: Belarus: Proteste und Festnahmen
Präsident Lukaschenko spricht von terroristischer Bedrohung
Bei Protesten gegen Machthaber Alexander Lukaschenko hat die Polizei in Belarus weitere 600 Menschen in Gewahrsam genommen. Das teilte das Innenministerium am Dienstag in der Hauptstadt Minsk mit. Bei den nicht genehmigten Kundgebungen am Montag habe es 581 Festnahmen gegeben, davon 486 in Minsk.
Auch am Dienstag gab es wieder Proteste und Festnahmen. In der Hauptstadt hatten am Montag vor allem Senioren und Studenten für einen Rücktritt Lukaschenkos demonstriert. Lukaschenko sagte, dass die Proteste „terroristische Züge“ annähmen.
„Wir fangen an, es mit terroristischen Bedrohungen zu tun zu bekommen“, sagte der 66-Jährige der Staatsagentur Belta zufolge bei einer Sitzung in Minsk. Er warf seinen Gegnern vor, sich zu radikalisieren und „rote Linien“ zu überschreiten. Konkret bezog er sich auf angebliche gezielte Störungen des Eisenbahnnetzes in Belarus. Mit Blick auf die Studentenproteste sagte Lukaschenko, dass die jungen Männer und Frauen das Recht auf Ausbildung verwirkt hätten. „Schickt Sie zum Militär, oder setzt sie auf die Straße“, sagte er. (dpa)
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