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Begegnung in Ostfriesland

„Kann eine Woche mit Kaffee und Kuchen die Versöhnung bringen?“ fragt Emanuel Rund in seinem Film Leer—bis Wann?, in dem er den Besuch vertriebener Leeraner Bürgerinnen und Bürger in ihrer Heimatstadt dokumentiert. Die etwa 60 ehemaligen Mitbürger jüdischen Glaubens besuchten Leer 1985 auf Einladung der Stadt, in der seit Jahrhunderten Juden gelebt hatten. Im Gespräch mit einer Schulklasse wird deutlich, wie nachhaltig die Nazis wirkten, die Jugendlichen kennen keine Juden. Zur 100-Jahr-Feier der Synagoge kamen die Gäste und fanden an dem ehemals heiligen Ort nur eine Tankstelle und ein Autogeschäft, an dem eine winzige Gedenktafel angebracht ist. Rund zeigt die Unsicherheit auf beiden Seiten, die versuchen, sich mit „Ernst und Aufrichtigkeit“ zu begegnen. Leer—bis wann läuft in der Reihe „Mut zur Verantwortung“. taz

Metropolis, heute 17 Uhr, Kurzfilme von Emanuel Rund am 25.3., 17 Uhr

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