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Behinderten-Protest gegen Behinderte

■ Schulboykott in Findorff / Eltern: Vier behinderte Kinder pro Klase sind genug

Christian, Jule, Louise und Kathrin gehen ab sofort nicht mehr zur Schule. Mit dem Unterrichtsboykott protestestieren die Eltern der vier behinderten Erstklässler gegen die aus ihrer Sicht willkürliche Zuweisung eines weiteren behinderten Kindes in die Klasse von Christian, Jule, Louise und Kathrin in der Schule Augsburger Straße.

Befürchtung der Eltern: Die Zuweisung weiterer behinderter Kinder macht die Fortsetzung der bisherigen Zusammenarbeit mit einer Grundschulklasse von 18 gesunden Kindern unmöglich.

Durch „zuviel des Guten“ werden die zaghaften Ansätze, mit denen in Findorff an der Integration von behinderten und nichtbehinderten Kindern gearbeitet wird, wieder kaputt gemacht.

Seit August letzten Jahres besuchen die vier körper- und geistigbehinderten Kinder die Schule - zumindest in einigen Fächern gemeinsam mit gesunden Kindern. Als die Behörde jetzt überraschend ein weiteres schwerstbehindertes Kind in die Klasse schickte, wurde die bisherige Zusammenarbeit eingestellt: Lehrer und Eltern fühlten sich

nicht nur überfahren, sondern auch überfordert. In einem Protestschreiben machen die Eltern ihrem Unmut Luft: „Wir haben unsere Kinder in der Schule Augsburger Straße angemeldet, weil dort für sie die einzige Möglichkeit besteht, im Rahmen von Schule mit nichtbehinderten Kindern zusammenzuarbeiten. Wir sind empört über diese einschneidende Veränderung, die für unsere Kinder eine unzumutbare Belastung und Beunruhigung bedeutet. Dadurch ist uns deutlich geworden, wie wenig abgesichert diese Schulform ist.“

taz

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