Mit dem Weltgeld auf Du und Du: Bedingt melkende Kühe
■ Weltbank und IWF mischen sich global ein
Washington (ap) - Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) sind im Juli 1944 auf der Währungskonferenz in Bretton Woods im US– Staat New Hampshire gegründet worden. Heute gehören beiden Institutionen 151 Länder an. Die Weltbank hatte damals das offizielle Ziel, den Entwicklungsländern und den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Ländern Europas beim Wiederaufbau ihrer Volkswirtschaften zu helfen. Heute leitet sie vor allem Geld von den Industriestaaten an die Dritte Welt. Das Stammkapital der Weltbank setzt sich zusammen aus den Beiträgen der Mitgliedsländer und beträgt derzeit 85 Mrd. Dollar, von denen ca. sieben Mrd. eingezahlt sind. Der IWF, dessen Zentrale ebenfalls in Washington ist, hat die Aufgabe, für eine stabile Währungsordnung zu sorgen. Er vergibt Kredite zum Ausgleich von Zahlungsbilanzdefiziten an seine Mitgliedsstaaten. Die Unterstützung der Entwicklungsländer und die Bewältigung der Schuldenkrise - der Schuldenberg der Entwicklungsländer ist mittlerweile auf knapp zwei Billionen Mark angewachsen - zählen heute zu den Hauptaufgaben beider Organisationen. Die Weltbank vergibt in erster Linie Kredite an Länder in einem fortgeschrittenen Stadium der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Sie finanziert unter anderem landwirtschaftliche Programme, Projekte im Energiesektor, im Bereich des Bildungswesens und der Gesundheitsvorsorge. Bislang hat sie Darlehen und Kredite in Höhe von insgesamt 183 Mrd. Dollar vergeben. Die Weltbank–Tochter IDA (Internationale Entwicklungsorganisation) vergibt zinsfreie Kredite an die ärmsten Länder. Die Vergabe der IWF– Kredite ist zum Teil mit drastischen Auflagen an die Wirtschafts– und Finanzpolitik eines Landes verknüpft. Dazu zählen etwa die Abwertung der Währung, Öffnung der Märkte gegenüber ausländischen Investoren, Abbau von Haushaltsdefiziten sowie Lohnstopps und Abbau von Preiskontrollen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen