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Behindertensportzentrum in OslebshausenSGO baute Halle behindertengerecht um

Ziel ist das Miteinander

Im August ist es soweit: Menschen mit Behinderungen finden in Oslebshausen eine geeignete Sportstätte. Denn die Sportgemeinschaft Oslebshausen (SGO) baut ihre Halle behindertengerecht um – das ist erstes Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Behindertensportverband Bremen (BSB) und der SGO.

Der Behindertensport ist auf dem Vormarsch. Die Paralympics von Atlanta (1996) und Sydney (2000) waren auch vom Zuschauerinteresse her ein voller Erfolg – der Behindertensport hat sich in der Sportszene etabliert.

Doch in Bremen war von dieser Entwicklung bisher nichts zu spüren. Hierfür konnte nicht das fehlende Interesse der behinderten Sportler verantwortlich gemacht werden, sondern es mangelte in Bremen schlicht an geeigneten Sportstätten. Reinhard Lutz, Vorsitzender des BSB, erzählt: „Bei einem Gespräch zwischen der Sportgemeinschaft Oslebshausen und dem BSB wurde dieser Missstand zum Anlass genommen, eine Zusammenarbeit zu vereinbaren. Denn die SGO verfügt über eine große Sportanlage. Und der BSB hat viele Mitglieder, die geeignete Sportanlagen suchen.“ Erste Planungen ergaben, dass es nicht besonders aufwendig sei, die SGO-Sportanlage behindertengerecht umzubauen. Genau in diese Zeit fiel die Initiative von Jürgen Pohlmann (SPD), Sprecher der Sportdeputation, und Elisabeth Motschmann (CDU), Staatsrätin für Kultur und Sport, dem Behindertensport in Bremen mehr Bedeutung zu schenken. Gut 125.000 Euro für den Umbau der Sportanlage wurden durch Zustimmung aller Parteien zur Verfügung gestellt.

In Oslebshausen sollte damit ein Zentrum für den Behindertensport entstehen, welches den Sportlern die Möglichkeit vieler verschiedener Sportarten bietet. Neben den Sportstätten und Umkleiden wurde auch der Gaststättenbereich mit Tanzsaal behindertengerecht gestaltet.

Das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ist wichtigstes Ziel des Projekts. Ab August geht‘s dann los. Die ersten Angebote umfassen Rollschuhbasketball, Trampolin, Kraftsport und allgemeines Fitnesstraining. Doch dabei soll es nicht bleiben. Laut SGO-Geschäftsführer Holger Bussmann „ist dies nur der Anfang. Weitere Sportarten wie Tanzen, Rollstuhlrugby, Fechten, Sportabzeichen und mehr sind geplant. Langfristig möchten wir hier ein Sportzentrum auch für Behindertensportler etablieren.“ Außerdem sollen die Verwaltung und die Öffentlichkeitsarbeit für den Behindertensport effizienter werden.

Die Auftaktveranstaltung steigt am 10.August ab 14 Uhr auf der SGO-Sportanlage an der Sperberstrasse. An diesem Tag sind Showvorführungen verschiedener Sportarten geplant, des weiteren viele Angebote zum Mitmachen. Anschließend feiert der BSB sein Sommerfest im Veranstaltungssaal der Sportanlage.

Holger Bussmann hofft, „dass damit der erste Schritt gemacht wurde, um dem Behindertensport in Bremen den Stellenwert zu geben, den er vielerorts schon hat und den er auch verdient hat.“

Heiko Strohmann

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