! Soviel Scheinheiligkeit, so viel Dummeheit, so viel Machtmissbrauch, (Patriarchat etc.) und das seit fast 2000 Jahren und das auch noch in Gottes Namen. Was Gott da leiden muss, ist menschlich unvorstellbar.

     

    DAS ist übrigens eine der 'Wahrheiten', die aus der Geschichte des 'gekreuzigten Gesalbten' symbolisch-interpretatorisch herauszulesen wäre.

     

    Die andere wäre so etwas wie: Gott leidet mit den leidenden Kreaturen, v.a. den Unterdrückten, ungerecht behandelten, Außenseitern u.s.w. (wozu unter anderem auch der laut einer Überlieferung von diesem durch die Schergen des Imperium Romanum gekreuzigten Galiläers Jeshua zitierte Psalm 22 gut passt). Das wäre so etwas wie "Befreiungstheologie", die bekanntlich vom Vatikan bis heute geschickt gemobbt wird - Ernesto Cardenal ist eines der vielen Beispiele.

     

    Dass Papst und andere so tun, als hätten sie das Monopol auf die "Botschaft von Güte und Barmherzigkeit" u.s.w. bereitet evtl. den Engeln so viel Bauchschmerzkrämpfe, dass sie deswegen keine Kraft mehr haben, die Kräfte des Bösen in der Welt stärker in Schach zu halten, die freilich nie direkt mit Personen identisch sind - nicht einmal mit dem Papst.

  • B
    Benno

    Feindbild Papst: jetzt ist er also an den Aids-Toten schuld. Wer wirklich auf den Papst hört, hat eben nicht Sex mit x Partnern. Wer das trotzdem will, soll zumindest Kondome benutzen. Er ignoriert ja den Papst in einer wesentlichen Frage (Promiskuität), also warum dann nicht auch seine Meinung über Kondome ignorieren?

     

    Da wird doch mal wieder, da man sich seit Jahrzehnten hilflos führt angesichts des Elends in Afika( Hunger, Krankheiten, Diktatoren, Krieg) ein Popanz aufgebaut, auf den man stellvertretend einschlagen kann.

  • F
    Falk

    Wie kann ein Mensch mit solchem Einfluss nur gegen die einzige Möglichkeit die Verbreitung von HIV einzudämmen plädieren...das bleibt mir unbegreiflich.

     

    Was das nun mit Atomkraftwerken zu tun haben soll, kann ich mir nicht herleiten, aber der Papst trägt aktiv und gewollt die weitere Verbreitung von Aids mit. Das ist einfach ein Fakt, auch wenn die, die den Papst toll finden, nicht wahrhaben wollen.

     

    Die Reihenfolge, wie den Menschen in Afrika geholfen werden müsste, ist: Nahrung und sauberes Wasser, dann Bildung und direkt danach dann Aufklärung und Kondome.

     

    Man sollte fast schon verbieten das der Papst so einen Unsinn verzapfen darf...

  • S
    Sexmacher

    @ Fundis

    Atomenergie ist demnach ebenso ein menschliches Grundbedürfnis wie Sex.

  • O
    Oliver

    @ Fundis: Der Vergleich sagt aber nur, dass man dem Papst die Existenz von Aids nicht vorwerfen kann, das ist sicher richtig.

    Nichtsdestotrotz entbindet ihn das ja nicht davon, seine Aussagen nicht nur auf ihren dogmatischen Gehalt, sondern auch auf ihre Menschlichkeit und vielleicht sogar auf ihre praktische Umsetzbarkeit hin zu überprüfen.

  • W
    Wahrheitsprüfer

    2009 Jahre hat die christiliche Kirche bis jetzt überlebt. Je unsinniger diese Kirche ist, um so länger wird sie leben. 4009 wird das auch noch sein. :-D

  • G
    Günther

    Alles nur Vatikanophobie !

  • GK
    Graf K.

    Man kann wahre Dinge sagen und trotzdem vollständigen Unsinn reden. "Die Lösung liege vielmehr in einem 'spirituellen und menschlichen Erwachen' und der 'Freundschaft für die Leidenden'." - so soll Benedikt gesagt haben. Ich glaube, dass das richtig ist - und trotzdem: Einen wirksamen Schutz gegen HIV zu verteufeln, weil er nicht ins ideologische Konzept passt, ist nicht nur Schwachsinn, es ist zynisch und geht an der Lebenswirklichkeit der Menschen einfach nur vorbei - hier wie in Afrika.

    Grundsätzlich schätze ich Benedikt XVI. und würde ihn in Schutz nehmen gegenüber Manchem, was in den letzten Wochen über ihn gesagt und geschrieben wurde. Aber seine jetzigen Äußerungen machen mich einigermaßen fassungslos.

  • S
    steffendi_X

    "Bad Religion"!

  • F
    Fundis

    Frau Roth ist gegen den Bau von sichereren Atomkraftwerke, sondern ist für den Komplettausstieg aus der Atomtechnologie.

    Der Papst ist gegen "sicherere" Kondome, sondern für den Komplettausstieg aus der Promiskuität.

    Man kann weder Frau Roth vorwerfen, für Tchernobyl verantwortlich zu sein, noch dem Papst die Schuld an der AIDS-verbeitung geben.

  • AB
    alles beim Alten

    Kondome bieten trotz Spermiziden nur zu etwa 85% Schutz vor einer Schwangerschaft. Wie sollen sie da zu 100% vor einer Übertragung des HIV-Virus schützen können?

  • M
    Martin

    Immer dieses Drumrumgerede, was dahintersteckt: Der Papst ist der Meinung, daß Sex nur für die Fortpflanzung da ist, und es eine Sünde ist, ihn nur zum Spaß zu betreiben. Das heißt letztlich, wer z.B. drei Kinder hat, der darf nur dreimal in seinem Leben Sex gehabt haben. Onanie ist natürlich auch verboten.

  • R
    rumpel

    Das ist so unverantwortlich, das tut weh. Mit solchen Äußerungen trägt der Papst aktiv zum Tod von Menschen, aber glücklicherweise gleichzeitig auch zum fortschreitenden Untergang seines Altherrenvereines bei.

  • ST
    Stefan Thiesen

    Langsam weiß ich wirklich nicht mehr, was man dazu noch sagen soll. Ich bin schon lange ausgetreten. Es ist absolut grauenhaft.