: Becker unter Verdacht
Opposition fordert Rücktritt von Justizminister in Sachsen-Anhalt wegen Verstoßes gegen die Vergabeordnung
MAGDEBURG ap ■ Der Justizminister von Sachsen-Anhalt, Curt Becker, ist erneut unter Beschuss geraten: Der CDU-Politiker steht einem Zeitungsbericht zufolge unter dem Verdacht des schweren Verstoßes gegen die Vergabeordnung. Becker soll in seiner Zeit als Oberbürgermeister von Naumburg einen Großauftrag im Wert von 1,5 Millionen Euro ohne Ausschreibung vergeben haben. Seit Wochen beschäftigt sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit Becker. Er soll sich auf Minister-Briefpapier in einem Rechtsstreit zugunsten eines Parteifreundes eingesetzt haben. Zudem soll er bei der Ausschreibung einer Notarstelle in Zeitz unzulässig Einfluss genommen haben. Die Vorwürfe waren Thema einer Landtagsdebatte, in der SPD und PDS den Rücktritt des Ministers verlangt hatten, eine Forderung, die sie nun erneuerten. Vor dem Parlament hatte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) damals die politische Zukunft seines angeschlagenen Justizministers offen gelassen.