■ Mit dem Filmriß auf Du und Du: Bedarf: 2.000 Spielfilme
Mit einer Zunahme der TV–Programme in Westeuropa bis 1991 um 30 rechnet das Basler Prognos Institut, aber auch mit einem immer enger und teurer werdenden Markt von Angeboten. Die „Zukunftsforscher“ prognostizieren nämlich einen Zuwachs an Programmstunden von 50 % (1986: 230.000 Programmstd.). In einer auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin vorgelegten Zwischenbilanz einer zum Ende dieses Jahres fertiggestellten Studie kommt Prognos zu dem Schluß, daß in „Anbetracht der Tatsache, daß bis Anfang der 90er Jahre noch alle neuen TV–Programme rote Zahlen schreiben werden“, kaum mit darüber hinausgehenden Zuwachsraten zu rechnen ist. Da, so die Forscher, die Reichweiten–Konkurrenz aber vorwiegend über Spielfilme, Serien, Live–Shows und Sport ausgetragen wird, „wird auch der Beschaffungsmarkt zunehmend enger“ und teurer. Auf 2.000 Spielfilme belaufe sich der jährliche Neubedarf im deutschsprachigen Raum, auf gar 67.000 weltweit. Die Kosten stiegen um ca. 10 bis 15 mit einem immer stärkeren Importanteil, der bis 1990 bei 50 % liegen soll. Am meisten werde davon die USA profitieren, heißt es, während eine konkurrenzfähige europäische Film– und Fernsehindustrie erst in den 90er Jahren Chancen habe. Prognos rechnet im übrigen in einem von der Bundespost in Auftrag gegebenem Teil damit, daß 1995 knapp 50 oder 28,8 werde über Satellitenschüssel und Parabolantennen abgewickelt. Prognos–Prof. Klaus Schrape glaubt denn auch an einen weiter wachsenden Werbemarkt, der mittelfristig für zwei bis drei private Rundfunkanbieter ausreichen werde. Eine Umstrukturierung des Werbemarktes wie in Italien vor allem zu Lasten des staatlichen Fernsehens und auch der Presse sei hier nicht zu erwarten. Die Auftraggeber der Prognos–Studie wurden nicht benannt. bmm McCASH FLOWS ORAKEL
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