Beatsteaks auf Platz 1 der Charts: Der Punk der Bausparer
Die Beatsteaks erobern die deutschen Charts mit "Happy Rock". Ihre Musik wirkt wie eine Rückbesinnung auf alte Werte in unsicheren Zeiten.
Man mag von ihnen halten, was man will: Der ungebrochene Aufstieg der Berliner Punkband Beatsteaks ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Beeindruckend, weil die vor 16 Jahren gegründete Band bis heute glaubhaft den Eindruck erwecken konnte, über der wachsenden Zustimmung ihres Publikums nicht die Bodenhaftung verloren zu haben. Das Gutgelaunt-Kumpelige nimmt man ihnen tatsächlich gern ab, Superstar-Ambitionen sind ihnen fremd.
Beeindruckend ist aber auch der Umstand, dass sie ihren Erfolg einer ebenso bodenständigen wie mäßig originellen Version von Punk zu verdanken haben. Handwerklich solide, aber nicht gerade abenteuerlich, man könnte fast sagen, ein bisschen langweilig.
"Boombox" heißt das neue Album der "Happy Rock"-Band, und es rauschte in kürzester Zeit an die Spitze der deutschen Charts. Es sei ihnen gegönnt, man musste dort schon bei weitem Unangenehmeres gewärtigen. Hört man sich aber einmal die erste Single der neuen Platte an, so wundert man sich doch etwas. Gewiss, es ist eine ordentliche Rock-Nummer, "Alternative Rock", wie der Indie Rock von einst bisweilen auch genannt wird. Vor allem aber hört man so etwas wie eine Sehnsucht nach jenen Tagen, als Rocker noch Rocker und überhaupt die Zeiten eigentlich viel besser waren.
Dass diese Musik in Deutschland so reißend nachgefragt wird - die Konzerte der Band sind in der Regel Monate im Voraus ausverkauft -, wirkt wie eine Rückbesinnung auf alte Werte in unsicheren Zeiten. Man möchte keine Risiken eingehen, Experimente schon gar nicht, und hat lieber gute Laune, als sich groß mit ungewohnten Klängen oder nachdenklichen Texten aufzuhalten.
In diese Musik kann man guten Gewissens investieren. Sie ist zuverlässig wertbeständig - der ideale Punk der Bausparer.
Leser*innenkommentare
Sheena
Gast
Och, aus welchem Mustopp kommt die taz denn da mal wieder gekrabbelt?!
Falls die Beatsteaks überhaupt jemals Punk waren, war das doch allerspätestens zu Zeiten der "Smacksmash" (2004) vorbei, als sie auf MTV hoch und runter liefen mit ihrem Indierock. Spätestens seit diesem Album gibt's nur noch solide Mainstream-Mucke von ihnen, das ist aber nun wahrlich keine neue Erkenntnis und hat viele Fans der ersten Stunde auch nachhaltig verschreckt.
Aber heutzutage noch mit so 'nem Artikel um die Ecke zu kommen, wirkt auch irgendwie "mäßig originell".
Hugo
Gast
Die sind "früher" als "Punkband" auch auf kleineren Dingern rumgetingelt und live waren die ned schlecht; was deren aktuelle "Hitscheibe" angeht; mir isses viel zu lullig *gähn*.
Erik
Gast
Alles Schwachsinn!
Dieses Album hat seine Top-Platzierung deswegen verdient, weil es musikalisch vielschichtig ist, derbe rockt und gleichzeitig wunderbare Melodien hervorbringt.
Die Beatsteaks sind eine der besten deutschen Bands zur Zeit. Sie und ihr Sound entsprechen KEINER Schublade, was ihren Erfolg für mich persönlich doch etwas verwunderlich macht. Diese Diskussion um "Punk" versteh ich grad überhaupt nicht.
Sven
Gast
Kann man sagen was man will, ich bin wirklich kein ausgesprochener fan, aber die jungs sind mir einfach jedesmal aufs neue sehr sympathisch und die live-shows einfach 150%. Das die Musik das Rad nicht neu erfindet, muss man nicht unbedingt so negativ auslegen, was ist an gutem, einfachen rock verkehrt- wenn man das ganze schon irgendwie politisch aufladen will, dann sind die beatsteaks nicht die musik für bausparer, sondern für den einfachen typen, der eine arbeit will, die ihm das brot auf den tisch bringt, ne nette freundin und gute freunde und damit glücklich ist, auch wenn er nicht in der chefetage sitzt - quasi die deutschen bruce springsteen, simple life, why not kann man bringen
annoyed
Gast
was für ein überflüssiger artikel...
das ist ja mal wieder typisch taz - keine ahnung aber hauptsache dagegen!
mal abgesehen davon dass dieser beitrag so gut wie keinen inhalt hat, erweckt er das gefühl, der autor habe sich mal kurz bei laut.de die band-bio durchgelesen, die neue single angehört (ohne das dazugehörige album anzuhören) und innerhalb von 5 minuten in der kaffeepause irgendwas runtergeschrieben...
liebe taz, lest ihr eigentlich vorher auch mal durch was ihr veröffentlicht?
wie schon bemerkt - wenn die beatsteaks mal punk waren, dann höchstens auf dem ersten album. aber das ist nicht der punkt. der punkt ist, dass es bands gibt, die nunmal keine politischen ansprüche haben - und die beatsteaks waren noch NIE politisch. major-label, medienhype und charterfolg mal dahingestellt - davon kann man halten, was man will - viele menschen mögen popmusik und das ist, was die beatsteaks mittlerweile machen. kein grund, ein fass aufzumachen. und wenn schon fass aufmachen, dann bitte mit nem qualifiziertem beitrag und vorheriger recherche.
icke
Gast
"Meine Band ist aber besser als Deine...."
Wobei Jan (Farin) seit Jahren bekennender Fan der Beatsticks ist (und regelmäßig auf deren Konzerten gesichtet wurde/wird).
Karl Hoffmann
Gast
Die einzige gescheite Punkband in Berlin waren vor fünfzehn Jahren die Pop Tarts. Franzi, Julia, Henni und Olga! Warte auf eine Reunion.
Die Beatsteaks sind Punk? Ja, so wie Mike Krüger ungefähr. Diese Band hat ihr hoffentlich letztes Album gemacht. Weil: "Von nun an gehts bergab".
xVegAnarchistx
Gast
Genau, die Beatsteaks sind ne "Punkband, und Tokio Hotel sind übelster Screamo...Ärzte, Hosen, Beatsteaks, seit sie für den Mainstream und die Majorlabels anschaffen gehen haben sie außer einem gewissen Sound rein gar nichts mehr mit Punk zu tun der nun mal aus mehr als Musik besteht.
Nico
Gast
Die Beatstakes mögen gut sein (Geschmackssache!), aber sie werden niemals besser als die ärzte sein (Tatsache!) ;)